Styx

Kurzprosa zum Thema Ende

von  RainerMScholz

Weit draußen im Universum kalten, dunklen Lichts wartet seit ewigen Zeiten der Gott der anderen Seite des Ichs auf meine Ankunft. Im Schwarz des Unwiderruflichen singt er seine prometheischen Hymnen. Die vielfach geschändete Jungfrau Lilith ist bereits zu ihm gegangen, zur Hochzeit unter dem Grauen einer zeitlosen Ära, eingekerkert in den Kammern des Schreckens einer niemals endenden Folter. Der Tod ist verbannt in die Perfidie des Nichtexistierens, zermalmt im gewalttätigen Lächeln Schwarzer Löcher, hinüber zur anderen Sphärenseite, mutiert zum Tod der Anti-Materie, unerreichbar nun, faktisch nicht von dieser Welt. Spiegeltod.
Weit draußen hallen diese Lieder vom Gefängnis meiner Konstruktion eines autarken Selbstbildnisses wider, prallen zurück von der Innenseite eines mystischen Schlosses in den Tiefen der geheimnisvollen bösen Wälder der Karpaten, dessen Herr, Nosferatu, irrsinnig vom Schmerz einer unendlichen Einsamkeit, die Zeit verdammend, den Mond anheult. Der letzte Gefährte auf der Schwelle zur anderen Seite des Universums. Dann kam das Blut.
Sehnsüchtig erwarte ich das Niederfallen des Beiles. Auf der ewiglichen Reise zum Zentrum der Sonne habe ich mich tausend- und tausendmal verloren.
Ein Schrei in der tiefen Nacht des Wahnsinns bringt mich zurück auf die Erde, den meistgehasstesten Planeten des Alls.
© Rainer M. Scholz

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