Fink
Kurzgeschichte zum Thema Abenteuer
von Meteor
Nach wochenlanger Suche hat er es geschafft. Es mag nicht viel sein, aber seit er denken kann, gibt es nie mehr als eine Handvoll, von all dem was man zum Leben braucht. Genau gesagt, seit 16 Jahren hat Fink nur gerade mal so überlebt. Wäre sein Onkel nicht gewesen, wär er schon längst hin. Was sein Reiseziel betrifft, gibt es hier in der Gegend eher wenige, noch nicht „vollständig“ geplünderte Ruinenlandschaften. Diese hier soll besonders wertvoll sein. Fauliger Gestank und verrottende Flora umgeben den Ort, scheinbar alles was übrig blieb von dem wohligen leben vergangener Tage. Für den Rest gibt es so einige Mittel und Wege. „Zeit sich an die Arbeit zu machen.“
Er legt seinen Rucksack ab und kramt ein krudes Werkzeug heraus, manche male diente es ihm weniger als Werkzeug denn mehr als Waffe, häufiger als ihm lieb war.“He, wohin des Weges“ tönt es in seinem Kopf „Du solltest einfach lieber mitkommen! In der Wildnis kann es gefährlich werden, weißt du?!“ Leise grinst Fink in sich hinein und murmelt „Oh ja, in der Wildnis kann es gefährlich werden...“
Den Rucksack inzwischen bei einem behelfsmäßig aufgeschlagenen Lager zurückgelassen - das Holz für die Feuerstelle trug er bereits bei sich - macht sich Fink ausgestattet mit seinem „Allzweckwerkzeug“ und einer Seitentasche auf den Weg nach brauchbarem allerlei. Wer weiß vielleicht ist mal etwas wirklich gutes dabei. Nicht weit von seinem Lager entfernt fängt er an, in den Ruinen herum zu stochern und zu graben und arbeitet sich so immer weiter voran.
Erst nach einigen Stunden macht sich der erste Fund bemerkbar. Eine alte ausgemergelte Holzkassette befindet sich unter dem schutt eines alten Wohnhauses. Klackernde Geräusche beim aufheben lassen Fink weiter aufmerken. Beim Aufbrechen der Kassette reißt es ein gutes stück Holz mit weg. Heraus schimmert eine aufgedunsene Pfeife sowie ein feuchter, schimmelnder Tabakbeutel. Es ist zwar nicht grad sein Glückstag aber wenigstens ein akzeptabler Anfang.
Bei einer kleinen Pause fällt ihm wieder das Gebäude weiter hinten ein, im Zentrum des gelblichen Kadavers aus Stein, Rost und verrottender Vegetation. Mehrmals schon und weitere male vorher hatte Fink einen Blick in Richtung dieses einen obskuren Konstrukts geworfen, manchesmal sogar ohne es zu bemerken. Obsessiv bestaunt er es. Wie sehr intakt es doch noch ist. Bei all den geschehnissen; dem Chaos; der Verwüstung, einfach allem was er aus den Großen Geschichten kennt, wirkt dieses Gebäude wie eine Illusion, gleich einem Wunder. Es kostet ihn Kraft seinen Blick abzuwenden und sich seiner eigentlichen Arbeit zuzuwenden. Das Gebäude dabei weiter im Gedanken spukend.
Weitere Stunden vergehen und immer noch pocht das Gebäude im hinterkopf wie piepsende Ratten die in seiner Schädeldecke ein neues Heim gefunden haben „Pieps pieps, ich bin hier. Pieps pieps, ich bin immernoch hier!“ Fink schüttelt den Kopf, versucht weiter den Gedanken zu verdrängen und konzentriert sich wieder auf die suche, nach allem möglichen Plunder, das er zu Geld machen kann.
