BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Montag, 09. Juli 2012, 20:28
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Hardware vs Software oder Platte vs mp3

Wie ihr ja inzwischen alle mitbekommen haben dürftet, bin ich Metaler, d.h. meine Lieblingsmusik ist Heavy Metal. Zwar habe ich auch darüber hinaus einen breit gefächerten Musikgeschmack, aber Metal steht nunmal ganz oben. Und ich bin stolz darauf, Metaler zu sein.
Warum? Weil Metaler anscheinend die letzten wahren Musikfans sind.
Wir unterstützen unsere Lieblingsbands nämlich, indem wir noch in die Plattenläden gehen und die neuen Alben kaufen, bzw. wir sie per Mailorder bestellen.

Warum laden sich die mit Teller die Alben nicht einfach runter? Ist doch billiger und einfacher und man hat die Musik, die man haben will.

Mag sein. Aber uns geht es eben nicht nur um die Musik.
Wir wollen auch das Booklet dabei haben, weil wir die Songtexte beim Konzert mitsingen wollen.
Wir wollen auch die Infos, die darin zu finden sind (z.B. Studio, Produzent, Gäste, etc.).
Und schließlich und endlich wollen wir auch das Cover haben, weil uns auch der visuelle Aspekt wichtig ist.
Es ist nämlich so, dass an vielen Rock-/Metal-Alben mehr als nur ein Künstler beteiligt ist. Und ich meine "Künstler" so, wie ich es sage, denn viele Cover sind kleine Kunstwerke.
Selbst etablierte Künstler wie "Alien"-Schöpfer H.R. GIGER (u.a. CELTIC FROST - "To Mega Therion", CARCASS - "Heartwork") oder GOTTFRIED HELNWEIN (u.a. SCORPIONS - "Blackout", RAMMSTEIN - "Sehnsucht") haben schon Cover für bekannte Rock- und Metalbands gestaltet.
Macht auf alle Fälle mehr her, als "nur" das Foto des jeweiligen Küstlers auf Pop- und Hip Hop-Alben. Vom Merchandise mal ganz zu schweigen.

Natürlich habe ich auch schon einzelne Songs runtergeladen. Aber nur solche, die von der Band oder der Plattenfirma legal und kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. So zuletzt geschehen bei ACCEPT, REBELLION und TESTAMENT, um mir einen ersten Eindruck vom neuen Album zu verschaffen. Die Alben werd ich mir trotzdem auch noch alle zulegen. Legal. Auf CD.
Wäre ich ein Old-School-Purist (und hätte ich einen Plattenspieler), würde ich sogar auf Vinyl zurückgreifen.
Auch hier finde ich es schön, dass es neue Alben auch wieder verstärkt auf diesem Medium zu haben gibt. Vor allem für Sammler wird es hier interessant, weil es immer wieder verschiedenfarbige Pressungen in limitierter Stückzahl gibt.
Versucht das mal als Download hinzukriegen.

Und schließlich und endlich sind es gerade kleine Bands, die sich durch den Verkauf ihrer CDs (teil)finanzieren.
Wenn ich auf einem Konzert bin und mir die Vorband gefällt, dann hol ich mir auf jeden Fall die CD(s). Auf diesem Wege habe ich auch schon einige Bands entdeckt, die später erst größer bekannter wurden, z.B. SABATON oder ORDEN OGAN.
Diese Bands unterstütze ich damit nicht nur, ich hab auch noch ihre Musik, um sie auch später noch hören zu können. Für beide Seiten also ein Gewinn.

Bei illegalen mp3-Downloads wäre das nicht der Fall, da gerade hier die Musiker in der Regel nichts abbekommen. Somit machen diese sogenannten "Fans" ihre eigene Lieblingsmusik kaputt. Denn wenn die Musiker von ihrer Musik nicht mehr leben können, werden sie früher oder später auch keine neue Musik mehr machen können. Und dann? Von "Download" zu "Downfall".

Aber uns Metalfans sollte das eher peripher tangieren. Wir kaufen ja weiter die Alben und hieven dadurch unsere Lieblingsbands reihenweise in die deutschen Media Control-Charts. Viele sogar in die Top Ten.
An dieser Stelle auch mal ein Dankeschön, an die Hop und Pop-Downloader. Ohne euch wäre das nicht möglich gewesen.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der besten Plattencover-Künstler:

Platz 5:  Dan Seagrave
Platz 4:  Ed Repka
Platz 3:  Thomas Ewerhard
Platz 2:  "Nekrolord" Kristian Wahlin

und

Platz 1:  Andreas Marshall

Danke fürs Reinhören.


Euer BLACKHEART

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 Skala (10.07.12)
Reinschauen wär's wohl in diesem Falle eher. :)

Den Kreis derer, die noch 19,99€ und mehr für Platten und andere Scheibchen ihrer Lieblingsbands abzulacken pflegen auf die Metaler einzugrenzen finde ich allerdings ein bissl voreingenommen, meinste nicht? Genauso wie jene, die noch ganz gerne Booklets lesen (klar, bei diesem Remix-Schrott, der im Moment so beliebt ist und meistens aus der Wiederholung von zwei verzerrten Halbsätzen besteht, braucht kein Mensch Texte), oder jene, die die Gestaltung von Covern zu würdigen wissen. Ist nix gegen den Metal, nur gegen die hier vertretene These. Wäre die Kolumne etwas allgemeiner verfasst, würde ich dir wohl zustimmen.

Mit freundlichen Grüßen, Ranky.

PS: Ich besitze einen Plattenspieler und die Platten dafür kann ich mir schlecht downloaden... die muss ich schon kaufen (und da ist kein Metal bei, nur mal so...) :)

 BLACKHEART (11.07.12)
Dass diese Kolumne mal nicht so ganz objektiv ist, gebe ich gern zu.
Es gibt außer Metalern auch noch andere, die Platten kaufen, dem widerspreche ich ja auch nicht.
Allerdings ist das kaufen von Platten und das damit verbundene Unterstützen der Bands wohl in keiner Szene so tief verwurzelt, wie im Metal oder vielleicht noch im Hardcore (Punk, nicht[/u] Techno).
Das wollte ich herausstellen, ohne gleich elitär klingen zu wollen.

LG und danke fürs Reinschauen.
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