Kurzgedichte

Der Dachs strebt aus dem Bau ans Licht. / Was zeigt er uns? - Sein Dachsgesicht. / Ein Reissack, der in China fällt, / verändert nicht den Lauf der Welt. / Verlagert er auch sein Gewicht, / was weiter fehlt, ist ein Gesicht. / Wie komm...

DASS DU MIR / über / die Lippen / rinnst / [Wort / für UNBE / SCHREIBLICH] / weckt mich / LICHTVERZERRT /

durch / das fenster / war er zu sehen / die vorhänge / mußten nur / entfernt / werden /

Totale. Schaden / wo die Blechlawinen / sich durch den / Himmel stoßen / fällt der Lack / rückwärts zurück / auf die Straße / vom ganzen Glanz / recht mitgenommen /

die netzsteckdose sprach zur netzstrumpfhose: / “steckt' je so'n steiler zahn wie annerose / ein bein in mich hinein / ich würde selig sein!” / drauf die: “in der steckt eh hein, ihr matrose!” /

und Mensch / bist du / am End' / dem Tode nah / dann schlafe / schlafe einfach ein / quäle dich nicht / beruhige dich / träume dich in Ewigkeit / heilsam vom Leid befreit /

nachts beugt sie / sich übers Bett in / meine Träume / rammt ihre Krallen / in meine Schuld / dann weiß ich / wir kommen und wir / gehen alleine / in den Fängen / unserer Fehlbarkeit /

eines nachts / auf der brücke steht einer / schaut auf den fluss / springt und / in seinen wellen / ertrinkt der volle mond /

Wie viele Stunden Tage Jahre / ich auf den Sitzmöbeln / mir äußerlich vertrauter Menschen / verbrachte / ist mir nicht mehr / so geläufig / nur / dass wir fortdauernd / redeten / Stunden Tage Jahre / und nichts gesagt wurde / was...

Verfolgst du im Sand ne Hyäne, / dann wähl eine nichtschizophrene, / sonst bist du zum Scheitern verurteilt, / weil irgendwann sich ihre Spur teilt. /

Ein Blättermeervor meinen Füßengrün, gelb, braun Stolpere gefühltschnurstracks in den Winterwo der Schneemich sanft auffängt /

Die Lammobilie(auch Schafstall genannt)wird gern bewohntvon Schaf und LammImmoscout lohnt /

wieder kind / (oder oma und opa sein) / du wirst zum kinde / mit dem kinde / krusten lösen sich / jahresringe pellen / quellwasser sprudelt / der m��de kern räkelt sich / streckt die glieder / du / überfliegst die mauern / gleitest leicht...

verwirrt / ertaste / ich jede / Silbe / die unausgesprochen / zwischen / uns steht / dein Atem / beflügelt / mein Herz /

Ein Sketch über ein Skelett(sogenannter Skelett-Sketch)guck im TV allein im Bettich. Nicht deine Zähne fletschsag ich zu dem SkelettBin ganz allein im Bettauf keinen Fall will tätsch-eln dein knöchern GerippeAuch wenn du hattest einst'ne...

kurz nach arbeitsschluss / du steigst aus dem auto / lässt den parkplatz zurück / streifst hier und dort / einen unbekannten menschen / um ihn gleich wieder / abzustreifen / schließt die haustür auf / stehst da in diesem zimmer / das...

Hin und her und her und hin / lauf ich - emsig wie ich bin - / laufe Stund um Stund, / hier und da, sogar ums Eck. / Such das sicherste Versteck / meiner Nuss im Mund. / Will noch, vor des Jahres Dämmern, / viele Schalen-Früchte kämmern...

In der Regenharfe Saiten / greift der Herbst / mit seiner Hand / Selbst der Wind / vergisst das Rauschen / durch die Erlen / um zu lauschen / perlt ein / kling / klang / klong / durchs Land /

Wenn wir bei Aufsätzen etwas aufsetzen / und bei Absätzen etwas absetzen / und bei Umsätzen etwas umsetzen, / könnte man bei Ansätzen wichtiges ansetzen. / Wenn wir bei Treten etwas breittreten, / bei wichtigen Gefühlen einfach...

Ich will so gerne fliegen / und hab mir vorgestellt / die Schwerkraft zu besiegen / zum Schweben um die Welt / mit Stürmen und mit Winden / manch Turbulenz bestehn / um schließlich das zu finden / was meine Träume sehn. / �Sigrun...

Es kam das Angler Sattelschweinzur “Arche des Geschmacks” herein“Slow Food” tat es dort hineinIst anspruchslos ganz ungemeinkann bellen für den ZuchtvereinZudem ein ganz besond'res SchweinDer weiße Sattel bis zum Vorderlaufmacht...

