Gedanken eines eingefrorenen Kindes

Gedanke zum Thema Genetik/ Gentechnik

von  GillSans

Ich bin eine kleine Schneeflocke.
So nennt man mich. Mich Kind, das es eigentlich nicht gibt.
Ich bin das Produkt einer "In-Vitro-Fertilisation".
Ich bin der Müll in einem Kühlkasten. Wenn ihr mich braucht könnt ihr mich haben. Wenn nicht, lasst mich sterben.
Vielleicht kann ich euch noch nützen, wenn nicht, habe ich wohl Pech? gehabt und werde eure Welt nicht sehen.
Eine Welt, die ihr selbst nicht versteht. Wenn ihr sie nicht versteht, wie wollt ihr mir dann erklären, was ich darin zu suchen habe.
Und wenn ich doch das "Glück" habe und ich in irgendeinem Körper adoptiert werde, wie soll ich jemals verstehen, wozu ich gemacht wurde? Hmm?
Spielt nicht Gott. Versucht es nicht. Ich werde mich immer umstritten fühlen, ständig meine Wurzeln suchen, die ich wohl kaum finden werde.
Denn ich bin ein Produkt aus einer Zeit, die keine Wurzeln mehr haben wird.


Anmerkung von GillSans:

Mittlerweile kann man die überschüssigen Reagenzglaskinder adoptieren, die nicht in den Körper eingesetzt werden....oder sie werden getötet oder sie werden zu anderen Zwecken, die keiner weiß eingefroren......ich finde das alles total umstritten, ich weiß auch nicht was ich davon halten soll oder kann...ich weiß nur es ist alles andere als natürlich...und wir sollten nicht Gott spielen.......

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Kommentare zu diesem Text

Chimeira (27)
(10.10.07)
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 GillSans meinte dazu am 10.10.07:
Ja, wie du schon sagst, ein sehr schwieriges Thema. Ich war gestern auf einer Lesung (Romanneuvorstellung "Der Sohn aus der Kälte") wo es eben um solch eine Konfliktsituation geht. Aber ich wusste bisher nicht, dass übriggebliebene Eizellen bei minus 196 Grad eingefroren werden und die leiblichen Eltern dann entscheiden, was mit diesen passiert. (USA)
Mittlerweile gibt es knapp 200 solcher adoptierten Embryonen und ich frage mich, wie man ihnen erklären soll, dass sie glücklicherweise das Licht der Welt entdecken konnten. Gut dass man den anderen nicht erklären muss, warum sie es nicht dürfen. Und was geschieht mit denen die die Welt entdecken, nur um dem Erstgeborenen Spender zu sein.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto verrückter wird das ganze irgendwie.
Danke für Deinen Kommentar, auch für den Klick.
Herzlichst, Gill
Nunny (73)
(10.10.07)
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 GillSans antwortete darauf am 10.10.07:
Liebe Gisela,
ich bedanke mich erstmal recht herzlich für Deinen Kommentar. Wie ich schon in obigem Kommentar geantwortet habe, bewegt mich dieses Thema sehr. Ich bin schockiert, gleichzeitig deprimiert und ich weiß nicht was ich von dem ganzen halten soll.
Ich muss dir voll und ganz zustimmen.
Es ist genau das: die Achtung vor dem Menschen und auch vor der Natur ist gänzlich verloren gegangen. Auf Biegen und Brechen möchte man Kinder haben, Wohlstand haben, Geld haben, alles haben......
dass wir dabei vergessen, woher wir eigentlich kommen, wer wir sind....
Liebe Grüße, Gill
Vergißmeinnicht (48)
(10.10.07)
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 GillSans schrieb daraufhin am 10.10.07:
Liebe Bettina,
ich hoffe auch, das immer alles einen Sinn ergibt. Die Kinder, die dann doch noch Leben, ein schönes Leben leben können und aus irgendeinem Grunde (da sie ja gerettet wurden) etwas besonderes sind. Und ich hoffe für diese, sollten sie einmal nach ihren Wurzeln suchen, diese auch finden werden.
Ich danke Dir für Deinen Kommentar, denn es tröstet mich, nicht alleine in meiner "Zerrissenheit" mit diesem Thema zu stehen.
Herzlichst, Gill
(ich bin aus Liebe entstanden und freue mich ungemein darüber!!)
Lunacy (30)
(16.10.07)
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Lunacy (30) äußerte darauf am 16.10.07:
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 GillSans ergänzte dazu am 16.10.07:
Ich danke dir herzlichst für deinen kommentar, denn dieses thema bewegt mich sehr....und ich freue mich, wenn ich nicht alleine da stehe, denn es betrifft mich sehr....
liebe Grüße Gilll
Nicola (80)
(16.10.07)
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 GillSans meinte dazu am 16.10.07:
Liebe Nicola, erstmal lieben dank für Deinen Kommentar und den Klick.
Ich kann mir vorstellen, wenn man selbst damit konfrontiert wird, ist man noch mehr hin und hergerissen. Ich finde man sollte das Thema aber nicht unter den Teppich kehren. Was da so manche Wissenschaftler im "Hinterstübchen" alles so "zusammenmixen" möchte ich eigentlich gar nicht wissen. Dennoch ist es wichtig das dieses Thema an die Öffentlichkeit kommt. Was dort mittlerweile in Amerika und glaube auch in Schweden (bin mir nicht sicher) mit den übrig gebliebenen Embryonen passiert, ist hier in Deutschland noch gar nicht so an die Öffentlichkeit geraten. Ich hoffe, so wie du, das die Wissenschaft irgendwann tatsächlich einen "einfacheren" Weg findet.
Ich wünsche Dir einen schönen Tag und für Dich alles Glück der Welt für Deine Heilung.
Gill
Locklin (48)
(03.11.07)
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 Maya_Gähler (03.11.07)
Ein Thema, welches sehr nachdenklich stimmt
Ein Text, welcher noch tiefer nachdenken lässt
Eine Problematik, die noch viel Grund zum nachdenken liefern wird
Eine Wahrheit, die erschüttert, hast du mit deinen Gedanken vermittelt
LG Maya
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