Letzte Spuren

Gedankengedicht zum Thema Abschied

von  knud_knudsen

Letzte Spuren

Ich fühl ihn  noch, den Sand an meinen Füssen,
ein wenig klamm, doch seidenweich und fein,
in Nebelbildern muss ich heute büßen,
der Sog der Freiheit  war nur falscher Schein.

Wie spielerisch durchschritt ich doch die Fluten,
und meinen Weg verwischten Sand und Meer,
die Last der Zeit lässt mich nun still verbluten,
mein Kopf ist dunkelvoll, die Seele bitter leer.

Fast kindlich flach sind einstmals feste Spuren,
und taumelnd suche ich den letzten Weg,
die schwarzen Vögel  schickten die Auguren,
so lockend ruft das Meer am morschen Steg.


Anmerkung von knud_knudsen:

An der Wegscheide

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Kommentare zu diesem Text

spiegel (64)
(22.05.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 knud_knudsen meinte dazu am 22.05.08:
danke liebe Spiegel das es Dir gefällt. Ja es ist etwas depressiv, so wie ein Mensch es sein kann wenn er am Ende des Weges Bilanz zieht.
lg
Knud

 styraxx (22.05.08)
Ein sehr schönes Gedicht rund im Klang und interessant bebildert. Durchwegs fünf hebig im Jambus gehalten. Ich finde es gelungen. Gern gelesen.

Herzliche Grüsse c.

 knud_knudsen antwortete darauf am 22.05.08:
Danke styraxx für das Lob. (hoffentlich werde ich nicht übermütig*g)
Gruss
Knud

 Mondgold (22.05.08)
Sehr schöner tiefgründiger Text. Ich sehe den Steg vor mir, doch frage ich mich, warum dein LI so flügellos erzählt. Will, kann oder traut es sich nicht mehr (in Nebelbilder büßen?) ?
Auf alle Fälle hat es soviel Tiefe, dass neue Böen kommen, die genutzt werden können. Die schwarzen Vögel sind schneller weg als man denkt, sobald man mit den Flügeln nach ihnen schlägt ....
Gefällt mir sehr LG Mondgold

 knud_knudsen schrieb daraufhin am 22.05.08:
"flügellos" ja liebe Mangold das lyr.I. ist vom Leben gerupft und zu schwach neue Flügel zu bilden. (oder so..*g)
Danke für Deinen ausführlichen Komm.,bis bald
lg
Knud

 Isaban (22.05.08)
Lieber Knud,

den Klang deines düster-traurigen Abschiedsgedichtes mag ich sehr, auch die stimmungsvoll dramatische Szenerie, die du uns mit deinen dunkelvollen Bildern malst.

Hier ( S1, V4) gerate ich allerdings beim Lesen inhaltlich und metrisch ein wenig ins Holpern:

der Sog der Freiheit,es war ein falscher Schein.
x X x Xx x X x Xx X

(also 11 anstatt 10 Silben bei männlicher Kadenz)

Durch den Sog der Freiheit würde der Satzbezug eher ein "er" nach dem Komma erfordern, aber genau diese Stelle hoppelt auch in der Satzmelodie. Wie wäre es mit:

der Sog der Freiheit war nur falscher Schein.

S2, V4 zeigt sechs anstelle der sonst fünf Hebungen.

mein Kopf ist dunkelvoll, der Kern der Seele leer.
Man könnte dem leicht abhelfen, indem man z.B. "den Kern" entfernt (...die Seele leer.).


S3, V3 hat ebenfalls sechs Hebungen:

die schwarzen Vögel dort, die schicken die Auguren,

Liebe Grüße,
Sabine
(Kommentar korrigiert am 22.05.2008)

 knud_knudsen äußerte darauf am 22.05.08:
liebe Sabine Du hast ja so recht. Danke für Deine zuverlässige Hilfe, habe eine Änderung versucht. Könnte passen???.
lg
Knud

 styraxx ergänzte dazu am 22.05.08:
@Isaban, ups da hab ich mich wohl verzählt...
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