Manára

Gedicht

von  Alpha

bis zu den zehenspitzen kannte ich
euch selbst bei trübem licht und ein stück
weit darüber hinaus
war ich gegangen ganz im stillen
flüsterton.
hab euch gerochen unter den regenschirmen
den ziellosen wangen den benässten.
ging wege die namen trugen eure schatten
bei der hand
und sprach den trost im sinnen an
das ferne land. für mich,
nur für mich.
habt ihr es nicht gemerkt? die zeit,
die blass in euren augen lag und schwand

und schwand,
das war ich. und nun, fernab eurer betten den
sterilen kleinen bösen welten
werd ich frei

und sehne nimmer mich erinnern.

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Kommentare zu diesem Text


 DerHerrSchädel (21.08.07)
Ich mag vor allem den Anfang:-)

BG

Schädel

 Vaga (21.08.07)
Ein exzellentes Gedicht! Auch die Wahl der Zeilenumbrüche ist sehr gelungen, und ich sehe darin einen Anreiz zum wiederholten Lesen und Verstehen. Die
sterilen kleinen bösen welten
sind die Spießerwelten, denen das Lyrische Ich entfloh? Wenn ja - eine treffendere Formulierung dafür gibt es kaum - wie ich finde! Herzlich - Vaga.
P.S. Den Titel würde ich gern verstehen wollen. Bist du mir (wieder) behilflich? .

 Alpha meinte dazu am 21.08.07:
Nun, "Spießerwelten" sind komplett inbegriffen, täten als einzige Übersetzung aber den Inhalt in unbegrenztem Ausmaß einschränken, da dieser, wie soll ich sagen, nie bezugslos zu finden und verstehen und daher durchgängig beweglich ist ... Ansonsten: Hat mich gefreut.

 Bergmann (21.08.07)
klingt in mir wie ein Bühnenmonolog. Metrisch sehr schön, moderner Pathos. Gut gewortet.
Und am Schluss dann wieder diese alphatrische grammatische Eigenwilligkeit, die ich diesmal gelten lasse...

 Alpha antwortete darauf am 21.08.07:
gut gewortet klingt wie gut geworfen. das gefällt mir. danke.
mmazzurro (51)
(21.08.07)
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 Alpha schrieb daraufhin am 21.08.07:
"Erinnern und Vergessen", "eigene Welt" ... das trifft es eigentlich nur flecken-; "Freiheit" und "Zeit" nur schleierhaft. Der zweite Teil des Kommentars nimmt sich mir ein bisschen viel an wertender Nähe heraus, und die negative Konnotation des Wortes "manierieren" kann ich nicht nachvollziehen, sei denn, diese war schon vorher an dieser Stelle und das besagte Wörtchen rutschte nur auf Grund seiner Ähnlichkeit zum Titel da hin. (?)
TomMüller (40)
(21.08.07)
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 Alpha äußerte darauf am 21.08.07:
also: ich weiß, was du meinst.
aber ich denke, wäre es umgebrochen richtiger gewesen, ich hätte es getan. im ersten moment schien mir der vorschlag äußerst verlockend; aber es ein weiteres mal betrachtet ... ist das positive der veränderung nicht ausreichend, das bestehende zu überbieten.
leider kann ich das nur schwer genauer erklären. ach, himmelarsch. (damit fluche ich tatsächlich nicht selten)
TomMüller (40) ergänzte dazu am 21.08.07:
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 tulpenrot (29.08.07)
Seiner Vielgestaltigkeit und Eigenwilligkeit wegen, seiner Melancholie und Verwegnehit in der Aussage möchte ich es nicht in meiner Favoritenliste missen.
LG
tulpenrot

 Alpha meinte dazu am 29.08.07:
Das ist erfreulich zu hören.

 claire.delalune (10.09.07)
ein starker text mit eigenwilligen bildern und zeilenumbrüchen, der einlädt, ihn wieder und mehrmals zu lesen, um immer neuen (lese)möglichkeiten auf die spur zu kommen. sowas mag ich!

lg,
kathrin

 Alpha meinte dazu am 10.09.07:
:)

 Füllertintentanz (06.10.07)
Ich lese nun schon eine ganze Weile in diesem deinen Text und empfinde ihn als äußerst reizvoll. Gerade die Zeilenumbrüche machen ihn so interessant. Für mich klingt es nach einer späten inneren Ab- oder Aufrechnung.
LG, Sandra
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