Die Favoriten von ginTon

armeweise Brennnesseln hab ich im Garten ausgerupft / ausufernde Büsche beschnitten / jetzt ruhe ich aus / betrachte von der Terrasse aus mein Werk / und die gierig flatternden, dunklen und weißen Schmetterlinge / der blühende...

Da steht er im Nachmittag - / groß und knorrig, ein gleißender Berg, / die Arme in die Hüften gestemmt. / Unter den Johannisbeersträuchern / verwirbeln Hühner Wolken aus erdigem Staub. / Eine menschenleere Straße, / mittags, fern bis zum...

wenn du mich rufst / halte ich ein und den Puls / im Takt deiner Wogen / mein Kompass zeigt wieder / traumwärts geradezu ins Herz / der Weite die mir freie Sicht / und Horizont verspricht / das unverfälschte Spiel der Elemente und / auch Trost...

nein / es ist nicht so / dass es nichts mehr / zu sagen gäbe / die Worte sitzen / einfach nur quer / auf den Beeten / die niemand pflegen will / haben ihre Beine ausgestreckt / warten darauf / dass jemand das Gartentor öffnet /

zielstrebiges Albinoinsekt / in der U-Bahnstation / winzige / Leuchtspur / in uferlosem / Bodenfliesenrot /

Ein Tag beginnt erneut / Und das doch zum ersten Mal / Mit einem kalten Mond auf Stirnen / Und Geschwistern aus Kristallschädelbrocken die stöhnend scheitern / Verheilt / Als hätte jemand Hände auferlegt / Sind gestrig keifende Wunden...

Ich bin ein Raubtier - / zwar gestreift, doch viel zu klein, / um als ein Tiger mich zu outen. So zu sein, / das wär mein Traum, ein abartiger zwar, doch bin / ich nur ein Kater, mit Theaterhang im Sinn. / Ein kuscheliger, pelzartiger...

Grad liegt so etwas Mildes / auf dem Tag / kein lauter Klang / kein Lärm / kein wildes Treiben / was so verklärt erscheint / das hält nicht lang / es ist nicht von der Welt / und wird nicht bleiben /

für Werner Weimar-Mazur / du hast sie gefunden / die bleistifte Homers / mit ihnen hast du / deinen boden erkundet / und noch tiefer gegraben / hinter das kalkgestein geschaut / findlinge aufgefaltet / worte befreit / deine zeilen wurden...

Der Himmel zieht die Vorhänge zu / bis das letzte helle Blau versinkt / auch die Sonne versteckt sich hinterm Wolkengrau, noch heizt sie mit über 30 / ° / Im Ahnen liegt vor uns ein Gewitter / es fängt an zu tropfen und wie eine / Erlösung...

Tina übt, sie übt schon wieder, / mit verbissnem Sieger-Mut. / Das Zusammenspiel der Glieder / klappt stets besser, fast schon gut. / Rückwärts, vorwärts, rauf und runter, / Brustkorb raus und Po gestreckt - / keinen gibts, der derart...

Tausend helle Sonnenstrahlen kitzeln meine Nase / neben mir schnarcht Puuh der Bär / keiner kann das auch nur fast so gut wie er / so halbwach denk ich dann "Ach" / und entleere meine Blase / - nebenan im Bad versteht sich /...

Gott, was waren das doch Zeiten, / als wir nicht nur mit den Resten / Feuchtigkeit die Kehlen nässten. / Alles rege, alles munter, / Schluck um Schluck lief es herunter, / Tropf um Tropfen stieg der Pegel - / das getränkt sein war die...

