* Begegnung im KV *

Kurzgeschichte zum Thema Begegnung

von  Borek

Seit einem Jahr schreib ich als Kleinautor im Internet unter dem Pseudonym Borek, Gedichte und Kurzgeschichten.
Es macht viel Spaß auch von anderen Autoren Gedankengänge kennenzulernen und wie diese, ihre Themen textmäßig verarbeiten.
Auf einigen Autorenseiten sind diese mit Fotos abgebildet, einige verstecken sich hinter einer Schablone. Man kann allerdings ein besseren Eindruck von dem Autor erhalten, wenn man Text und Foto verbinden kann.

Es waren ihre dunklen Augen die mich auf der Seite von Berührungsangst fesselten.
Sie war jung. Beneidenswert  jung. Ich konnte eigentlich keine Verbindung zwischen ihrer aparten Erscheinung und der Namensverbindung „ Berührungsangst“ finden.
Natürlich führte mich ihr Foto zu ihren Texten. Wie schreibt heute eine junge Frau, die altersmäßig  Lichtjahre nach mir geboren wurde?
Und damit war es geschehen.!
Ich las jedes Gedicht, jede Kurzgeschichte von ihr, nahm sie in den ganz kleinen Kreis meiner Lieblingsautoren auf. Ich kommentierte ihre Arbeiten von der für mich die Faszination einer neuen jungen Generation ausging.
Ganz locker wurden Tabuworte meiner Jugendzeit zu starken Liebeserklärungen, denen nichts Schales oder Obszönes anhing. Die Sache war einfach cool, geil. Klare Vorgänge wurden mit klaren treffenden Worten und Sachverstand geschrieben.
Die Wortfindungen und Gestaltung lies eine Farbigkeit erkennen, die mich neidvoll faszinierte. Ich bewunderte sie einfach. Hier paßte Text und Foto gekonnt zusammen..
Nun, meine Verehrung war natürlich auch leicht in meinen Kommentaren zu erkennen. So entwickelte sich ein reges gegenseitiges Kommentieren, zart, mitfühlend, tiefsinnig, verständnisvoll einerseits, lebensnah, direkt, konkret, erregend anderseits.
Wir hatten außerdem geistigen Wechselspiel noch andere Gemeinsamkeiten; Bayern.
Berührungsangst hatte ihren Wohnsitz in München und ich hatte auch noch meine Wohnung dort, die ich nach meinen häufigen Auslandsaufenthalten so richtig genoß.
Sowie natürlich, die Stadt mit ihrem Flair, der herrlichen Umgebung und das Bier. Es gab viele Gemeinsamkeiten über die wir uns im Internet unterhielten.

Ich saß in der S8, vom Flughafen München kommend. In Unterföhring stieg eine junge Frau ein und setzte sich mir gegenüber. Sie hatte schwarze Augen, schwarze Haare und war auffallend schön. Ich mußte sie einfach ansehen und sie erwiderte schüchtern meine Blicke. Da in Unterföhring Fernsehstudios ansässig sind, gingen meine Vermutungen in diese Richtung. Woher kenne ich dieses Gesicht? Klatschpresse, Fernsehen ? Nein ! Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen, sie hatte eine verblüffende Ähnlichkeit mit meiner Internetfreundin..
Allen Mut zusammennehmend sprach ich sie an, ob sie im Internet Geschichten  schreiben würde?





„Borek?“ kam die schüchterne Gegenfrage. „Berührungsangst?“ war meine Gegenfrage. Schon sprang sie auf und umarmte mich.
Wie eine Flut strömten unsere Worte. Wir vergaßen auszusteigen, merkten dies erst als wir an der Endstation waren und schauten uns lachend an.
So planten wir ein gemeinsames Abendessen am nächsten Abend im Ratskeller und tauschten unsere Telefonnummern aus. Mit drei Stunden Verspätung traf ich in meiner Wohnung ein. Wir telefonierten am Abend nochmals miteinander und sie würde sich sehr auf unser gemeinsames Abendessen freuen.

Ich weiß nicht, was mit mir geschehen war. Ich alter Esel hatte mich Hals über Kopf in Roxana verliebt. Es beunruhigte mich sehr und machte mich traurig. Warum bin ich Roxana nicht in meiner Jugend begegnet?

