Prävention

Alltagsgedicht zum Thema Bewusstsein

von  Isaban

Ich trage sieben Zwiebelhäute.
Das schützt vor Kälte, blauen Flecken,
hilft Lindenblätter zu verstecken,
und mindert deutlich die Gefahr
an nächster Nähe zu verrecken.

Ins Träumen darf ich nicht geraten.
Oft wispern noch, unausgesprochen,
die Worte aus vergangnen Wochen,
die, niemals abgerufen, voller Scham,
auf die Minute warten, die nie kam.

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Kommentare zu diesem Text

Caterina (46)
(18.09.08)
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 Erebus (18.09.08)
.

"auf die Minute warten, die nie kam"

Liebe Sabine,

ich weiß, das lässt sich interpretieren und in ein Verständnis bringen, aber -für mich- ist es nicht schlüssig.
Der Zeitenwechsel ist verkorkst. Passender fände ich es, den Reim zu brechen und vollumfänglich in die Gegenwartsform zu wechseln.
Was den schönen Nebeneffekt hat, das die Minute nicht kam, und nicht kommt und -parallel dazu- auch der Reim nicht in Erfüllung geht und so einen starken Akzent auf den Ausklang des Gedichtes legt.

Ansonsten gefällt mir das Gedicht ganz gut, vor allem die Lindenblätter, die irgendwie undefiniert ein Nibelungenschicksal andeuten und gemeinsam mit den Zwiebelschalen eine achte Verhüllung bilden.

Lieber Gruß
Uli

edit: habe etwas großes kleingeschrieben
(Kommentar korrigiert am 18.09.2008)

 styraxx (18.09.08)
an nächster Nähe zu verrecken.
Dieser Vers scheint mir inhaltlich von hoher Relevanz und bezieht sich direkt auf die Überschrift.
LI ist hier der Gefahr ausgesetzt eine Begebenheit zu sehr zu verinnerlichen, mit anderen Worten: Es fehlt vielleicht auch die nötige Distanz zu etwas auf das LI sehnsüchtig wartet. Mir gefällt das Gedicht zum Thema Bewusstsein / Bewusstwerdung.

Liebe Grüsse c.
(Kommentar korrigiert am 18.09.2008)
SemiSuicidal (28)
(18.09.08)
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 Bergmann (22.09.08)
Ganz nett. Wirklich. Liebe Gruesse aus Rom, Uli

 Isaban meinte dazu am 22.09.08:
Lass mich raten, du hast vorhin meinen Rekomm zu Bettina gelesen, hm?

Grüß mir Rom. Ich wünsche dir noch einen wirklich schönen Aufenthalt dort

Sabine
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