Noli me tangere

Symbolgedicht

von  IngeWrobel

.

Komm nicht zu nah, du könntest mich erschrecken
und sowas wie "Vertrauen" in mir wecken.
Bleib lieber fern – du sollst mich nicht berühren,
am Ende willst du mich vielleicht verführen?

Ich will das nicht – das ist mir zu gefährlich!
Denn – gib es zu, und sei dabei ganz ehrlich:
Kaum fällt ein Schatten auf die Traulichkeiten,
beginnt das Glück, uns Sorgen zu bereiten.

Du willst viel lieber eigne Wege gehen,
entziehst dich mir, lässt mich alleine stehen.
Mein ganzes Leben ist es so gegangen.
Ich bin es leid, schon wieder anzufangen.

Drum sagt mein Name, was ich nicht verkraften kann:
Lass mich in Ruhe, bitte, und: Rühr mich nicht an!


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Kommentare zu diesem Text

Klopfstock (60)
(13.10.07)
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 IngeWrobel meinte dazu am 13.10.07:
Liebste Irene,
ich hab dieses Gedicht ohne den Ehrgeiz geschrieben, dass es ein Sonett werden soll. Das ergibt sich manchmal bei mir erst während des Schreibens. In meiner Erstveröffentlichung auf der "anderen" Seite habe ich es in einer anderen äußeren Aufteilung stehen, da mir der Inhalt, die Aussage das Wichtige war. Hier wollte ich es erst in der alten Form einstellen und als Symbolgedicht zuordnen. Das ist es nämlich, und das sagt auch der Titel: Noli me tangere steht als botanische Bezeichnung für das Springkraut, im Volksmund "Rührmichnichtan". Wenn man die Blüte berührt, springt der Samen reflexartig heraus und sorgt so für den Fortbestand. Die Typisierung für den Menschen habe ich ja in meinem Gedicht beschrieben.
Ich freue mich sehr über Deine Auszeichnung und darüber, dass Du nachfragst - das ist ein Zeichen von Größe, zuzugeben, dass man etwas nicht gleich ganz verstanden hat.
Ganz herzliche Grüße in Dein Wochenende von der Inge : )))
Carmina (58)
(13.10.07)
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 IngeWrobel antwortete darauf am 13.10.07:
Guten Tag, liebste Freundin! Ja, wir haben's ausprobiert.......
....und Du weißt auch, wem es "gewidmet" ist. *Zwinkerle*
Ganz liebe Grüße in Dein Wochenende,
Deine Inge
Ottilie (66)
(13.10.07)
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Ottilie (66) schrieb daraufhin am 13.10.07:
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 IngeWrobel äußerte darauf am 13.10.07:
Liebe Ottilie,
mit Deinem Fazit hast Du sicher recht. Ich denke, dass bei den meisten Menschen die Neugier und die Hoffnung auf Liebe doch immer wieder zulässt, dass sie sich - trotz schlechter Erfahrungen - "berühren" lassen.
PS I: man muss auch nicht drüber reden - es ist einfach nur eine äußere Form.
PS II: im normalen Sprachgebrauch ist es so - hier steht es im Zusammenhang als fester Begriff und wird zusammengeschrieben. : )
Liebe Grüße und Wünsche für ein schönes Wochenende von der Inge
janna (60)
(13.10.07)
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 IngeWrobel ergänzte dazu am 13.10.07:
Liebe janna,
hab Dank für Worte + Auszeichnung!
Ich bin mir übrigens gar nicht sooo sicher, ob es wirklich ein astreines Sonett ist ......... deshalb zögerte ich auch mit der Zuordnung.
Wenn ein Sonett-Guru mir z.B. sagt, dass 12 Silben in der (immerhin!) Shakespeareschen Endung nicht sein dürfen, kann ich es ja immer noch als Symbolgedicht einstellen! *kischär*
Auch Dir wünsche ich ein zauberhaftes WE!
die Inge
Prue (26)
(13.10.07)
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 IngeWrobel meinte dazu am 13.10.07:
Liebe Prue,
mich wiederum berührt Dein Kommentar. Vertrauen ist wirklich ein schwer zu handhabendes Gefühl. Und ich fürchte, es gibt keinen Instinkt für Glück und Geborgenheit - die vielen Enttäuschungen sprechen dagegen. So können wir also nur hoffen, auf unsere Vorurteile achten, denn sie basieren auf Erfahrungen, und manchmal einfach das Risiko eingehen, ein wenig Glück zu erhaschen - und möglicherweise doch wieder enttäuscht zu werden. Im Laufe des Lebens lernen wir dann, für die schöne Zeit vor der Ernüchterung dankbar zu sein.
Ich wünsche Dir auch ein wunderschönes Wochenende und grüße Dich lieb,
Inge
Nunny (73)
(13.10.07)
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 IngeWrobel meinte dazu am 13.10.07:
Liebe Gisela,
ich habs mir fast gedacht, dass es doch kein perfektes Sonett ist....... Änderung schon vorgenommen. *lächel*
Wie schön, dass es Dir doch gefällt, und Dir sogar zwei ** wert ist!
Herzlichen Dank dafür, für Deine lobenden Worte und die technische Aufklärung (Theorie = mangelhaft! Wrobel, setzen, 6!). ,-)
Ich wünsche Dir ein zauberhaftes Wochenende und grüße Dich ganz lieb
Deine Inge
Dieter Wal (58)
(09.02.14)
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 IngeWrobel meinte dazu am 09.02.14:
Hallo Dieter,
Deine Version der beiden letzten Verse ist ebensoviel oder -wenig im Metrum wie meine, weil sonst jeder Vers elfsilbig ist. Die "Überlänge" bei mir ist als stilistisches Mittel zum Unterstreichen der Aussage (Synthese) sicher besser, als Deine, nennen wir sie mal wohlwollend "Umformulierung", die sich in der Wortwahl eh zu krass aus dem Kontext entfernt.
Fazit: Noli me tangere!
Inge
Dieter Wal (58) meinte dazu am 09.02.14:
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