Lebensplanung

Alltagsgedicht zum Thema Lebensbetrachtung

von  anna-minnari

Adam und Eva – sie wollten gern ein Kind,
wie das geht, das weiß man wohl.
Die Alten meinen, dass sie zu kurz beisammen sind
Adam und Eva finden das Gelaber hohl.

„Noch keinen Job, kein Geld, kein Haus
ihr seid noch viel zu unerfahren
seht noch wie Schulkinder aus
und wollt euch schon mit 20 paaren!?“

„Wie wollt ihr denn dem Kind was bieten
in dieser ungewissen Zeit,
könnt euch nicht mal 'ne Wohnung mieten.
Ihr seid noch lange nicht soweit!“

Und so vergingen wertvolle Stunden
die man damit alltags verbrachte,
ein Haus zu baun, 'nen Job gefunden
während keine Kinderstimme lachte.

Mit jeder Stunde, die verging,
hat sich die Freizeit eingenistet
mit 35 machte es dann „pling“
die Fruchtbarkeit ist ja befristet!

Und plötzlich ward es ein Problem,
es wollte einfach nicht passieren!
Wir haben es doch jetzt sooo schön
das Kind bräuchte nicht hungern und nicht frieren!

Allabendlich da ward der Akt
zum Krampf, Bücher sollten's nun erbringen,
man schließt mit Ärzten einen Pakt.
Das Leben lässt sich nicht erzwingen!

Was nützt es uns das schöne Haus,
hört man Eva schluchzend fragen.
Adam ging nun des abends öfter aus
ihm schlug die Sache auf den Magen.

Da war wohl keine Liebe mehr
so zwischen Buch und Arzt und Buch.
Ein toller Job, dass Haus so leer
es lag auf ihnen wie ein Fluch.

Jeder für sich nachts daran dachte
an das Gefühl und an die Lust,
als man sich keine Sorgen machte,
heut' steht der Sex nur noch für Frust.
Und nur weil man das junge Paar
ohne Job und Haus und kaum Erfahrung
als noch nicht erlternfähig sah;
Und aus Liebe ward dann Paarung.

Suchst du totale Sicherheit
für dich und alles, was noch kommen kann,
bleibt sie einst stehen deine Zeit,
und du erkennst sehr spät erst dann:
Dein Lebensweg ist vorgeschrieben,
in deiner Macht da liegt es nur
folgst du deinem Instinkt
oder der „vorgeschriebenen Natur“.


Anmerkung von anna-minnari:

Ich würde gern die Meinung des Lesers dazu erfahren, dafür wär ich dankbar.
Muss immer alles bis ins I-Tüpfelchen geplant sein??

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Kommentare zu diesem Text


 Ingmar (03.02.08)
wer nichts wagt, der nichts gewinnt: mit der moral von der gschicht kann ich was anfangen, ja. aber. irgendwie find ichs ein wenig zu krass und vielleicht nicht ganz wahr zu sagen, dass nur glücklich werden kann, wer ein kindchen hat. und irgendwie sagt der text das. adam und eva lenken am anfang zudem in ne falsche richtung, kurt und petra gingen als namen ja ebenso und wären weniger vorbelastet.

lg,
ingmar

 anna-minnari meinte dazu am 04.02.08:
Schade, da bin ich wohl etwas falsch verstanden worden, glücklich werden kann man natürlich auch ohne Kind, jeder Mensch hat doch so seine Vorstellungen vom Leben und die können sich auch mal durchaus ändern. Ich wollte damit eigentlich zum Ausdruck bringen, dass man sich nicht zu sehr von seiner Außenwelt beeinflussen lassen sollte, und wenn man Kinder will, sie doch möglichst dann bekommen sollte, wenn man noch unter 30 ist, aber auch das ist die Entscheidung eines jeden Einzelnen. Was die Bezeichnung Adam und Eva betrifft, da muss ich dir, lieben Ingmar, Recht geben, ist etwas unglücklich gewählt. Lg, Anna

 tochterdessiddartha (03.02.08)
So etwas ähnliches habe ich von Ringelnatz mal gelesen. Ist halt menschlich oder notwendig auf dem Weg seinen Weg zu finden. Ringelnatz schreibt es noch ein wenig amüsanter.
Ein männlicher Briefmark erlebte , was Schönes bevor er klebte. Er ward von eine Prinzessin beleckt, da ward in ihm die Liebe gewckt. Er wollt sie gern wiederküssen, da hat er verreisen müssen. So war seine Liebe vergebens, das ist die Tragik des Lebens.Und allzuoft ist es mühsam das Leben zu leben was andere meinen , welches man leben soll. Aber sehr gut beschrieben.Vielen Dank für dieses Gedicht

 Martina (13.02.08)
Das wovon du hier schreibst, habe ich auch schon öfters in meinem Umfeld erlebt. Und ich dachte genau so darüber, wie du hier in deinem schönen Gedicht. Nicht alles lässt sich so planen, wie man gerne möchte. Lg Tina
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