Der stumme Bühnenredner

Gedicht zum Thema Tod

von  Fuchsiberlin

Sein Herz zitterte
beim letzten Auftritt auf der Bühne.

Mit jedem Schritt auf den Balken vom Boden des Lebens
ertönten Laute, manchmal auch kurze Melodien,
Gefühle sprechen ihre eigene Sprache.
Wortlos aber nicht stumm.

Aus seinem Gesicht wich die Farbe,
die Blässe seiner inneren Leere wurde sichtbar.

Unruhe im kaum gefüllten Zuschauersaal
des Lebens.
"Warum spricht er nicht?"

Er lächelte gequält,
so wie ein Clown, von dem es erwartet wird.

Eine Träne floss aus einem seiner Augen.
Langsam suchte sich das kleine Nass
den Weg in die Welt der stillen Gedanken.

Blicke ins Irgendwo des Nirgendwo.
Starre Augen aus Marmor, die nicht mehr suchten.

Er wollte reden,
doch der blicklose Kontakt
verhinderte dies.

Schweigend, lächelnd, mit einem farblosem Gesicht
und einem weinendem Auge
verliess er die Bühne.

Kein Applaus.

Jörg S.

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Kommentare zu diesem Text

Max (43)
(20.11.09)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 22.11.09:
Das ist wohl wahr. Dennoch will manch einer nur einen Clown, eine Maske, sehen, und nicht all das, was sich hinter der Maske eines Menschen verbirgt, glaube ich.

Ganz liebe Grüße
Jörg
VomLebenVerraten (28)
(20.11.09)
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 22.11.09:
Hallo VLV,

ich danke Dir sehr. Ja, dieses Gequälte, dies soll auch einen wesentlichen Bestandteil des Textes bilden. Es freut mich sehr, dass es auch so rüberkommt.

Ganz liebe Grüße
Jörg
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