Nassflüssig fließt der Arm der SpreeFluide schwappt der BodenseeFlussflüssig ist der Donau SchleifeDer Rest ist Flüssigkeit und Seife / (nassflüssig ist anders als gasflüssig) / Flutflüssig ist der Sturmflut LohnWasser, Öl und...

eine Sturmfluttut nicht gutman steht vorden Trümmernseiner Existenzdie man nicht mehr kennt /

Kommt die blätterlose Zeit, / dann ist Weihnachten nicht weit. / Doch bleibt hängen manches Blatt, / weil es Spaß am Leben hat. /

oft stolperte er / über die wurzeln / die knorrigen / hätte sie / manchmal / gerne entfernt / doch / er / wußte auch / dass sie ja zu den / bäumen gehörten / die ihm doch / immer wieder / ihren stamm / anboten / zum anlehnen /

so leck am / wund / dass ich / die Kontrolle / verliere / mal / Höhe / Punkt die / Farbe zielt /

er geht zu seiner Litfaßsäulein die Regensburger Straßeer will ins Kino gehenund kennt die Filme nichtauch nicht die Kinosin denen sie spielener ist nur ein Boomerund weiß es nicht besser /

Mein altes GasometerWas haben sie dir angetan?Deine Schönheit versautdeinen Körper umgebautBist mir nicht mehr vertraut / es geht um des Schöneberger Gasometer auf der "Roten Insel" /

wieder gut / schreibst / du / & / klimperst / aufgeschreckt / mit deinen / Augen / um dich Zeile / für Zeile / im Wort / zu verlieren / brenn ES nieder! /

im Konstrukt / ein Schatten / seiner selbst / NOTLÖSUNG / Ausstieg / durch / die Hintertür /

Was mir einst aus Händen fiel / war recht wenig / schien ein Spiel / und ein Ziel zum Scherzen / Doch wie viel dies Wenig war / wurd mir klarer / Jahr um Jahr / such ichs / zu verschmerzen /

stumm sind sie geworden / meine bilder / haben ihren klang / in felle verhüllt / ihr lieder flogen / mit den sommervögeln / in wärmere gefilde / nahmen meine sehnsüchte mit / ich möchte ihnen folgen / um meine bunten träume / wieder zu...

sie arbeitet in der blue bar / steht die ganze nacht / hinter’m tresen / zieht die männer an wie / das licht die motten und ihre / cocktails schmecken wie ein gruß / aus dem paradies / geht sie in der morgendämmerung / abgeschminkt auf die...

Tote Blätter / Nebelschleier - / Weicht des Sommers Spaß? / Selbst der Reiher / wirkt am Weiher / heut so leichenblass / Regen / bildet Wasserlachen / Wird zu Dichters Pflicht / einen Reim sich drauf zu machen / gibt es ein Gedicht /

Wenn die kleinen / Schwarzen / Rot / werden / und die Grünen / ahnungslos / hüpfen / kreist er wieder / der Graue /

Er hört sich gern reden, / um Phrasen zu dreschen / und wirkt so bla bla bla blasiert / Er nervt wirklich jeden / mit „Wochen der Feschen“ / und hat sich bla bla bla blamiert. /

DU wund / mal / Biss und / Spur / mit mir / im Tanz vereint /

Wir bleiben alle brav und still, / wenn einer (oder eine) nur das Beste will. / Doch trifft das Beste dann nicht ein, / will er (oder sie) es nicht gewesen sein. /

“mensch, klärchen, ich vermisse dich - / das herbstwetter ist widerlich / in mir wird das verlangen wach / dass es voll runter geh' den bach / mitsamt dem terror wie dem krieg / weil ich sonst noch die krise krieg' / und...

Herr Asel frug Herrn Besel: / �Wo bleibt denn bloß Herr Cesel? / � / Da sprach Herr Besel: / �Cesel? / Beim Flirt mit Fräulein Desel / macht der sich grad zum Esel. / � /

6 junge Schwäne laufen / im Schlosspark Charlottenburg / mit ihren Eltern auf und ab / Manchmal fliegen sie auch / Einer ist weiß, die anderen noch grau / Der weiße ist wohl zugelaufen / oder adoptiert /

kein Platz für Luft / zwischen Vergangenem / und dieser Schicht aus Blattgold / die Zeit mit dir / nimmt langsam Form an / über meinem steinernen Herz /

spiele mit den / schwarzweißen Perlen / des Rechenschiebers in / meinem Kopf / in sinnbefreiter Hoffnung / auf ein bunteres / Ergebnis /

Heimwärts fliegen nun die Raben / Abendstille trägt sie leise fort / und wie an all den blauen Tagen / finden sie zum sich'ren Hort / Könnt' ich doch nur mit ihnen fliegen / hätt' Flügel schwarz wie Ruß / Mein Schnabel...

graben / nach wurzeln / stapeln / horten / stück für stück / für das kurze aufflackern / bei der haltsuche / in meiner / moorigen / winter / landschaft /

morgens im stehcafe / bei croissant und zeitung / ende des sommers / mit diesen sandfarbenen morgen- / und abenddämmerungen / dem tau auf der haut / wanderten meine gedanken / kurz zu rita hin / die jetzt plötzlich / aus ihrem lebenslangen...

oft hat / die kälte / ein fell um sich / gelegt / zur tarnung / sie / bemerkt / nicht einmal / wie schwer es ist / sich gegen sich selbst / zu schützen / wenn es kalt ist / so kalt / tief innen /

Die Blätter bedecken nicht / Deine Wunden, oh Welt. / Im Frühling werden die Blumen blühen / Vermischt mit dem Blut der Kinder / Mit dem Blut der Vögel ... /

Alles ist leise. / Aus der Erde entweicht der Atem der Sonne. / Kreisrunde Orange auf blaugrauem Tuch. / Der Nachmittag rollt sie nach Westen. / Der Abend bringt zarte Schatten in den Spättag aus Bronze. / Ein Pferd steht unbeweglich am Rande...

Momente / treppen / bis zum / still / stand: / Schweigen / und / den Abrieb / aus dem / Atem ziehen /