Dies Irae

Prosagedicht

von  beneelim

Das Leben ist
Ein Feind aus dem Norden
Und es frisst
Unsre Wörter
Es flüstert die Brut
Einer Sonne aus dem Darüber
Eitel und stumm

Und alt sind diese Worte,
Die gehen auf mir
Wie die Wunden der
Salzlosen Haut

Nicht
Erlöschen

Ein schlafender Krieg
Schlüpft
Und ihm wächst Mund und Hand
Ein Nackter
Im Gestein der Gesetze,
Er liegt und er jubelt

Er schickt seinen Ruf
So lauft, dort auf der Aschenstraße
Voll Erbarmen und dazwischen
In den Särgen
Die Brüder und Schwestern
Mit den Stirnen nachtwärts

Es tönen die Hörner, die Pauken
Und wir hören,
Wie die Stimmen, aus all den Gebeinen
Blutend, den Nackten umspielend,
Verkünden:
Geht das fluchende Wasser entlang

Zum Ritt in den Norden

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Kommentare zu diesem Text


 Vaga (11.06.08)
Alttestamentarisches kommt mir da während des Lesens aus meiner vollendeten Vergangenheit bildhaft wieder hinter die Stirn. Kumulativ wird es hier ein Höhepunkt
Es tönen die Hörner, die Pauken
Und wir hören,
Wie die Stimmen, aus all den Gebeinen
Blutend, den Nackten umspielend,
Verkünden:
Geht das fluchende Wasser entlang
Beeindruckt: Vaga.

 beneelim meinte dazu am 12.06.08:
will ich mich aus dem biblischen hinausschreiben, so finde ich mich regelmäßig wieder, seine essenz umkreisend... dank vom beinlosen flüchtling ;)
conejo (31)
(12.06.08)
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 beneelim antwortete darauf am 12.06.08:
oh....nice :) thx
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