Ihre letzte Fahrt...

Gedicht zum Thema Tod

von  Fuchsiberlin

Sie fragte sich beim Blick in den Spiegel:
"Wo befindet sich mein Zuhause?"

Was sie als stille Antwort in diesem sah:
Ein schmerzverzerrtes Gesicht,
was vom Salz der Tränen entstellt war.

Die Flucht erschien ihr als einzigster Weg,
dem zu entkommen,
was ihr unendliche Qualen bereitete.

Dem Leben...

Gegenverkehr,
Ausfahrt ohne Sinn,
Geschwindigkeit im Tiefenrausch,
und irgendwo auf dem Stadtplan existiert ein Kreuz.
Die Schlange der Angst
verkriecht sich unter dem Plan.
Und irgendwo warten die Seelenvampirvögel
auf ihre Chance.

Fragezeichen dominieren den Stadtplan,
Straßen ohne Ausrufezeichen und ohne Punkt.
Orte ohne Bezeichnung.

Sie begann nach Hoffnung zu ringen.
Der Tag wurde mit einem Atemzug gefüttert.

So fuhr sie auf der roten Straße,
und wußte nicht einmal,
wohin diese sie bringen würde.
Die Leere in dem ihr nun fremdgewordenen Kopf,
ihrem Denkapparat,
konnte keine Antworten geben.

"Wo ist mein Zuhause?
Was ist ein Zuhause?

Dort wo das Herz zuhause ist..."

Dies waren ihre letzten Worte,
als sie gegen einem Baum fuhr und starb...
Und der Stadtplan ohne Antworten lag neben ihr...

Jörg S.

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Kommentare zu diesem Text

KoKa (41)
(08.03.10)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 12.03.10:
Hallio KoKa,

Die Sprache des Herzens kennt ihren Weg, denke ich.

Ich danke Dir sehr.

Ganz liebe Grüße
Jörg

 TrekanBelluvitsh (30.05.16)
Traurig, wahr schlägt die Wahrheit einem hier ins Gesicht. Manche erkennen die "Straßen ohne Ausrufezeichen", andere meinen nur: "Dat is halt so!" Dabei ist Verzweifeln kein deviantes Verhalten, sondern eigentlich in vielen Fällen die einzig logische Verhaltensweise.

Eindringlich beschrieben, düster mitreißend.

 Fuchsiberlin antwortete darauf am 02.06.16:
Leider ist auch dies eine Wahrheit im Leben, udn für manche und deren Umfeld eine grausame und traurige. Auch wenn die Wahrheit oft subjektiv ist. Dankeschön für Deinen Kommo.
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