Die erste Begegnung

Legende zum Thema Begegnung

von  Omnahmashivaya

In den darauf folgenden Tagen hoffte Danai inständig, ihren Angebeteten wieder zu sehen. Sie ritt mehrmals zu der Stelle, an denen ihr das Schauspiel mit den Wölfen geboten wurde.

Angestrengt lauschte sie, ob sie irgendwoher Wolfsgeheule vernehmen konnte. Doch leider vergebens.

Danai Okaharis Mutter fragte sich, was wohl in ihre Tochter gefahren sei. Sie war viel unterwegs, doch in der letzten Zeit kam Danai fast nur noch zum Schlafen und Essen in das Dorf zurück. Vielleicht würde sie in der Natur einen Weg zu sich selbst finden, dachte die Mutter. Schaden konnte es  nicht, sie war alt genug, um sich selbst zu versorgen und Abenteuer würden sie prägen und standfest für das Indianerleben machen.

So ritt Danai jeden Tag hinaus, in der Hoffnung, den jungen Indianer wiederzusehen. Danai galoppierte mit ihrem Chazuro durch die Prärie. Haare des Pferdes und der jungen Frau wehten im Wind, die Hufen wirbelten den feinen Sandboden auf und die Landschaft rauschte an den Beiden vorbei.

Oben auf einem Felsvorsprung saß Tanzuk auf seinem schwarzen Pferd und beobachtete, wie Danai auf ihrem Pferd ritt. Wie schön sie war, doch so unbeholfen und kindlich auf ihre Art. Unsgestüm und wie ein kleiner Trampel. Er erinnerte sich an den ersten Moment, wie sie ihn beim Baden beobachtete, dachte an den Tag, als sie die Wölfe versehentlich vertrieb und sich ohne ein Wort vom Acker machte. Dieses weckte jedoch auch seine Neugiert. Er wollte sie endlich kennen lernen. So machte er kehrt und ritt ihr hinterher. Es dauerte nicht sehr lange, bis er sie eingeholt hatte. Die Pferde wurden allmählich langsamer und dann gingen Pferde und Reiter im Schritttempo nebeneinander her.

"Wie heißt du?" fragte Tanzuk neugierig

"Danai Okahari" antwortete die junge Frau.

"Mein Name ist Tanzuk und ich freue mich, dich kennen zu lernen." erwiederte er gelassen.

Die beiden redeten noch eine Weile über Gott und die Welt und dann wurde es Zeit heimzukehren. Die Sonne war schon fast untergegangen und es war besser,  ins Dorf zurückzukehren. Danai und Tanzuk verabredeten sich für den nächsten Tag am kleinen Salzsee.

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Kommentare zu diesem Text


 NormanM. (27.08.09)
Auch hier muss ich leider kritisieren. Hier sind ja gar keine emotionen mit eingebracht worden, sie begegnen sich und reden direkt mit einander. Die begegnung ist zwar, wie ich es aufgefasst habe, diesmal aus seiner sicht geschildert, nicht aus ihrer, aber ich finde, gerade hier in diesem fall ist ihre sichtweise entscheidend und zwar, was ihr genau in dem moment durch den kopf geht und wie sie sich fühlt.
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