Die Nacht legt sich lebensmüde über den Tag.
In der Schwermütigkeit weiß diese nicht,
was fernab des Lichts alles geschehen wird.
Der nahende Mond leert die Straßen,
die sich in Geisterbahnen verwandeln.
Irgendwo auf den Bürgersteigen
irrt die Ziellosigkeit umher,
und die Angst treibt sie voran.
Gedanken sprengen die Grenzen des Ertragbaren,
und die Hoffnung
klammert sich an eine Bushaltestelle.
Musik aus einer Kneipe,
einzelne Töne, die sich auf dem Asphalt verirren,
zusammen oder getrennt,
den Geist beisammen oder verloren,
der Alkohol vertreibt für einige Stunden etwas,
was doch immer wiederkommt.
Das Ampelgewitter kennt nur drei Farben,
und der Schmerz verewigt
sich in einem schwarzen Kreuz,
mitten auf der Kreuzung.
Ein Kreuz auf der Kreuzung,
Kreuz und nochmals Kreuz.
Die Sterne sind so fern,
und doch können diese die einzige Hoffnung
im Kampf gegen die Dunkelheit bedeuten.
Ist es vielleicht möglich in den Armen
einer Sternschnuppe einzuschlafen,
und mit dem erfüllten Wunsch vom Sonnenaufgang
wieder aufzuwachen?
Die Antwort liegt im Verborgenen,
vielleicht wird sie irgendwo gefunden,
doch vielleicht bleibt sie auch vergraben.
Mitten in der Stadt,
und sich doch so fühlend als
würde man in einem hohen Turm wohnen,
fernab der nächtlichen Lebendigkeit.
In träumerischen Augenblicken der Fantasie
wird die schwere Tür berührt,
der Eingang zum Leben,
und die Verzweifelung entweicht
dem letzten hohen Turm in dieser Stadt.
Irgendwann endet die lebensmüde Nacht,
doch für manch einen
beginnt mit dem Sonnenaufgang
eine neue Nacht.
Jörg S.
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