Ein Wiedersehen

Gedicht zum Thema Fremde/ Fremdheit

von  RainerMScholz

Dann ist es endlich:
wenn die
totale Einsamkeit
Einzug gehalten hat
an dem Ort,
wo die Isolation
ihre Unermesslichkeit beweißt
in lichtleeren Räumen,
in der Schalldichte des
Vakuums im Herzen.
Die Kälte des Körpers,
die harten, marmornen Hände,
die nackten Füße,
der entblößte,
zuckende,
sich windende
Geist
entstellter, verzerrter
Spiegelbilder,
die aus dem Innern hervorstürzen,
immer und immer wieder
gelebte und vergessen geglaubte
Traumgespinste
hervorzerren,
reproduzieren,
als sollten sie die
Schizophrenie
eines wahnsinnigen Gottes
an die Mauern
steinerner Tempel
bannen, brennen, ätzen, sengen.

Nichts ist wahr.
In seinem Universum gefangen,
schlägt jeder
nur die eigenen Schlachten,
in methodischen
Abfolgen von Wiederholungen
eines abstrakten Systems,
während der Krieg
längst verloren ist.

Alleine zwischen
Menschentrümmern,
bleibt man ein Einzelner,                                                             
nichts weiter!
Schreie verhallen                                       
ungehört 
im Totenreich dieses Sonnensystems,
und sollte jemand zuhören:                             
was macht das schon                                 
für einen Unterschied.                                             

Ich wollte zu dir,
doch du warst nicht mehr da.
Nach all dieser Zeit.
Phantomgleich kehrte ich um,
als hätte es mich
nie gegeben.
Ich drehte mich um
und ging,
als hätte es dich
nie gegeben.

© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text

AnjaMillen (47)
(23.01.09)
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 RainerMScholz meinte dazu am 23.01.09:
Ja, Wiedersehen macht Freude. Danke für die Aufmerksamkeit.
Grüße,
R.
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