12. Oktober : Dia de la Hispanidad – Spanischer Nationalfeiertag
Tagebuch
von Raggiodisole
Klarer Sternenhimmel nach einer – bis auf den schnarchenden „Trinkpilger“ ereignislosen Nacht. Das Frühstück holen wir uns in der Bar vis a vis, wo es nach abgestandener Luft und kaltem Rauch liegt. Das reizt sogar meine sonst eher unempfindliche Nase ein wenig. Also sehen wir zu, dass wir weg kommen.
Aber wir sind kaum auf dem Weg als sich hartnäckiger Nebel über das Land verteilt. Es wird augenblicklich kalt und feucht, aber die kurze Hose bleibt an.
Es muss ja irgendwann wieder die Sonne kommen. Inzwischen legen wir einfach einen Zahn zu und sind auch bald in Palas de Rei, wo wir uns einen café con leche gönnen. Hier spricht uns auch eine Österreicherin an, aus Wiener Neustadt, die mit ihrem Mann seit 19. September von Burgos aus unterwegs ist.
Gestärkt machen wir uns auf die Suche nach einem Supermarkt und stehen überall vor verschlossenen Türen. Todo cerrado.
Ich brauch aber unbedingt was zu trinken. Also füllen wir unsere Flaschen in einer Bar auf und machen uns auf den Weg aus der Stadt heraus. Bergauf und bergab geht es, obwohl unsere beiden Reiseführer von „fast immer eim eini“ schreiben. Es geht von Kuhdorf zu Kuhdorf, also das sind drei alte, halb zerfallene Häuser, zwei Scheunen und in jedem Vorgarten ein Hórreo, ein Mais- und Kornspeicher. Sie sind das inoffizielle Wahrzeichen Galiciens und stehen zum Teil sogar unter Denkmalschutz.
Aber nirgends eine Bar. Wir haben Hunger und Durst. Endlich kommen wir zu einem Dorf, wo gleich am Anfang ein Getränkeautomat steht. Und zwei Sessel für müde Pilger wie Gitti und mich. Herrlich die kalte Limo und gut auch die zweite Hälfte meines Frühstücksbocadillos. Ein wenig gestärkt gehen wir weiter – und nach einer Kurve sehen wir eine Bar. Ich wäre gern weitergegangen, aber Gitti will unbedingt einen café con leche, also bleiben wir. Groß ist allerdings ihre Enttäuschung, als sich der Kaffe als bitterer Filterkaffe entpuppt, aber sie hat ihn tapfer hinuntergeschluckt.
Bis Melide sind es noch 6 km und der Wirt sagt uns noch, dass wir unbedingt die Kirche in Furelos anschauen müssen. Wissen wir und wollen wir ja auch.
Aber wir sind in Spanien und die Kirche ist zu. Auch als ich in den Hof gehe und rufe bleibt alles still. Ein alter Mann im Haus gegenüber der Kirche erklärt uns dann es sei niemand da und die Kirche könne nicht besucht werden. Punktum. Er wirkte fast feindselig und das bin ich von den Spaniern eigentlich nicht gewöhnt. Aber wir können es nicht ändern und gehen weiter.
Die letzten Kilometer nach Melide hinein ziehen sich. Und die ganze Stadt ist auf den Beinen.
Die städtische Herberge hat keinen guten Ruf und wir suchen das Hotel Continente, dort spricht man Englisch und die Paderborner Liste empfiehlt es als propperes Quartier. Und es stimmt. Ein Doppelzimmer mit eigenem Bad und Balkon um 35.- € lässt uns nicht lang überlegen. Erst mal wird der Körper gepflegt und Wäsche gewaschen und dann ein wenig relaxt. Um 19 Uhr gehen wir ins Restaurant hinunter und hätten gern was zu essen. Zuerst heißt es zwar, Abendessen gibt es erst um 20 Uhr, aber der Padrone erbarmt sich unser und bereitet uns eigenhändig „steak con patatas frittas“ zu. Wir müssen sehr ausgehungert ausgesehen haben.
Inzwischen wissen wir auch, der 12. Oktober ist spanischer Nationalfeiertag.
Jetzt wird uns auch klar, warum das spanische Fernsehen eine Liveübertragung einer Parade aus Madrid gebacht hat - Día de la Hispanidad.