Ich war überhaupt nicht cool als wir uns am Marienbrunnen trafen. Ich schämte mich schon vor mir selbst, in dumme Träume verfallen zu sein.
Wir waren so ziemlich die Letzten, die diese behagliche Gewölbeecke des Ratskellers verließen.
Ich fuhr Roxona nach Hause.
„Hast du heute schon deine Seite im Internet angeschaut?“ fragte sie mich.
„Nein“
„Dann komm, wir schauen unsere Resultate gemeinsam an.“
Roxana hatte beim Essen erzählt, sie hätte große Probleme mit Männern. Viele haben Angst vor einer zu schönen Frau und die, die diese nicht besitzen, sind meist nichts Wert.
Wir saßen gemeinsam vor dem Computer und schauten uns die Ergebnisse unserer Internetseiten an. Sie schaute gerade aus auf den Bildschirm ohne ihn zu sehen.
„Herbert, hast du Angst vor einer schönen Frau?“
„Nein, Roxana1“
„Dann komm. Ich sehe nicht deine leichten Falten. Ich will dein Geist, dein Herz und deine Zärtlichkeit für mich behalten, wenigstens diese eine Nacht.“
Worte, Sätze die sich formten, verwandelten sich, verschmolzen zu einer geistig körperlichen Symphonie, deren Akkorde die Seelen erbeben ließen.
Bis zum frühen Morgen.



PS.
Roxona, meine Morgenröte, hat am Morgen danach gesagt;
„Du hast im Net ein Gedicht, „bis zur Morgenröte“ geschrieben. Ich will nicht nur deine Abendröte und auch nicht deine Morgenröte sein. Ich will deine tägliche Sonne sein.“
Acht Tage später flogen wir sehr weit über Europa hinweg. Wir leben in einem wunderschönen Haus mit Blick auf Wälder, Berge und Seen. Jetzt sind unsere gemeinsamen Texte bei Hugendubel und anderen Buchmärkten zu finden, dank eines kleinen Intermezzo im Internet.


Anmerkung von Borek:

Meine Geschichten sind frei erfunden
Ähnlichkeiten sind Zufälligkeiten
Es stimmt mein Pseudonym
und mein Gedicht "Bis zu Morgenröte"

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Kommentare zu diesem Text

Pfauenauge (49)
(11.04.07)
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 Borek meinte dazu am 11.04.07:
Liebe Hanne, danke für Deinen schnellen Kommentar.
Was die Träume angeht, sie stehen jedem zu, gleich welchen Alters, gleich welcher Form.
Wenn Männer vergreisen, (ein böses Wort) so ist dies durchaus keine Altersfrage, sondern eine Lebenseinstellung (außer Krankheit), zu der auch Frauen beitragen können.
Deine Spurensuche liegt völlig falsch, ich freue mich darüber.
Und PS stimmt sinngemäß zu 80% und ich fühle mich deshalb nicht vergreist. Ganz liebe Grüße Herbert

 BrigitteG (11.04.07)
Du schreibst, dass Deine Geschichte frei erfunden ist. Den Inhalt und die Handlung einer Geschichte steuert ein Autor selbst. Deswegen kann ich mich des Verdachts nichts erwehren, dass Du Dich hier als "tollen Hecht, der noch richtig was drauf hat" darstellen willst. Fühlst Du Dich aufgewertet, wenn Du von einer jungen Frau schreibst, die mit Dir ins Bett gegangen ist? Und passende Gegenfrage: fühlst Du Dich abgewertet, wenn es eine 65jährige gewesen wäre? Grüße von Brigitte.

 Borek antwortete darauf am 11.04.07:
Liebe Brigitte,diese 10 Minutengeschichte hat doch etwas erstaunliches erreicht.
1.Darf ich ich Dich als 1. Vorstandsmitglied auch einmal auf meiner Seite erreichen.
2.Wollte ich nach 3 Monaten KV den 6000. Leser erreichen. Schreibe über KV und du hast viele Leser.Allerdings habe ich mein Ziel schon vorzeitig ohne diese Geschichte erreicht.
Nun zu Deinen Kommentar für den ich Dir danke.
Natürlich wäre ich gern ein toller Hecht, leider habe ich dafür keine Zeit.
Ich habe Verantwortung für Mitarbeiter, Du weißt selbst wie dies ist.
Ich habe keine Kinder die mein Lebenswerk übernehmen, eine 65 jährige Frau ist dazu auch nicht geeignet.Aber viele dieser Frauen können auch von vielen jungen Frauen nicht das Wasser gereicht bekommen. Es gibt ganz tolle, begehrenswerte, liebenswerte.
Ich liebe meine Frau sowie ich die Spielmöglichkeiten meiner Geschichten liebe.Entschuldige, daß meine Frau erheblich jünger ist als ich, trotzdem war ich immer ein verantwortlicher und kein toller Hecht.Leider. Gruß Herbert
(Antwort korrigiert am 11.04.2007)
orsoy (44)
(11.04.07)
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 Borek schrieb daraufhin am 11.04.07:
Liebe Konni, danke für den Balsam auf meine Wunden. Ganz liebe Grüße Herbert
Esmeralda (45) äußerte darauf am 12.04.07:
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 Martina (11.04.07)
Lieber Herbert....habe deine Geschichte gern gelesen, scheinbar bin ich nciht ganz auf dem Laufenden wie andere hier...ich kann mir ganz und gar nicht denken wen du hier meinst...Hast du etwa Geheimnisse vor mir? Griiiiiiins :0))) Lg Tina

