Weihnachtsgeist

Text zum Thema Kirchenjahr

von  Mondsichel

Gedankenverloren sitze ich am Fenster,
blicke hinaus auf das weiße Land.
Es schneit noch immer dicke Flocken,
und an den Fenstern blühen Blumen aus Eis.
Er hat mich für heute Abend eingeladen,
doch weiß ich noch immer nicht ob ich gehen soll.
Irgendwie fehlt mir in diesen Tagen etwas,
ich kann keine rechte Freude finden.

Die Zeit erdrückt mich und meine Gedanken,
dabei bräuchte ich endlich einen klaren Kopf.
Denn ich weiß nicht was ich wirklich will,
nur ein Fragezeichen hinter einem wortlosen Satz.
Ich nehme meinen Mantel und meinen Schal,
trete vor die rufende Stille die in mich dringt.
Meine Füße laufen wie von alleine los,
durch die festlich geschmückten Straßen.

Sanfte Melodien klingen aus den Geschäften,
ein süßer Duft hüllt die Straßen in sich ein.
Eine hell erleuchtete Stadt aus Puderzucker,
eine Märchenwelt inmitten der sonst so grauen Zeit.
Ich würde so gerne verweilen und genießen,
doch meine Füße tragen mich immer weiter.
Und mein Herz fühlt eine tiefe Wärme in sich,
eine Hoffnung die sehnsuchtsvoll mich küsst.

Mein Weg führt mich hinaus aus die große Stadt,
wo das weihnachtliche Treiben weiter geht.
Am Rodelberg sind so viele lachende Kinder,
die mit leuchtenden Augen einem Alten lauschen.
Der Ihnen von der heiligen Nacht berichtet,
die alle Herzen mit ewiger Liebe erfüllt.
Ich lausche seinen Worten und beginne zu begreifen,
was mir die ganzen letzten Jahre so gefehlt hat.

Weihnachten ist das Fest der immerwährenden Liebe,
ein Fest der Familie und des neuen Lebens.
Es ist die Zeit der Erneuerung und des Überdenkens,
und es ist die Zeit der wahren Erkenntnis.
Wieder beginnen meine Füße alleine zu Laufen,
wieder zurück in die hell erleuchtete Stadt.
Zu ihm, an den ich vor Kurzem mein Herz verlor,
welches jetzt in tiefster Sehnsucht pocht.

Verwundert schaut er mir in meine Augen,
als ob ich eine unbekannte Erscheinung wäre.
Mit einem Lächeln lässt er mich eintreten,
das ich nun doch noch zu ihm gekommen bin.
Ich bin froh das ich zu ihm gekommen bin,
nun weiß ich endlich was ich wirklich will.
Und meine Seele ist erfüllt von einer tiefen Freude,
denn es war ein sehr langer Weg hier hin.

Wir entzünden die Kerzen am geschmücktem Baum,
singen die Lieder der uns so heiligen Nacht.
Und während draußen der Schnee weiter fällt,
erfüllt sich in uns der Geist der Weihnacht...

(c)by Arcana Moon


Anmerkung von Mondsichel:

Zur Weihnachtszeit passend... Ich hatte diese Gedichterzählung Anfang diesen Jahres zu einem Wettbewerb geschrieben, in dem es um Winter- und Weihnacht ging...

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Kommentare zu diesem Text

Vaith (23)
(04.12.04)
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 Mondsichel meinte dazu am 04.12.04:
Vielen Dank. Ich habe mal darüber nachgedacht wie man einem Menschen den Geist der Weihnacht nahe bringen könnte, der vergessen hat wie wichtig die Liebe an diesem Fest ist. Es hatte im Endeffekt zwar einen leicht melancholischen Touch, aber so bin ich eben... :)
Symphonie (73)
(06.12.04)
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 Mondsichel antwortete darauf am 06.12.04:
Vielen Dank... Ja das Ende war mit besonders wichtig, da dieses Gedicht im Grunde eine sehr melancholische Aussage hatte. Irgendwie mag ich dieses Fest zu sehr, als in meinen Texten jemanden traurig zu Weihnachten zu lassen... Es freut mich das es Dir gefällt :)
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