Aufgespießt

Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag


Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"

Montag, 19. November 2007, 17:56
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Wer in der Hölle lebt, verliert die Angst

von  AlmaMarieSchneider


Nach neuesten Studien driftet die Gesellschaft in Deutschland stärker und weiter auseinander als in anderen europäischen Ländern.
Einerseits erfasst, trotz guter Konjunktur, Armut und Zukunftsangst immer mehr Menschen, andererseits horten Reiche immer schneller noch mehr Reichtum an. Politik und Gesetze unterstützen das. Der Einfluss und der Druck der Lobbyisten auf Politiker ist derartig groß geworden, dass der normale Bürger politisch kaum mehr vertreten wird.
Ein armes Kind kann sein Recht auf Essen, Kleidung und Wohnung nicht einmal einklagen. Es wird höchstens herum geschoben und die Masse dieser Kinder wird wohl später kaum zu den erfolgreichen gebildeten Menschen gehören. Es ist zu befürchten, dass sie bereits die Basis für die nächste in Armut lebende Generation bilden. Wird diese friedlich und duldsam sein?
Doch auch Altersarmut breitet sich aus. Immer mehr Menschen über 65 Jahren sind unterernährt und leben in schlechten Wohnverhältnissen. Die Wohnqualität ist auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Viele Wohnungen bleiben im Winter unbeheizt.
Es herrscht Ohnmacht angesichts der hohen Energiepreise. Da sammelt sich Wut an, wenn man liest wie schnell die 10% -ige Diätenerhöhung durchgeboxt wurde, bei einer Grundvergütung von bisher über 7000,- Euro. Da kann der Mindestlohn für Briefzusteller warten. Der muss nämlich mit 500,- Euro/netto auskommen.

Alleinerziehende, hauptsächlich Frauen, stehen sowieso am untersten Ende eines verfügbaren Einkommens. Später, wenn die Kinder groß sind, wird sich daran kaum etwas ändern. Es beginnt mit hinfällig gewordener beruflicher Qualifikation und endet mit fehlen Rentenbeitragszeiten. Da gibt es kaum ein Entkommen aus der Armut.

Auf der anderen Seite fechten Bahnvorstände Machtkämpfe aus und setzten dabei hemmungslos Millionen in den Sand. Millionen, die den Menschen in diesem Lande gehören (auch wenn Politiker gerne so tun als wären SIE der Staat, sie sind es nicht). Ein soziales Gewissen oder gar eine soziale Verpflichtung ihren Mitarbeitern gegenüber ist in diesen Verhandlungen nicht zu spüren. Hauptsache, die Mitarbeiter werden klein gehalten, so klein, dass ein ausreichender Lebensstandard kaum mehr gesichert ist.
Vermutlich könnte man mit den verschleuderten Millionen die Gehaltserhöhung viele Jahre lang finanzieren. Doch da ist die Befürchtung, dass das Schule machen könnte.
Nur, wird ein Misserfolg Menschen auf Dauer abschrecken, denen nach und nach die Existenz genommen wird?

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Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag

Nicola (80)
(20.11.07)
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