Konventionen und Konsequenz - ein paar Aphorismen

Erörterung zum Thema Sicherheit

von  Ephemere

Psychologie der Gesellschaftsphilosophien
Es sind immer die schwachen, unsicheren Personen, die sich mehr, die starken, aus sich heraus lebenden Individuen, die sich weniger Gesellschaft wünschen. Freiheit ist ein Wunsch des Überlegenen, der Unterlegene wünscht Erlösung (die Freiheit von etwas).

Konventionen als Krücke
Konventionen sind extrinsische Sicherheiten für Unsichere – Masken und Gerüste, die ihre Unsicherheit maskieren und stützen. Die feste Form statt des Authentischen, die Zucht statt der Entwicklung, das geborgte Urteil statt des eigenen Charakters – hier findet ein Versteckspiel statt. Ausgesuchte Höflichkeit, Wahrung der Etikette schaffen einen festen und ansehnlichen Panzer um eine tiefe Unsicherheit und die Unfähigkeit zu Spontaneität. Das Festhalten an Traditionen leiht denen eine romantische Legitimation, die keine eigenen Werte schaffen können, gibt dem ein sicheres Heim, der es nicht in sich selbst findet. Je sicherer man ist, desto geringer fällt der Mehrwert von konventionen aus – man bedarf weniger Regeln, um sich zurecht zu finden oder seine Erwartungen auszurichten...man kann improvisieren.

“Sei konsequent”...
...ist lediglich die Forderung unser Umgebung an uns, damit wir ihr berechenbar werden.

Die Gefahr in Zielen
Das Leben einem Ziel zu unterwerfen heißt, es zum Weg zu degradieren. Den Personen und Ereignissen darin fällt dann die undankbare Funktion von Stufen und Rollen zu. Das Handeln wird zum Werkzeug eines einzigen Ziels. So laufen wir in Gefahr, in bedenklicher Weise den Respekt vor dem Leben und den Menschen zu verlieren.

Wir lassen der Faulheit Ungerechtigkeit widerfahren
Es wird im Allgemeinen als "nichts aus sich machen," "Perlen vor die Säue werfen" oder "Faulheit" bezeichnet, wenn jemand sehr Talentiertes seine Begabung nicht zur Gewinnmaximierung der Gesellschaft einsetzt - dabei ist dies genau die Sinnstiftung, die die nach kollektivem Individualgewinn durch den anderen strebende (und somit zu einem gewissen Grad parasitäre) Gesellschaft in die Welt setzt, um fleißige Arbeiterbienen zu züchten.


Anmerkung von Ephemere:

Skizzen für ein nie vollendetes Buch

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Kommentare zu diesem Text

MelodieDesWindes (36)
(22.02.13)
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 Ephemere meinte dazu am 23.02.13:
Merci - das freut mich! VG, Jan
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