 Borek ergänzte dazu am 11.04.07:
Liebe Tina, Du hast meine Geschichte gern gelesen? welch ein Kompliment aus Deiner Feder. Du hast einmal sehr klug geschrieben;
Die Buchstaben geben mir Recht dazu, die Phantasie öffnet mir Tür und Tor, tritt ein, vorbehaltslos und genau so verlasse auch wieder meine Halle.
Deine Autorenseite! Von ihr habe ich glernt, viele sollten sie lesen.
Ganz liebe Grüße Herbert
Desdemona (42)
(11.04.07)
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 Borek meinte dazu am 11.04.07:
Liebe Des, ich hoffe Du erlaubst diese Abkürzung.
Du hast einen ganz wichtigen Satz geschrieben;" Liebe sucht ihren Weg"
Warum dürfen älter Frauen nicht jüngere Männer lieben und umgekehrt.
Ist das nicht eine Persönlichkeitsfrage die jeder Mensch für sich entscheiden muß. Wir erlauben vor Gesetz die Homo-Ehe und verurteilen "Alt und Jung" in einer Partnerschaft. Wie kleingläubig sind wir. Ganz herzlichen Dank und ich hoffe wir finden uns öffter LG Herbert
merlin (51)
(11.04.07)
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 Borek meinte dazu am 11.04.07:
Lieber merlin. natürlich habe ich mich vor meiner Antwort versucht auf Deiner Seite einzulesen. ich danke für Deien Kommentar, und schätze ihn deshalb sehr hoch.
Es ist frei erfunden, dies steht in der Anmerkung.
Nur, wer frei schreibt, kann natürlich freie Antworten erwarten.Ob man ihnen zustimmt oder nicht, ist eine Taktfrage. Liebe Grüße Herbert
Ps.Ich bin auf die Antworten gespannt.
Esmeralda (45)
(11.04.07)
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merlin (51) meinte dazu am 12.04.07:
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 Borek meinte dazu am 12.04.07:
Liebe Roxana, ich danke Dir für Deinen unterstüzenden Kommentar.
Ich muß sagen ich bin stolz auf solche gute und gerechte Leser von KV.
Erst fühlte ich mich natürlich im falschen Zug, aber nach dem dritten Kommentar, war für mich eine wichtige Lernstunde daraus geworden. Ich habe erkennen können, daß Worte geschrieben auch eine Art von Macht sein können. Die Solidarisierung mit meinem Text war das schönste Geschenk welches ich seit langer Zeit erhalten habe. Deshalb nochmals allen meinen herzlichen Dank. Mein Mut auch über heikle Themen zu schreiben ist dadurch gestärkt. Und immer werden Träume in all meinen Schriften wie bisher eine wichtige Rolle spielen auch wenn sie manchmal unmöglich sind, so sollten sie doch liebenswert sein.
Ich danke Dir, daß ich Deinen Namen ausleihen konnte, und Du machst Werbefernsehen? ganz toll.Vielleicht fällt mir da wieder eine neue Geschichte dazu ein . Noch einen sonnigen Tag und ganz liebe Grüße Herbert

 Martina meinte dazu am 12.04.07:
Lieber Herbert...wie gesagt, auch bei mir vermuten manche Leute immer wieder, das es sich um authentische Texte handelt. Mir wurde sogar schon ein Psychologenbesuch angeraten, weil ich Herzschmerzgedichte schrieb. Seitdem setze ich alle naselang die Anmerkung unter meine Texte....Du siehst, du stehst damit nicht alleine :0)
Tina
sternenfunkeln (79)
(16.04.07)
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 Borek meinte dazu am 17.04.07:
Liebe Karola, ich bedanke mich für Deinen sternenenfunkelden Kommentar. Es ist wahr.
Träume schaffen gedankliche Freiräume
und ein Jeder der das Alter erreicht
in dem er nur noch gedanklich ins Vergangen entweicht,
wird bescheiden mit seinem sprechen
denn er könnte sich selbst sehr verrechnen.
Ganz liebe Grüße Herbert
Melli (36)
(24.04.07)
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 Borek meinte dazu am 25.04.07:
Liebe Melli, ich danke Dir, daß auch Du für mich auf die Barrikaden des freiheitlichen Schreibens gegangen bist.
Wenn ich heute Morgen das Schreiben des Webmasters gelesen habe....
Textklau, ausgeliehene Texte auf der Hauptseite, eigene fehlende Ideen für die eigene Seite und wenn man noch von Vorstandsmitgliedern auf die freien Texte link angegangen wird, kann man sich nur wundern.
Herzlich Willkommen auf den Barrikaden des freien verantwortlichen Schreibens. Danke für Deine Meinung, ganz liebe Grüße Herbert
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