Er nähert sich von einem Seitenfenster und klettert hinein. Der Boden ist verdreckt und ein schwall Geröll ergießt sich aus einer der Türen zur linken. Von den Wänden bröckeln gelbliche Tapeten wie trockene, aufgeplatzte Haut. Der Geruch oder vielmehr der Gestank in diesem Raum erinnert ihn an modriges Fleisch, das zu lange in der Sonne gelegen hat. Er nähert sich einem Haufen Müll, vorbei an dem Geröllhaufen, findet aber nichts weiter, außer ein paar verrosteter Konserven und nochmehr Dreck.“Hat sich ja gelohnt hier runter zu kommen...“ Resigniert geht Fink weiter, in Richtung der einzigen Tür die ihm offen steht. Kurz bevor er die Tür erreicht, durchzuckt ihm ein ungutes Gefühl in der Magengegend - blankes entsezten - nur um gleich wieder zu vergehen. Im Flur angekommen dreht er seinen Kopf zunächst nach links, hin zur Eingangstür. und dann nach rechts. Auf der Rechten ist eine Tapetenlose Wand zu sehen, an der jeweils ein Weg nach links, der zu einer Treppe nach oben verläuft, sowie ein weg nach rechts, dessen fortführen, aus Finks Sicht, nicht zu erkennen ist, abzweigt. Doch ist es die Wand selbst die Finks aufmerksamkeit sosehr erregt. Ein Fleck so groß wie ein Lebensgroßes Poträt. Ein riesieger Fettfleck vergessen in der Geschichte der Zeit. Unbedeutend für viele, nicht aber für Fink. Wieder überkommt ihn diese Obsession.
Wie schon zuvor? Nicht ganz! Etwas ist anders, erheblich sogar! Nicht die Angst; nicht die Gefahr, sondern der Fleck selbst, das Bildnis das sich dahinter offenbart. Je näher er der Wand kommt, desto mehr scheint er zu erkennen.
Die Blicklose Fratze, starrt ihn an... und formt sich. Es bekommt Augen, Pupillen groß wie Fäuste. Eine Nase beinahe Formlos und nur Konturen lassen sie erkennen. Wieder ein schritt weiter und ein Grinsen, dunkel und grausam wie die Nacht, umspielt das Gesicht, wie eine Maske gleich, verzerrt und häßlich. Es drückt sich, langsam und schritt für schritt weiter heraus, bis zu eben jenen Punkt.
Keine Schritte, nicht ein einziger Ton. Totenstille. Die Fratze blickt herab, Fink herauf und beide Wissen was nun kommen wird.
Das Ende war simpel, wie die meisten dieser Art. Die Große Flucht, die schnelle Hatz, all das führt zu nichts weiter, als zu ebenjenen simplen Aspekt der Jagd. Einer wird am Boden liegen, schmerzverzert, die Angst noch im Gesicht.
Am Ende ist Fink, noch zur Beute geworden. Gefressen von einem Ding, zu Jung für unsere Zeit, aber älter als alles das Fink jemals fand.
Er legt seinen Rucksack ab und kramt ein krudes Werkzeug heraus, manche male diente es ihm weniger als Werkzeug denn mehr als Waffe, häufiger als ihm lieb war.“He, wohin des Weges“ tönt es in seinem Kopf „Du solltest einfach lieber mitkommen! In der Wildnis kann es gefährlich werden, weißt du?!“ Leise grinst Fink in sich hinein und murmelt „Oh ja, in der Wildnis kann es gefährlich werden...“
Den Rucksack inzwischen bei einem behelfsmäßig aufgeschlagenen Lager zurückgelassen - das Holz für die Feuerstelle trug er bereits bei sich - macht sich Fink ausgestattet mit seinem „Allzweckwerkzeug“ und einer Seitentasche auf den Weg nach brauchbarem allerlei. Wer weiß vielleicht ist mal etwas wirklich gutes dabei. Nicht weit von seinem Lager entfernt fängt er an, in den Ruinen herum zu stochern und zu graben und arbeitet sich so immer weiter voran.
Erst nach einigen Stunden macht sich der erste Fund bemerkbar. Eine alte ausgemergelte Holzkassette befindet sich unter dem schutt eines alten Wohnhauses. Klackernde Geräusche beim aufheben lassen Fink weiter aufmerken. Beim Aufbrechen der Kassette reißt es ein gutes stück Holz mit weg. Heraus schimmert eine aufgedunsene Pfeife sowie ein feuchter, schimmelnder Tabakbeutel. Es ist zwar nicht grad sein Glückstag aber wenigstens ein akzeptabler Anfang.
