die horrorvision des krieges

Engagiertes Gedicht zum Thema Sterben

von  modernwoman

Illustration zum Text
Feuersturm
(von unbekannt)
granaten zum frühstück
zu mittag ne frau
des soldaten glück
unterm himmelsblau

die nacht auf freiem feld
unter granatenbeschuß
eingeigelt im zelt
bis zum überdruß

eine panzerabwehrrakete
vom typ milan
tötet blind margarete
die für den krieg nichts kann

im mg-feuer schwitzend
aus panik und angst
in dem graben tief sitzend
um dein leben du bangst

kinder und frauen im bunker schrein
das dröhnen der mörser und pulverdampf
raketen schlagen bei ihnen ein
und innen beginnt ein überlebenskampf


nach vielen stunden von außen gegraben
ist endlich der bunkereingang frei
doch drinnen laufen nur ein paar schaben
mit den frauen und kindern ist es vorbei


© Cornelia Warnke


Anmerkung von modernwoman:

ist es das, was menschen wirklich wollen...

[exturl=http://www.youtube.com/watch?v=mjaFi74qfIs
][color=red][b]Die Horrorvision des Krieges[/b][/color][/exturl]

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Kommentare zu diesem Text


 Martina (14.11.06)
Das ist wirklich der banke Horror Lg Tina

 modernwoman meinte dazu am 14.11.06:
das ist der blanke horror! da hast du vollkommen recht, liebe tina. unsere eltern und grosseltern haben das noch erlebt. einige haben zwei weltkriege mitgemacht. immer war es schrecklich, grausam und - blutig...
aber die menschen vergessen, machen wieder ihre märsche und alte tattergreise laufen mit stolzgeschwellter brust und krummem, gichtgebeuteltem rücken in ihrer soldatenuniform , an der die trophäen des todes in kakophonischen tönen aneinander schlagen. ich grüsse dich ganz herzlich in deinen tag und wünsche uns allen, dass wir nir wieder in unserer heimat so etwas erleben, conny
Zentoolino (60)
(14.11.06)
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 modernwoman antwortete darauf am 14.11.06:
das ist wohl wahr, liebe leonore. teilweise entsteht der eindruck, die kriege haben eher zugenommen, sich aber in andere regionen verlagert. afrika, südamerika, der nahe osten... alles experimentierlabore der rüstungsindustrie liebe grüsse in deinen tag wünscht conny
Heide-Marie (48)
(14.11.06)
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 modernwoman schrieb daraufhin am 14.11.06:
du hast recht heidi, wir wollen es nicht. aber wir sind zumindest mitverantwortlich, wenn psychopathen uns regieren. denn wir hätten es in der hand gehabt, sie eben nicht zu wählen.

natürlich kann ein einzelner mensch kaum etwas oder nichts bewegen, aber gemeinsam ginge das schon...

liebe grüsse in deinen abend und danke für deinen kommentar, der die wahrheit kennt, aber auch gleichzeitig ein wenig resignation zeigt (Was aber nützt uns dieses Wissen, liebe Conny?). ausserdem möchte ich mich natürlich auch für die beiden klicks zu diesem gedicht bedanken

conny
Heide-Marie (48) äußerte darauf am 14.11.06:
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 modernwoman ergänzte dazu am 15.11.06:
gut... also wenn du das so gemeint hast, dann habe ich deinen satz vorher falsch interpretiert. so schnell entstehen also missverständnisse im kleinen, wie auch im grossen weltgeschehen.

wenn menschen sich tatsächlich irgendwann diese wissen zunutze machen, das wäre schön, aber ich bin skeptisch, was die zeitspanne angeht. noch haben wir das zeitalter von habgier, monströsem egoismus, krankhaft gesteigerter selbstdarstellung bei politikern und wirtschaftsgrössen. sie sind im höchsten masse asozial, weil nicht für die gesellschaft, sondern nur ihren niederen trieben verpflichtet. und wie sieht es bei uns selbst aus? machen wir nicht oft genug vor unrecht, dem wir durchaus begegnen könnten, die augen zu, weil wir unsere ruhe wollen? mit diesen fragen möchte ich schliessen und schicke dir ganz liebe grüsse in deine nacht, conny
polterfee (18)
(14.11.06)
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 modernwoman meinte dazu am 14.11.06:
hmmmmm - also zum weinen wollte ich dich aber nicht bringen. andererseits sage ich mir, je mehr emotionen meine texte auslösen, desto tiefer und länger bleiben sie im gedächtnis haften. ich hatte nicht die absicht, einen "schönen" text zu kreieren - tod und schönheit passen im krieg nicht zusammen! dazu ist die ganze angelegenheit viel zu brutal, zu roh - einfach unmenschlich!!!
danke für deinen kommentar und ich wünsche dir trotz deiner tränen einen schönen abend. liebe grüsse zu dir von conny
Balu (57)
(14.11.06)
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 modernwoman meinte dazu am 14.11.06:
lieber knut - solange es menschen gibt, die mit offenen augen durch die welt gehen und sich nicht fürchten, mit gradem rücken und wachem verstand ihre persönliche meinung zu sagen, solange gibt es hoffnung.

