Film & Fußball
Eine cineastische Mannschafts-Kolumne
Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"
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Rausgehen ist wie Fenster aufmachen, nur krasser!
von Dieter_Rotmund
Mit einer gewissen Bestürzung nehme ich wahr, dass viele Menschen offenbar nur noch vor die Türe gehen, wenn es unbedingt notwendig ist. Einst wähnte ich mich in der Minderheit, wenn ich davon schwärmte, mal einzwei Tage alleine zuhause zu verbringen und dies zu genießen, auch mal das Telefon komplett abzustellen. Mit dieser Einstellung war man eher Außenseiter. Die anderen wollten ständig "was unternehmen", und zwar "wo was los ist", wobei letzteres immer im Vagen bließ. Im Zweifelsfall gingen sie dort, wo sich viele Menschen aufhielten, der Anlaß war fast egal.
Nun bin paradoxerweise ich es, der vergleichsweise oft nach der Arbeit und dem Sport weggeht, etwas unternimmt. Andere gehen nach der Arbeit, sofern es nicht sowieso im Home Office ist, höchstens noch in den Supermarkt und reagieren pikiert oder ausweichend auf montägliche Fragen vor mir, was sie denn am Wochenende Schönes unternommen hätten. Manche werden richtig patzig, wenn ich von meinem Erlebnissen erzähle. Man nennt dieses Einigeln offenbar "Cocooning", aber seien wir doch mal ehrlich, es ist nicht anderes als Stubenhockerei. Am liebsten vor dem Computer, und dann raus mit den Hass-Kommentaren, natürlich anonym gepostet. Dieses andauernde Computerspielen, eine weitere beliebte Stundehockertätigkeit, macht despressiv, so mein Eindruck.
Das ist erbärmlich, diese Kellerexistenzen und dann sind die Stubenhocker auch noch dauerhaft schlecht gelaunt. Ich hielt mich mal für einen mürrischen Typ, aber seit einer Weile bin ich der Sonnenschein, der sich für vieles interessiert, vieles macht.
Was ist denn passiert?
Also als ich meinen letzten Film auf dem letzten Filmfestival hier in der Region gesehen hatte und nach Hause ging, lief mir eine junge Frau mit dem besagten Aufdruck, "Rausgehen ist wie Fenster aufmachen, nur krasser" voraus und dies regte mich zum Nachdenken an. Im Grunde kann man jede Tätigkeit außerhalb der eigenen Wohnung und reinen Alltag als kleines bis mittleres Abenteuer begreifen. Man muss nur mit offenen Augen durch die Veranstaltung gehen: Was ist das für ein Ort, was kommen da für Menschen hin, wieso findet es statt? Sei es nun afrikanisches Tanztheater, eine Odenwaldwanderung oder ein Kreisligaspiel, es ist krasser als Fensteraufmachen!
Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag
Ciao, Frank
😂😂
Ciao, Frank
Was bedeutet "krasser"?
(15.09.22, 13:06)
(15.09.22, 13:28)
Die Gedanken zur schöpferischen Nutzung der Lebenszeit finde ich interessant, aber da sind wir bald wieder beim Thema Selbstachtung. Möchte man wirklich über einen längeren Zeitraum dem Staat auf der Tasche liegen oder erzeugt es nicht doch ein weitaus besseres Gefühl, auf den eigenen Beinen stehen zu können? Ich denke, ja.
(15.09.22, 16:28)
Zum Sicherheitsgefühl von Frauen kann ich nichts sagen, möchte es aber auf keinen Fall in toto negieren.
Die Ungeimpften vermisse ich definitiv nicht, sie sind für einen großen Teil des Schlamassels verantwortlich.
Den Abenteuer-Gedanken werde ich aber sicherlich noch weiterspinnen.
Sorry, das hatten wir schon hier zu oft und die unbelehrbaren Egoisten blieben, was sie sind und es kamen einfach nie gute Diskussionnen zustande.
Mit den Depressionen gehts mir inzwischen so, dass man sich fast dafür entschuldigen muss, keine Depression gehabt zu haben. Rausgehen!