Bei einer kleinen Pause fällt ihm wieder das Gebäude weiter hinten ein, im Zentrum des gelblichen Kadavers aus Stein, Rost und verrottender Vegetation. Mehrmals schon und weitere male vorher hatte Fink einen Blick in Richtung dieses einen obskuren Konstrukts geworfen, manchesmal sogar ohne es zu bemerken. Obsessiv bestaunt er es. Wie sehr intakt es doch noch ist. Bei all den geschehnissen; dem Chaos; der Verwüstung, einfach allem was er aus den Großen Geschichten kennt, wirkt dieses Gebäude wie eine Illusion, gleich einem Wunder. Es kostet ihn Kraft seinen Blick abzuwenden und sich seiner eigentlichen Arbeit zuzuwenden. Das Gebäude dabei weiter im Gedanken spukend.
Weitere Stunden vergehen und immer noch pocht das Gebäude im hinterkopf wie piepsende Ratten die in seiner Schädeldecke ein neues Heim gefunden haben „Pieps pieps, ich bin hier. Pieps pieps, ich bin immernoch hier!“ Fink schüttelt den Kopf, versucht weiter den Gedanken zu verdrängen und konzentriert sich wieder auf die suche, nach allem möglichen Plunder, das er zu Geld machen kann.
Er nähert sich von einem Seitenfenster und klettert hinein. Der Boden ist verdreckt und ein schwall Geröll ergießt sich aus einer der Türen zur linken. Von den Wänden bröckeln gelbliche Tapeten wie trockene, aufgeplatzte Haut. Der Geruch oder vielmehr der Gestank in diesem Raum erinnert ihn an modriges Fleisch, das zu lange in der Sonne gelegen hat. Er nähert sich einem Haufen Müll, vorbei an dem Geröllhaufen, findet aber nichts weiter, außer ein paar verrosteter Konserven und nochmehr Dreck.“Hat sich ja gelohnt hier runter zu kommen...“ Resigniert geht Fink weiter, in Richtung der einzigen Tür die ihm offen steht. Kurz bevor er die Tür erreicht, durchzuckt ihm ein ungutes Gefühl in der Magengegend - blankes entsezten - nur um gleich wieder zu vergehen. Im Flur angekommen dreht er seinen Kopf zunächst nach links, hin zur Eingangstür. und dann nach rechts. Auf der Rechten ist eine Tapetenlose Wand zu sehen, an der jeweils ein Weg nach links, der zu einer Treppe nach oben verläuft, sowie ein weg nach rechts, dessen fortführen, aus Finks Sicht, nicht zu erkennen ist, abzweigt. Doch ist es die Wand selbst die Finks aufmerksamkeit sosehr erregt. Ein Fleck so groß wie ein Lebensgroßes Poträt. Ein riesieger Fettfleck vergessen in der Geschichte der Zeit. Unbedeutend für viele, nicht aber für Fink. Wieder überkommt ihn diese Obsession.
Wie schon zuvor? Nicht ganz! Etwas ist anders, erheblich sogar! Nicht die Angst; nicht die Gefahr, sondern der Fleck selbst, das Bildnis das sich dahinter offenbart. Je näher er der Wand kommt, desto mehr scheint er zu erkennen.
Die Blicklose Fratze, starrt ihn an... und formt sich. Es bekommt Augen, Pupillen groß wie Fäuste. Eine Nase beinahe Formlos und nur Konturen lassen sie erkennen. Wieder ein schritt weiter und ein Grinsen, dunkel und grausam wie die Nacht, umspielt das Gesicht, wie eine Maske gleich, verzerrt und häßlich. Es drückt sich, langsam und schritt für schritt weiter heraus, bis zu eben jenen Punkt.
Keine Schritte, nicht ein einziger Ton. Totenstille. Die Fratze blickt herab, Fink herauf und beide Wissen was nun kommen wird.
Das Ende war simpel, wie die meisten dieser Art. Die Große Flucht, die schnelle Hatz, all das führt zu nichts weiter, als zu ebenjenen simplen Aspekt der Jagd. Einer wird am Boden liegen, schmerzverzert, die Angst noch im Gesicht.
Am Ende ist Fink, noch zur Beute geworden. Gefressen von einem Ding, zu Jung für unsere Zeit, aber älter als alles das Fink jemals fand.