Dämmerung

Kurzprosa zum Thema Liebe und Sehnsucht

von  Mondsichel

Siehst Du nicht den Silberstreif am Horizont,
der schon das kühle Licht des Mondes kündet?
Liebkost und geküsst von der roten Sonnenblüte,
die jeden Abend nach seinem Lächeln sehnt.
Sie muss verlassen ihren Liebsten bei der Stunde,
so wie ich im frühen Rot von Deiner Seele scheide.
Für dieses Leben, gar für die Unendlichkeit,
oh niemand erahnt diese unendliche Pein.
In verstecktem Sinnen, den Odem geraubt,
diese Lieb ist mehr als der Wind erzählte.
Der in kindlich unbedachter Verspieltheit,
uns die mächtigen Schwingen Amors schenkte.

Wenn der Morgen seine gläsernen Perlen streut,
ein letzter Blick in Deine verträumten Augen.
Deren süßes Tränenleuchten mich erahnen lassen,
das die Dämmerung uns brennendes Feuer schenkt.
Ein Seufzer für das bleiche Antlitz, Deine Schönheit,
ein allerletzter Traum haucht seinen Atem aus.
Könnt ich weinen, würden unendliche Wasserfälle,
all das flüchtige Leben, das uns neidet, ertränken.
Könnt ich schreien, die Verzweiflung meiner Leere,
wären sie taub, die ihr Ohr uns niederlegten.
Doch bin ich schweigend, nur der stete Schatten,
den Du begehrtest und der Dich unendlich begehrte.
Kein Blick mag meine Schemen mehr erkennen,
und kein Wort meinen Schatten bitter meucheln.
Müssen unsere Hände und Herzen scheiden,
sind wir am End’ doch ein Stern am Firmament.
Und ich breite meine Schwingen der Dunkelheit aus,
um unser Geheimnis in die nächste Nacht zu tragen...

(c)by Arcana Moon


Anmerkung von Mondsichel:

Zur Zeit lese ich gerade Shakespeare. Ich glaube das hat mich doch sehr in der Sprache beflügelt irgendwie. In diesem Gedicht mag es um Liebe, oder vielleicht doch nur den letzten Biss einer Leidenschaft gehen? Wer weiß. Malt Euch die Welten selbst aus, die vor Euren Augen erscheinen...

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