Mir tun heute extrem meine Waden weh und so verzichten wir auf einen Spaziergang in die Stadt. Schließlich wollen wir morgen fit sein. Bis Santiago sind es noch rund 50 km, die wir uns auf drei Etappen aufteilen, da wir nicht am Sonntag ankommen wollen. Und Zeit haben wir ja auch noch. Es geht sich sogar noch aus, dass wir nach Cap Fisterre fahren.
Aber wir sind kaum auf dem Weg als sich hartnäckiger Nebel über das Land verteilt. Es wird augenblicklich kalt und feucht, aber die kurze Hose bleibt an.
Es muss ja irgendwann wieder die Sonne kommen. Inzwischen legen wir einfach einen Zahn zu und sind auch bald in Palas de Rei, wo wir uns einen café con leche gönnen. Hier spricht uns auch eine Österreicherin an, aus Wiener Neustadt, die mit ihrem Mann seit 19. September von Burgos aus unterwegs ist.
Gestärkt machen wir uns auf die Suche nach einem Supermarkt und stehen überall vor verschlossenen Türen. Todo cerrado.
Ich brauch aber unbedingt was zu trinken. Also füllen wir unsere Flaschen in einer Bar auf und machen uns auf den Weg aus der Stadt heraus. Bergauf und bergab geht es, obwohl unsere beiden Reiseführer von „fast immer eim eini“ schreiben. Es geht von Kuhdorf zu Kuhdorf, also das sind drei alte, halb zerfallene Häuser, zwei Scheunen und in jedem Vorgarten ein Hórreo, ein Mais- und Kornspeicher. Sie sind das inoffizielle Wahrzeichen Galiciens und stehen zum Teil sogar unter Denkmalschutz.
Aber nirgends eine Bar. Wir haben Hunger und Durst. Endlich kommen wir zu einem Dorf, wo gleich am Anfang ein Getränkeautomat steht. Und zwei Sessel für müde Pilger wie Gitti und mich. Herrlich die kalte Limo und gut auch die zweite Hälfte meines Frühstücksbocadillos. Ein wenig gestärkt gehen wir weiter – und nach einer Kurve sehen wir eine Bar. Ich wäre gern weitergegangen, aber Gitti will unbedingt einen café con leche, also bleiben wir. Groß ist allerdings ihre Enttäuschung, als sich der Kaffe als bitterer Filterkaffe entpuppt, aber sie hat ihn tapfer hinuntergeschluckt.
Bis Melide sind es noch 6 km und der Wirt sagt uns noch, dass wir unbedingt die Kirche in Furelos anschauen müssen. Wissen wir und wollen wir ja auch.
Aber wir sind in Spanien und die Kirche ist zu. Auch als ich in den Hof gehe und rufe bleibt alles still. Ein alter Mann im Haus gegenüber der Kirche erklärt uns dann es sei niemand da und die Kirche könne nicht besucht werden. Punktum. Er wirkte fast feindselig und das bin ich von den Spaniern eigentlich nicht gewöhnt. Aber wir können es nicht ändern und gehen weiter.
Die letzten Kilometer nach Melide hinein ziehen sich. Und die ganze Stadt ist auf den Beinen.
Die städtische Herberge hat keinen guten Ruf und wir suchen das Hotel Continente, dort spricht man Englisch und die Paderborner Liste empfiehlt es als propperes Quartier. Und es stimmt. Ein Doppelzimmer mit eigenem Bad und Balkon um 35.- € lässt uns nicht lang überlegen. Erst mal wird der Körper gepflegt und Wäsche gewaschen und dann ein wenig relaxt. Um 19 Uhr gehen wir ins Restaurant hinunter und hätten gern was zu essen. Zuerst heißt es zwar, Abendessen gibt es erst um 20 Uhr, aber der Padrone erbarmt sich unser und bereitet uns eigenhändig „steak con patatas frittas“ zu. Wir müssen sehr ausgehungert ausgesehen haben.
Inzwischen wissen wir auch, der 12. Oktober ist spanischer Nationalfeiertag.
Jetzt wird uns auch klar, warum das spanische Fernsehen eine Liveübertragung einer Parade aus Madrid gebacht hat - Día de la Hispanidad.
Mir tun heute extrem meine Waden weh und so verzichten wir auf einen Spaziergang in die Stadt. Schließlich wollen wir morgen fit sein. Bis Santiago sind es noch rund 50 km, die wir uns auf drei Etappen aufteilen, da wir nicht am Sonntag ankommen wollen. Und Zeit haben wir ja auch noch. Es geht sich sogar noch aus, dass wir nach Cap Fisterre fahren.