Leben statt Grübeln

Text zum Thema Vergangenheit

von  Martina

Ich geh einen Schritt. Und noch einen....Tausende und abertausende
bin ich so vorwärts gekommen. Immer einen Schritt weiter weg.
Weg von der Enttäuschung. Weg von den Illusionen.

Manche Schritte waren groß. Dann kam ich ein gutes Stück voran. Dann gab es Tippelschrittetage, immer ein bisschen und dann mit Ruck. Am schlimmsten waren die, wo ich gar nicht voran kam. Wie festgeklebt.

Als wenn der Film an der grausamsten Stelle gerissen wäre. Und diese Stelle musste man sich die ganze Zeit vor Augen halten. Manchmal war mir zum kotzen. Doch das ist jetzt vorbei. Irgendwie ging's weiter. So wie es eben immer weiter geht. Es gibt keinen Stillstand!

In diesem Moment war ich froh darum. So gerne man auch manchmal die Zeit anhalten möchte. Aber in solchen Momenten, wo ein Blindfisch sehen lernt, und wo er merkt, dass er in die Pfanne gehauen wurde, ja, dann ist es verdammt noch mal besser, dass die Zeit Lichtgeschwindigkeit annehmen würde.

Am besten wäre es, wenn einem nur noch ein flaues Gefühl streift. Und dann Finito- Ende im Gelände. Kein Herzschmerz, keine Hundstage. Leider war das irgendwie nicht zu verwirklichen. Aber schön wär's gewesen. Na egal, ich muss darüber nicht mehr nachdenken.

Ich bin den steinigen Weg gegangen, mit jedem Schritt kam die Einsicht.
Und nun? Nun muss ich lächeln. Über mich. Denn im Nachhinein weiß ich, ich hätte mir all das sparen können. Mir tut jede Sekunde leid, die ich mit Wehmut vergeudet habe. Eigentlich sollte man gar nicht darüber nachdenken. Einfach vorwärts gehen und leben. Das was hinter einem liegt, ist es nicht wert, mitgeschleppt zu werden. Es kostet nur unnötige Energie und bringt keinerlei Nutzen.

Ja, ich habe viel gelernt. Nicht das ich jetzt sagen würde, alles war Scheiße. Nein...Es war gut so, eine Zeit lang. Das, was ich mir ersparen würde, wäre das Leid danach, den Kummer. Man sollte dann, wenn etwas vorbei ist, einen Schnitt machen. Nicht traurig sein, das es gewesen ist. Sondern froh um das, was man an Schönes erlebt hat.

Was blieb, war der Gedanke: Vieles hätte ich mir ersparen können. Hoffentlich ist beim nächsten Mal alles anders. Jetzt denke ich gar nicht mehr an diese unselige Zeit. Ich hab schon genug davon geopfert. Ich verbiete es mir, noch mehr davon zu verschwenden, wo es doch so viel sinnvolleres gibt, wie man Gefühle nutzen kann. Zum Beispiel anderen Menschen hiermit ein Beispiel zu sein, es einfach besser zu machen. Leben statt Grübeln!

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Kommentare zu diesem Text

Sensor (63)
(09.02.07)
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 Martina meinte dazu am 09.02.07:
Ja endlich ... Gott sei Dank =)) Weißt du wie herrlich das ist...sich über nichts mehr zu ärgern (ausser über die vertane Zeit) und über nichts mehr nachdenken zu müssen. Du weißt das, gelle? Du kennst es ja auch...Lg Tina
seelenliebe (52)
(09.02.07)
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 Martina antwortete darauf am 09.02.07:
...um die Umsetzung muss sich natürlich jeder selbst kümmern. Mit dem Raten hab ich es leichter =) Man kann immer gut reden, grins. Danke dir, du Liebe, Tina
zackenbarsch† (74)
(09.02.07)
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 Martina schrieb daraufhin am 09.02.07:
Jep...das mag sein...wenn man nicht zu viel grübelt...ich gerate immer ins Extreme...grins. Einen ganz lieben Dank für deinen Besuch, Friedhelm...

 Sonnenaufgang (10.02.07)
liebe tina, mit deinem text, sprichst du mir aus der seele. dieses grübeln, diese vielen 1000 "wenn" und "aber" und "hätte" usw, welches sich wie eine spirale dreht, es ja doch nichts ändert. darüber nachzudenken ist wohl sinnvoll, aber nicht zu viel zeit damit zu verbringen.
wohl denken: diese zeit war, sie gehört zu mir, hat mich geprägt. aber jetzt geht es weiter, da ist kein stillstand.
richtig ist auch, darüber froh zu sein, was man gutes erlebt hat.
dann gelassen sein, sich öffnen für das schöne, eben leben.
alles liebe dir sendet felicitas

 Martina äußerte darauf am 10.02.07:
jaaa, genau das wollte ich nahelegen. Darauf kam es mir an. Du hast genau die Worte dafür gefunden! Danke, Tina
einfach_Ralf (45)
(10.02.07)
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 Martina ergänzte dazu am 10.02.07:
Danke...mit einem Gruss, Tina
Brunnenfrosch (34)
(10.02.07)
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 Martina meinte dazu am 10.02.07:
Ja, das ist oft nicht einfach..aber vielleicht hilft es ja schon das man das Bewusstsein hat...Drück dich, Tina
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