Verdammt kalt!
Ein graues Männlein saß in der Laube und schmauchte seine Pfeiffe.
Ein Pfiffiger Bursche, der Alte. Immer wenn das Feuer aus zu gehn schien,
sammelte er mit seinen krummen Finger ein paar dürre Blätter von der Laube
und stopfte sein Pfeifchen wieder voll.
Dabei hustete er Gott jämmerlich, dass ihm die Tränen über das bärtige Gesicht
kollerten. An den Enden der Barthaare wurden sie zu kleinen Eiszapfen.
Das einzige problem war sie Glut seiner Pfeife, Sie durfte nie verlöschen.
Der Rauch zog bläulich an seiner nase vorbei.
Als mit der Zeit nichts mehr rechtes Brennbares zu finden war, griff er auch
nach leblosen Fliegen und herumtanzende Hühnerfedern. Erst zum schluß begann
er das alte Holz der Gartenlaube zu zerkleinern und in die Pfeife zu stopfen.
Zum essen hatte er fast nichts. Er verfügte nur über Äpfel,
runzelig, grün braun holt er sie aus einem Sack der zwischen seinen
ausgelatschten Schuhen stand. Wenn die Sonne tagsüber ihren kurzen Weg
über den eiskalten stalblauen Himmel nahm, schien das Männlein zu frieren.
Er schlotterte sichtlich unter seinen lumpigen Kleidern.
Mit jedem Stück Holz das er verbrannte, verschwand auch ein Stück von den
brettern der Laube. Als Die Gartenlaube immer kleiner wurde und schließlich
verschwand, auch der Schatten hatte sich hinter das licht zurückgezogen
und verschwieg seine Geschichten, er schrieb sie auf ein seidiges Rosenblatt
in einer Ecke des Gartens.
Da er nun keinen Schatten und keine Spur mehr von der Gartenlaube besass,
stand das Männlein auf. vergrub die noch brennende Pfeiffe unter dem Stein
auf dem es so lange gehockt hatte, streckte die Arme in die Luft. Er wuchs
wie ein Baum. Die Hände wurden zu Äste sein grauer Bart wurde grün.
Aus seinen Fingern sprossen Knospen und wurden zu Blüten und Blättern.
Seine Zehen verzweigten sich in hunderten von Wurzeln, sie schoben sich in
die Erde. Sein Kopf wuchs an zu einer riesigen Baumkrone. Darin bauten Vögel
ihre Nester.
Er war des vielen Stehens müde. Zog seine Wurzel aus der Erde,
entschloß sich über das Feld zu gehn. Erst ein wenig unsicher schwankend,
dann aber immer schneller. An jedem Bach machte er halt, um seine durstigen
Wurzel zu laben. Die Blätter wurden grün, es kamen
Früchte zum Vorschein, in allen möglichen Formen und Farben. Blau, rot Gelb.
Auf dem Baum konnte man alles finden. Für jeden der unterwegs war, am Baum gab
es reichlich Früchte. Orangen, Pfirsige und Bananen und vieles mehr.
In Seinen Ästen wohnten Vögel von verschiedensten Arten.
Fink, Meise, Drossel und Eichelhäher.
Sie sangen ihm jeden Tag sein Abendlied
und morgens war die Amsel die Errste die ihre fröhliche Stimme erhob .
Einer um den Andern nahm seinen Platz ein und Sang seine Noten bis zum Ende.
Jedes Jahr zog der Frühling über das Land und umarmte den Baum, schenkte ihm
die Kraft seinen Weg fortzusetzen.
Vielleicht bist du ihm auch schon begegnet und hast von den Früchten gegessen
Und deine Seele hat mit den Vögeln gesungen.
Dein Herz hat den Mut und Kraft Gefunden,
das Wunder Leben zu verstehn und zu genießen.