Betrachtungen eines etwas älteren Menschen

Lebensweisheit

von  Borek

Es sitzt im tiefsten Inneren, an einer bestimmten, nur von mir zugänglichen Stelle.

Es wandert nicht durch den Körper wie die Seele, die meine äußeres und inneres
Leben von allen Seiten betrachten kann.
Nur ich allein, habe Zugang zu dem tiefsten verborgenen Geheimnis meines Ichs.

Ich huldige diesen Ort, als wäre es der heilige Gral und er ist es auch, nur für mich.
Es ist ein edeles Gefäß, indem ich alles an Erlebtem sammele. Den Schmerz, das Leid,
den Verlust, die Traurigkeit, den Verrat , den Betrug, die Entäuschung und die wenigen goldenen Glücksstrahlen.
Es ist ein großes Gefäß, des Nichtvergessens.

Und so steige ich oft hinab und hole daraus den Haß,die Verachtung, die Wut, die Misbilligung hervor und setzte sie tröpfchenweise ein, um die große Füllung entäuschter Gefühle abzubauen, abzureagieren. Aber der Gral wird nie leer. Zuviel waren die Schmerzen und Entäuschungen, so werde ich mit ihm leben müssen, gleich einem Vulkan in meinem Inneren.

Nun wirst du fragen, wo ist die Liebe ? die Freude? die Sehnsucht? das Hoffen?
Exestieren nur noch deine Gefühle des verborgenen Schmerzes?

Die Hoffnung noch die Welt mitzugestalten ist Utopie. Das Alter setzt die Grenzen deines Schaffens. Sie beschränkt sich nur noch auf kleine aber auch wichtige Aspekte, Gesundheit und Gutergehen.

Die Wünsche sind bescheidener geworden. Es muß nicht unbedingt die große Weltreise sein und brauche ich unbedingt einen neuen Anzug?

Die Freude? Sind es die Kinder, die Familie, die Freunde? Schaut man genauer hin, bleibt oft mehr Traurigkeit als Freude zurück.

Nur die unstillbare Sehnsucht wächst, den Lebensgral auszuschütten und mit vermißter Liebe erneut zu füllen. Zeit zu haben die Welt weiter mitzugestalten. Fehler zu vermeiden, daß sich nie mehr Traurigkeit und Schmerz ansammeln können.

Und noch einmal “ Jung “ zu sein, um nochmals mitgestalten und lieben zu können.

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Kommentare zu diesem Text

sievim (47)
(13.06.08)
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 Mondgold meinte dazu am 13.06.08:
Ich möchte mich hier anschließen, weil es mir aus dem Herzen spricht. Ich bin froh, dass der Text hoffen lässt, dass dieser "Gral" geleert und neu gefüllt wird. Vielleicht weißt Du, von wem der Spruch ist: "Wenn ich wüsste, morgen geht die Welt unter, ich würde einen Apfelbaum pflanzen". Man sollte der Zeit nicht so viel Gewicht geben. Erfüllung geht in die Tiefe, nicht in die Breite! LG Mondgold

 Borek antwortete darauf am 13.06.08:
Liebe sievim, Du hast mir ein schönes Geschenk bereitet, Deinen Kommentar, für den ich Dir herzlich danke.
Ich wünsche Dir für Deinen Lebensgrahl einen Überschuß an schönen und positiven Lebensmomenten. L.G. Borek
(Antwort korrigiert am 14.06.2008)
(Antwort korrigiert am 14.06.2008)

 Borek schrieb daraufhin am 15.06.08:
Liebe Mondgold, ich danke Dir für Deinen guten Kommentar und Dein Sternchen."Zuletzt stirbt die Hoffnung"und so ist das Ausschütten und das Wiederauffüllen mit positiven Lebenselementen zwar ein Kraftakt, aber Du schreibst zu Recht, "Erfüllung geht in die Tiefe"
Einen schönen Sonntgag und eine gute Woche Herbert

 Mondgold äußerte darauf am 15.06.08:
Dir auch, von Herzen!! LG Mondgold
astromant (62)
(13.06.08)
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 Borek ergänzte dazu am 14.06.08:
Danke für Deine Sterne, und die Weiterempfehlung auf einer gelungenen Seite. Grüße in die Nacht Herbert
Belisama (47)
(16.06.08)
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 Borek meinte dazu am 21.06.08:
Liebe Xana, danke für Deinen Stern und Deinen Kommentar. Der Fehler ist die Krone des Übels.Ich bezweifle aber, dass man aus allen Fehlern lernen kann. Es liegt im dragischem Bereich, dass man oft den gleichen Fehler nochmals macht. Herzliche Grüße Herbert
Nicola (80)
(18.06.08)
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 Borek meinte dazu am 21.06.08:
Liebe Nicola, herzlichen Dank für Deinen vertändnisvollen Kommentar und den Stern. Aber das Älterwerden ist auch manchmal mit komischen Kabriolen versehen. Liebe Grüße Herbert

 Rayoluna (28.12.14)
Lieber Herbert, dein Text ist wie ein Spiegel, in dem ich mich betrachte. Auf die Idee hinab zu steigen und gesammelte Erlebnisse tröpfchenweise abzubauen, kam ich nicht. So kam es das der Vulkan in meinem Inneren, ausgebrochen ist und ich mich kraftlos und leer gefühlt habe. Meine Wünsche sind heute auch bescheidener und meine Enkelkinder sind mein Lebenselixier. Ein tiefgründiger Text, der mich sehr berührt und gleichzeitig motiviert hat.
Liebe Grüße…Franci

 Borek meinte dazu am 29.12.14:
Ja, liebe Freundin, wenn man nicht hinabsteigt um die Ereignisse
tröpfchenweise abzubauen, kommt es zu einem Vulkanausbruch.
Seine glühendes Lava verbrennt und verändert vieles.
Aber diese Lava-Asche soll auch wieder der Grundstock für
neue Gedanken, neue Gefühle sein.
Ich wünsche Dir alles Gute und ein gesundes und erfolgreiches
Neue Jahr liebe Grüße Herbert
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