ich bin in den sechzigern ohne furcht marschiert und ich sage jetzt ohne furcht meine meinung. sie können mich vielleicht körperlich treffen, aber mein geist ist frei und für alle diese monster in menschengestalt unerreichbar. danke für deinen kommentar und liebe grüsse in deinen abend/nacht, conny
(Antwort korrigiert am 14.11.2006)

 GillSans (14.11.06)
Cornelia!!!!!!!!!!!!!!!!
ich bin betroffen.....es ist wirklich eine horrorvision...im nachhinein.....doch die die es damals hörten ...waren sie anders als ich???? im heute?
horrorvisionen auch heute wird es sie geben...jederzeit...irgendwie irgendwann
Gill

 modernwoman meinte dazu am 14.11.06:
du hast recht, es ist eine horrorvision. das schlimme daran ist, es handelt sich nicht um einen spielfilm, in dem regisseure irgendeinen blödsinn auf die leinwand bringen, um die leute zu unterhalten - es ist die realität, auch wenn sie von mir in der hörversion nur nachgestellt wurde und das auch noch unvollkommen, denn die wahrheit ist noch schrecklicher und viel schmutziger... danke für deinen kommentar und liebe grüsse an dich, conny
zackenbarsch† (74)
(14.11.06)
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 modernwoman meinte dazu am 14.11.06:
weisst du, lieber friedhelm, manchmal können wir, die wir aufrütteln wollen, garnicht realistisch genug sein. der krieg irgendwo auf der welt scheint so fern zwischen mcdoof und goldbärchen. die news auf dem bildschirm, mit lächelndem kameragesicht vorgetragen erscheinen unwirklich, nicht zu dieser welt gehörig. wie sollen menschen bei diesen gecleanten nachrichten auch wirklich abscheu und ekel vor dem krieg empfinden. dann die vielen kriegsspiele, die sowohl erwachsene, aber vor allem jugendliche und kinder der gewalt gegenüber abstumpfen lassen. später als soldaten ist es immer noch ein spiel, weil es keinen unterschied mehr gibt, zwischen dem joystick, der auf dem pc einen virtuellen tod beschert oder dem joystick der auf einem (ebenfalls ähnlichen) monitor menschen wirklich den tod bringt! ich wünschte, die menschen würden klüger werden und erkennen, dass gewalt nur einigen wenigen zum vorteil gereicht... liebe grüsse in deinen abend, conny

 Néniel (15.11.06)
puh, liebe conny, ich will sowas bestimmt nicht. dein gedicht spricht für sich. es ist beängstigend und beklemmend, aber leider aus dem leben gegriffen. nachdenkliche nachtgrüße, ive.

 modernwoman meinte dazu am 15.11.06:
liebe ive, natürlich wollen die meisten menschen nicht wirklich krieg. denken wir doch einmal daran, wer interesse am krieg hat, sicher keine schneiderin, sicher kein maurer und ganz sicher auch kein lehrer!

am irakkrieg beispielsweise hatte halliburton durch cheney milliarden dollars verdient. die affäre um lieferungen, die die firma an die amerikanische armeee in den irak ausführte, wobei sie der armeee doppelt so hohe preise berechnete, als allgemein üblich war, wurde durch das weisse haus sehr schnell unter den grossen schweigeteppich gekehrt. wir wissen nicht, wer alles dafür geschmiert wurde...

südamerika - afrika... überall ähnliche verhältnisse. amerikanische firmeninteressen stehen dort hinter jedem zweiten krieg.

das interessante daran: der balkankrieg - lässt sich gut in den bibliotheken verschiedener universitäten nachlesen - unter anderem hat auch bernt engelmann darüber geschrieben - war im grunde das werk eines einzigen mannes, des zur damaligen zeit grössten waffenhändlers der welt ( der bislang nur noch von cummings überboten wurde, der gute beziehungen zur cia hatte und ganze armeen mit allen auf der welt produzierten waffensyastemen versorgen konnte ), sir basil zaharoff, der für seine "verdienste" von der englischen krone geadelt wurde. kommt das jemandem bekannt vor? im mittelalter gab es piraten, die ebenfalls geadelt wurden, wenn sie zum schaden anderer plünderten und mordeten...

so schliesst sich der kreis langsam und wir sind in der gegenwart, die schmutzig ist und wo es weder um moral, noch um irgendwelche glaubensgrundsätze geht, sondern einfach nur um profit. dafür wurden schon immer menschen geopfert und werden es immer noch.

liebe grüsse in deine nacht, conny

 souldeep (15.11.06)
oh...
du solltest einen eigenen sender haben...
und ab und zu die menschen frappieren, schockieren,
aufrütteln, schütteln, wecken, plagen mit eigenen fragen,
und sie einfach berühren bis ins innerste.
nicht nur so, wie hier.
uaah.
das ist ja hammer. wie ein film. ein hörspiel.