Deine Haut / noch immer Landkarte / aus alten Tagen. / Ich nehme den Weg / am Fluss und gehe mit den Fischen. / Ein Kind sitzt im Gras / und flicht Körbe aus Schilf. / Darin trägt es Stunden / nach Haus, / wenn sie blühen. /

Die Welt braucht keine Dachdecker, / sie braucht Event-Manager, / sie braucht keine Tiefgründigkeit, / Introvertiertheit, / Melancholie, / sie braucht Fun, Fun, Fun... / vierundzwanzig Stunden lang, / sie braucht das Hochglanzhappyend, / den...

auf Parkwegen im Sommer / immer wieder angestachelt vom Wind / der Tanz der kleinen / Dämonen aus hastigem Staub / deren Leben im Sonnenschein / wenige Sekunden dauert / (zu kurz / um in Spaziergänger zu fahren / und als sichtbare Besessenheit...

Früher fiel’s mir kaum ins Auge, / kam mir auch nicht in den Sinn, / dass ich im Verkehr nichts tauge, / somit wohl nur Abfall bin, / der Gesellschaft, deren Hobby / sich aufs Autofahr’n beschränkt, / mit der allergrößten Lobby, /...

nach endlosen Wochen des Wucherns / frisch geschorene Grünfläche / in der jetzt ein Trampelpfad / sachlich und unwidersprochen / seine diagonale Dominanz ausübt: / staubbraunes Guthaben / so vieler Generationen / von Geisterfüßen /

ich mag ihn / diesen immer klugen / lächelnden / Begleiter / er hat so etwas / freundliches / stets glückliches / in seiner Mimik / und die Laute / die er von sich gibt / hören sich irgendwie / quietschvergnügt an / ein verspieltes /...

Eine Hand voll Dichtung sprach verdrossen: / Mensch, was haben wir dir nur getan, / dass du uns in Bücher eingeschlossen / hast, die keiner lesen will und kann, / weil es kaum wen gibt, der noch die Schlüssel / zum „hermetisch...

Am Ende / bist du ein Stein, der spricht / und mich nicht küsst. / Ich weiß. / Die Illusion - so groß - / ein Refugium in einem Meer, das tost. / Es setzt sich zusammen aus unendlichen Tränen. / Doch nun will ich endlich leben. /...

So viele Gesichter und Beine und Smartphones und Augenblicke in Beton. / Und Stimmen. / Bei Bitter Lemon wühlen meine Augen wie in einem Berg Briefmarken. / Nicht eine einzige einsortiert in mein Album. / So viele Fluchten und Kinder und...

Am Ufer des Stromes sitzen / Schiffen, die leise kommen und gehen, zusehen / Nichts wollen und nichts verstehen / Hinter der Biegung des Flusses gähnt das Universum und manifestiert sich als Nichts / Und alles ist gut /

Das Fachwerkhaus trotzt / lang schon Zeiten und Sturm, / die Fenster halb blind - / am Gebälk nagt der Wurm. / Im Vorgarten sind / Blatt und Blume verdorrt, / doch wer dran vorbei geht, / äugt furchtsam den Ort. / Denn hinter den...

Wer sagt denn, dass ich überall / auch mit muss? / Ich gehe, wenn ich möcht, / wohin ich will. / Dies mache ich in meinem / eignen Rhythmus / und überlass den andern / dieses Spiel / von schneller, weiter, / höher, bis unendlich. /...

sechstel der zähne / raubtier zerreisst sein opfer / nimmt löffel und isst / junger hintern platzt / greis spannt augen träumt wie war’s / ehefrau mit linden tee /

Piano pianissimo leise / ganz leise / Sogar der Wind / hat den Lärm lang schon satt / Macht in besonders / behutsamer Weise / seinen Spazierflug / durch Baum Gras und Blatt / Stürmt nicht und pfeift nicht / in Bengels Manieren / gibt...

Sie lernte früh, den Dreck zu lieben / Hält Sauberkeit für übertrieben / Der Ekel vor der Politur / Ist ihr bis heute treu geblieben / Kalt sticht der Glanz die Wunden auf / Verliert jedoch das Spiel im Lauf / Der Zeit geht er verloren ...