Beim Gedanken daran, ohne dich aufwachen zu müssen, fällt das Einschlafen schwer. Bleibt sinnlos. Bedeutungslos -
so, wie das Leben.
Seit Tagen liege ich wach. Zähle die Stunden und Sekunden. Minuten und Sekunden. Tage. Wochen.
Monate - Jahre. Endlos scheint diese Schwärze zu sein, die das Loch, in das ich vor Ewigkeiten fiel, zudeckt.
Wieder klammere ich mich bloß an die Flasche Whisky, um wenigstens irgendetwas zu haben, an das ich mich halten
kann. Das mir eine Richtung weist. Auch, wenn dieser Wegweiser starr auf mein Ende gerichtet ist.
Es ist mir egal. Umkehren geht an diesem Punkt schon längst nicht mehr. Erinnern kann ich mich an den
Heimweg nicht mehr. Die Melodie meines Herzens ist verkümmert. Dein Lächeln lässt keine sanfte, liebliche Brise
mehr in meinem Herzen wehen. Das Tor öffnet sich nicht. Das Licht erhellt die Finsternis nicht.
An meinen Zweifeln bricht die Welt entzwei. Halte mein Herz blutend in den Händen. Klammer mich noch immer,
an all diese wertlosen, blasser werdenden Erinnerungen, die du einst in mein Herz pflanztest, um sie brutal
herauszureißen und zu verstümmeln. Ich habe dich immer geliebt. Egal, wie sehr du mich verletzt hast. Habe dir
immer verziehen. Konnte nie glauben, dass ich dich irgendwann hassen könnte. Habe mir nie vorgestellt, dir
das größte und abscheulichste Leid der Welt zu wünschen. Habe ich doch immer mich dafür bestraft, wenn du mich
verletzt hast. Ich habe es doch nie besser, anders, verdient - sagtest du. Immer wieder. Hast du mir eingebläut
und gepredigt. Der Hass sang deine Lieder. Hat die Schönheit deiner Stimme geraubt. Die Anmut deines Seins
geschändet. In meiner Seele, ist kein Platz mehr für dich. Deine Lügen habe ich geliebt, wie ich alles an dir
geliebt habe. Und heute weiß ich, dass ich dich nur noch hassen kann. Dass du Auslöser für dieses selbstverletzende
Verhalten bist. Auslöser für all diese Saufexsesse, nach denen man weiß-Gott-wo aufwacht. Mit brummendem Schädel,
einem Haufen blauer Flecken und mit weniger Geld und Selbstwertgefühl, als ein paar Stunden zuvor.
Ich bin einsam. Du hast mich verlassen. Immer nur für dich und deine scheiss Probleme beansprucht - weggeschmissen.
Mich vollgerotzt und weggeworfen. Dreck. Wertloser Dreck - ein Haufen Scheisse - mehr bin ich für dich; in deinen
Augen, nie gewesen.
Und noch immer zieht der Mond wortlos durch die Nacht. Hinterlässt ein funkelndes, sanftes Sternenmeer.
Wolkenlos liegt der Himmel da. Schwarz und geheimnisvoll. Voller Fragen, und doch gibt er uns die Antwort auf Dinge,
die wir; die niemand, begreifen kann. Der Tod ist ein schöner Gedanke. Eine wärmende Umarmung im Eissturm.
Du hast mich niemals auch nur geachtet. Verachtet und verspottet hast du mich - ein Leben lang. Von Sandkastentagen
bis zum Grab.
Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.