In Strahlheim, an der großen Stinke,
lebte einst ne Familie, mit Namen Brinke.
Sie bestand aus nem alternden Mütterlein,
die außer letzter Ehe hatte, drei Töchterlein.
Guckten Älteste und Jüngste aus eins und drei,
gabs um das Zweiauge stets Geschrei.
Denn die zwei Verstrahlten hassten die Gute,
sie bekam kaum essen, und stets nur die Rute.
Viel zu normal, passte sie nicht zu ihnen,
die durch Mutation wie Monster schienen.
Zweiäuglein wurde als Magd gehalten,
musste auch die Tierversorgung verwalten.
Doch weinend saß es dort auf der Weiden,
denn sehr großen Hunger musste es leiden.
Von den vielen Kloppe hatte sie einen Splin,
und glaubte das plötzlich eine Frau erschien.
Die da sagte, das Zicklein wäre ein Wundertier,
und nur zu ihrer alleinigen Versorgung hier.
Drum zündelte das Mädel ein Feuer an,
und aß die Zicke, gebraten sodann.
Doch die Schwestern wurden dem Schmaus,
gewahr, und machten der Tafel rasch Garaus.
Die Mutter froh das Vieh endlich los zu sein,
schaufelte sich mit den Töchtern das Fleisch hinein.
Dem Zweiauge legten sie die Eingeweide ins Bett,
„da haste auch was, sind wir nicht nett?“
Und wieder schallte Gelächter durchs Haus,
das Mädchen rannte mit den Organen raus.
Unter dem Apfelbaum hat sie die Reste begraben,
erneut begann der Hunger das Kind zu plagen.
Die Familie war allgemein nicht so ganz helle,
so waren sie schließlich auch verwundert zur Stelle.
Als am nächsten Morgen der Nebel war hinfort,
stand der Apfelbaum ganz sichtbar vor Ort.
In seinem Geäst waren Äpfel die recht glühten,
und einen interessanten Duft versprühten.
So stieg das Einauge hinauf um sie zu pflücken,
denn im Magen tat’s schon wieder drücken.
Doch zu doof, da steht’s faul im Haus gehockt,
hat sie die Arbeit bös verbockt.
Die Mutter zeterte unten gar laut daher,
und schickte noch das Dreiäuglein hinterher.
Doch jene, wie ihre Schwester, faul und krumm,
war zum Äpfelpflücken auch zu viel dumm.
Dann saßen sie zu dritt, denn die Alte stieg,
auf den Baum hinauf, wo sie ne Weile verblieb.
Denn genauso dämlich wie ihre Töchterlein,
konnte auch sie nicht wirklich erfolgreich sein.
So zeterten sie dort oben in Gemeinsamkeit,
das hörte ein Jüngling, der nicht sehr weit.
Wie ein Außerirdischer im Strahlengewand,
rief er laut heraus „Das ist ja allerhand!“
Als er die Greten in dem Baume sitzen sah,
wo doch laut Akte hier keiner lebendig mehr war.
Besonders der Baum hat ihn interessiert,
„solch Mutation ist ja noch nie passiert!“
Und bat die Weiber ihm einen zu überlassen,
doch jene konnten sie immer noch nicht fassen.
Das Zweiauge hob langsam ihre Hand,
war ihr das Pflücken der Früchte doch bekannt.
So bekam der Jüngling sein Probeexemplar,
und auch das Zweiauge blieb nicht länger da.
Viel besser als bei Muttern zu krepieren,
war es die Tests im Labor zu probieren.
So gingen sie fort, kamen niemals zurück,
und das Mädchen erlebte nur noch Glück.
Während droben im Baum die ollen Weibsen,
sich gegenseitig mit viel Zänke einheizten.
Ihre Magd, die war nun für immer fort,
und sie blieben für immer am Apfelhort.
Und wenn sie da oben nicht gestorben sind,
dann strahlen sie heute wohl immer noch...
(c)by Arcana Moon