Der Tennisarm - unser Mann im IOC

Satire zum Thema Möglichkeit/ Unmöglichkeit

von  Jorge

Kohlminden war ein unbedeutendes Kaff im Westerwald.
Das Gymnasium und die altgotische Kirche waren die einzig vorzeigbaren Objekte, wenn man von Erna Bleckers Strickshop absah.
Erna, eine alleinerziehende Mutter vergötterte ihren Boris und versuchte alles, um ihn auf das Leben vorzubereiten. Früh hatte er neben seinem Schlafraum auch eine kleine eigene Bibliothek  mit Computerarbeitsplatz.
Von seinen Schulkameraden nicht sonderlich geliebt, beneideten sie ihn aber um das schnellste Internet im Ort. Er besaß drei externe Festplatten und war fortwährend am Herumstöpseln in seinen beiden USB–Hubs.
Er hatte  also die Festplatten  und seine Schulkumpels hatten die Tischtennisplatten und die Fußbälle.
Schnell wusste Boris, die unbekleideten Schönen anzuklicken und legte sich dazu die geilsten Dateien an. Schon nach 5 Minuten auf diesen Seiten regte sich bei ihm etwas gewaltig. Es brach sich Bahn aus den engen Boxershorts  und er hatte keine Mühe, die ersten Ejakulate zu verzeichnen. Er brachte es an normalen Nachmittagen auf 6 bis 7-mal und wurde erst dann etwas erschöpfter.

Ich will diese unappetitlichen Schilderungen etwas verkürzen, denn Boris holte sich, wie sein Hausarzt diagnostizierte,  einen Tennisarm. Mit dieser Diagnose kann man sich blicken lassen.
Im Internet fand  Boris unter www.diagnos.com, dass sein Fall eine ungeahnte Verlinkung nach sich zog. Sein Hausarzt hatte seine Internetadresse gespeichert  und so gab es cookies, na Sie wissen schon …

Nach 14 Tagen hatte Boris Einladungen von Tennisvereinen aus ganz Deutschland.
Vom TSC „Kölner Weihe“  wurde er sogar in die Profiklasse berufen.
Ohne je ein Training oder Spiel absolviert zu haben, gelangte er schnell in den nationalen Tenniskader.
Vom Gymnasium wurde Boris Blecker freigestellt. Der Direktor  ließ ein Bild von Boris in der Aula aufhängen und entschied, dass dieser Schüler sein Abitur ehrenhalber erhält. Durch gut dotierte Sponsorverträge  gelang es ihm, seinen ersten internationalen Auftritt  in Toulouse professionell vorzubereiten. Er wurde an Nummer 3  der Turnierliste gesetzt und  gewann sein erstes Open-Turnier  durch eine Entscheidung des Turnierarztes. Seine Mitbewerber wurden  wegen Rindergrippe aus dem Turnier genommen und so erhielt er den schönen Pokal und wurde nebenbei abends bei einem kleinen Empfang im Toulouser Rathaus noch Ehrenbürger dieser Stadt.
Was nun folgte waren Interviews  und Werbetermine am laufenden Band.
Seine erste Freundin aus Kohlminden, Nicoletta Oberkiefer wurde nicht nur Zahnarztgehilfin , sondern auch die Präsidentin seines Fanclubs.
Nicolettas Eltern fuhren Boris  zu den sich häufenden Werbeterminen.
An einem Freitag im März 2004 meldete sich Nicoletta  aufgeregt mit einer SMS bei Boris, der gerade ein Autohaus in Hamburg eröffnete und teilte ihm auf diese schnöde Art seine Berufung ins Nationale Olympische Komitee mit.

Leider endete damit die sportliche Karriere als Tennisprofi bevor sie eigentlich begann.
Er wurde mit 20 Jahren der jüngste Vicepräsident  des NOK für Deutschland bis zu dessen Auflösung im Jahre 2006.
Für Insider war es keine Überraschung, dass der Deutsche Olympische Sportbund DOSB Boris Blecker im Frühjahr 2009 in das IOC delegierte.
Damit  wurde der kleine Boris aus Kohlminden  das jüngste IOC Mitglied aller Zeiten.
 

Wie aus Regierungskreisen verlautet, ist für das Jahr 2010  aus Anlaß des 170. Jahrestages der  ersten Briefmarke der Welt geplant , eine Sondermarke mit  dem Tennisarm von Boris B. zu veröffentlichen.


Anmerkung von Jorge:

Ähnlichkeiten des Protagonisten mit lebenden Personen
sind zufällig aber nicht ungewollt

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(05.11.09)
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 AZU20 meinte dazu am 05.11.09:
Schließe mich an und jetzt auf zum HSV.LG

 Dieter_Rotmund (22.08.20)
imWesterwald ->
allein erziehende ->
Von seinen Schulkameraden nicht sonderlich geliebt KOMMA
USB – Hubs ->

....seine Berufung ins Nationale Olympische Komitee mit. ?

Kariere

usw.

Also insgesamt ziemlich schlampig gemacht, lieber Jorge. Das kannst Du (inzwischen) besser!

 Jorge antwortete darauf am 22.08.20:
Glücklicherweise gibt es auch nach 11 Jahren immer wieder einen liebenswerten Schreiber, der mir meine Schlampigkeiten austreibt.
Ich danke dir und schicke dir bei Gelegenheit einen kostenlosen Test. Die liegen bei meinem Hausarzt einfach so im Wartezimmer herum..

 harzgebirgler (25.09.20)
zum glück sind hosen nicht verplombt
wenn wen die lust mal überkommt.

herzliche schmunzelgrüße
harzgebirgler
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