ich verabscheue krieg.


ich bin schwer beeindruckt und freudig überrascht, immer wieder, über deine spielerische art, die wichtigen
lebensthemen auf diesen bildschirm hier zu zaubern, liebe conny!

mit viel achtung vor deinem schaffen,
kirsten
:)

 modernwoman meinte dazu am 15.11.06:
liebe kirsten, ich danke dir ganz herzlich für deine netten zeilen. ich wünschte eigentlich, ich könnte andere texte schreiben - einfach texte zum loslassen, gedichte zum träumen - aber alles muss eben zu seiner zeit geschehen. bei diesen horrorszenarien kann ein mensch wie ich einfach nicht abseits stehen und so tun, als wäre die welt in ordnung! wie recht ich damit habe, es immer wieder öffentlich zu machen, sehe ich an deinem und den kommentaren der anderen - die betroffenheit, das tiefe nachdenken und der schreck darüber, dass ein gedicht nur ansatzweise darstellen, was die wirklichkeit in sich trägt.
ich wünsche dir einen netten abend und uns allen frieden. conny
orsoy (44)
(15.11.06)
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 modernwoman meinte dazu am 15.11.06:
ich danke dir dafür, dass du dir die zeit und auch die stärke genommen hast, den text zu lesen und zu hören. er sollte schockieren, aufrütteln - weg von den lächelnden marmeladengesichtern der nachrichtensprecher...
danke nochmals und dir einen guten abend, conny
C.S.Steinberg (43)
(19.11.06)
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The_black_Death (31)
(24.11.06)
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 modernwoman meinte dazu am 24.11.06:
hi The_black_Death,

ein trauriger anlass... wie gern würde ich andere gedichte schreiben - gedichte, die freundlich sind und eher verspielt. aber leider ist die zeit nicht danach und verspielte gedichte gibt es genug, da muss ich nicht auch noch welche schreiben. danke für deinen kommentar zu einer wirklich wichtigen sache. liebe grüsse in dein wochenende wünscht dir conny
StefanP (58)
(26.12.06)
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 modernwoman meinte dazu am 21.01.07:
danke lieber stefan, ich weiss inzwischen, dass wir ähnlich denken. liebe grüsse nach kreuzberg
conny
steyk. (55) meinte dazu am 02.05.08:
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trollyne (61)
(21.01.07)
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 modernwoman meinte dazu am 21.01.07:
danke für deinen ausführlichen kommentar und ich finde es gut, wie du schreibst. drei söhne auf den rechten weg zu bringen, ist in der heutigen zeit nicht ganz so einfach.

krieg - wem nutzt ein krieg? dir oder mir? sicher nicht!

wir alle wollen keine kriege und doch kommen sie wie der alljährlich wiederkehrende schnupfen. wirft man mal einen blick hinter die kulissen, dann sieht man, dass multikonzerne schon gewehr bei fuss stehen, um ihren aktionären noch mehr mordprofit zu verschaffen. allerdings werden diese massenmörder nicht als mörder angeklagt. niemand zeigt mit dem finger auf diese ekeltypen mit ihren arroganten scheissgesichtern und ihrem wallstreetgehabe.

neue waffen austesten? aber gerne herr mauser. machen wir einen krieg in nigeria, da muss sowieso noch eine ethnische säuberung durchgeführt werden, damit wir besser an das dort vorhandene öl kommen oder machen wir zur abwechslung eine kleine konterrevolution in südamerika? diesmal könnten wir ja die rebellen unterstützen und ausserdem wäre interessant, zu erfahren, wie sich unsere neuesten schnellfeuergewehre ohne patronenhülsen bei einem derartigen feldversuch verhalten. war doch schon ein siegeszug der vietnampatrone kaliber .223 remington. da konnten statt der 100 patronen winchester .308 (nato 7,62) 200 paqtronen kaliber .223 mitgenommen werden, was die logistik natürlich stark entlastete. kriege müssen schliesslich auch logistisch geführt werden und der profit? na der kommt dann von alleine...

liebe grüsse in deinen abend
conny
MarieM (55)
(25.03.08)
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 modernwoman meinte dazu am 25.03.08:
das genau ist das problem, liebes mariechen. wenige befehligen viele und führen sie über den abgrund hinaus. das scheint eine spezialität des menschen zu sein. hast du auch den clip gesehn? ich habe unter dem text einen link, der auf mein video führt. danke für favo und empfehlung. liebe grüße - conny
loewin_one (64)
(22.05.08)
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Tom Schultz (41)
(23.11.13)
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 modernwoman meinte dazu am 25.11.13:
lieber tom,
danke für deinen kommentar. ja, krieg ist nun mal kein jahrmarkt für kuscheltiere.
lg conny
bleibronze_II (66)
(04.03.17)
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