Aber wie gesagt, bei dieser Debatte wärst du auf kV Späteinsteiger, das sind wir hier eigentlich schon durch mit, nur manchmal bricht es bei mir noch durch, Entschuldigung.
Ungeimpfte mit höchsten COVID-19-Hospitalisierungsinzidenzen
Berlin – Die höchsten Inzidenzen der hospitalisierten COVID-19-Fälle liegen in allen Altersgruppen in der ungeimpften Bevölkerung vor. Dies geht aus dem heute veröffentlichten Monatsbericht des Robert-Koch-Institutes ( RKI) zum COVID-19-Impfgeschehens in Deutschland hervor.
Zur Darstellung des Effekts der Impfung auf die COVID-19-Krankheitslast berechnete das RKI die durchschnittliche wöchentliche Inzidenz der aufgrund von COVID-19 hospitalisierten Fälle unter grundimmunisierten Personen, Personen mit Auffrischimpfung und ungeimpften Personen getrennt (4-Wochen-Mittelwert) und differenziert nach Altersgruppen.
Demnach war für ungeimpfte Personen das Risiko, aufgrund von COVID-19 in einem Krankenhaus behandelt zu werden, im Mittelwert der Kalenderwochen 16-19 6,7-fach (12- bis 17-Jährige), 3,7-fach (18- bis 59-Jährige) beziehungsweise 9,0-fach (ab 60-Jährige) erhöht im Vergleich zu Personen mit einer Auffrischimpfung.
Das RKI stellt in dem Bericht zudem eine „anhaltend hohe Effektivität“ der Coronaimpfungen gegen eine intensivstationäre Betreuung oder Tod aufgrund einer COVID-19-Erkrankung fest. Die Schutzimpfungen würden in den meisten hospitalisierten Fällen eine Intensivbehandlung unnötig machen – auch wenn sie eine Hospitalisierung nicht immer verhindern konnten.
So befanden sich laut RKI-Daten im Mai im Schnitt zwar ebenso viele geboosterte wie ungeimpfte 18-59-jährige Patienten in intensivmedizinsischer Behandlung, allerdings betrug das Gesamtverhältnis der Geboosterten zu den Umgeimpften in dieser Altersgruppe in Deutschland etwa vier zu eins.
Ähnlich sehen die Zahlen bei den Über-60-jährigen aus. Hier stand dem Geboostert/Ungeimpft-Verhältnis von etwa zehn zu eins eine Belegung der Intensivstationen aufgrund einer COVID-19-Erkrankung durch Ungeimpfte von knapp 40 Prozent gegenüber.
Auch bei der aktuellen Dominanz der Omikronvariante könne man laut RKI also weiterhin von einem sehr guten Impfschutz gegen eine schwere COVID-19-Erkrankung für vollständig geimpfte Personen aller Altersgruppen und insbesondere für Personen mit Auffrischimpfung ausgehen.
Auffallend sei aber das mit der Zeit deutliche Absinken der Impfeffektivität – sowohl der Grundimmunisierung als auch der Auffrischimpfung – gegenüber einer symptomatischen Infektion mit der Omikronvariante.
RKI vom selben Tag:
Inzidenz der COVID-19 bedingten Hospitalisierungen hat in der Omikronwelle abgenommen und ist in allen Altersgruppen in der ungeimpften Bevölkerung am höchsten. (Hervorhebung von mir)
Deine Angaben mit den Prozentzahlen habe ich gegoogelt: Trefferanzahl 0.
Und ja, das Ärzteblatt ist ein seriöses Medium.
Und auch ja zur EMA, auch diese Organisation rät zum Impfen, wie ich gerade nachlas.
Dies nur am Rande, wenn du wirklich die x-te Diskussion zu diesem Thema willst, dann bitte in den kV-Foren.
Auch in dieser Hinsicht ist das Internet ein großer Fortschritt: Jetzt kann man auch allein in der eigenen Wohnung zum Verbrecher werden.