Wenn es das ist, was du brauchst?

Text zum Thema Alleinsein

von  Erdbeerkeks

Ich erinnere mich noch an die Abende, gestopft mit Worten und unseren Träumen von einer besseren Welt. Von Weltreisen, Dachwohnungen mit Dachschrägen, von der Nordsee bei Nacht. Hofften, dass leere Versprechungen irgendwann einmal gefüllt würden.
Während du auf meiner Brust liegst versinken meine Finger in deinem Haar. Ich weiß nichts von dir und deine Augen sind geschlossen, ich seh dich an und ich frag mich wer du bist, wenn du sagst, dass du ganz anders seist. Als sonst. Als jetzt.
Die ganze Situation ist so absurd und wir klammern uns an leere Hüllen und ich brauch dich ja. Du bist so verdammt liebesleer und ich so verdammt allein. Und in Nächten wie diesen ist es ein Geben und Nehmen. Ich frag mich, ob das Leben ist.
Wir hatten irgendwann einfach unsere Koffer gepackt und wir sind gegangen. Es waren nicht mal Koffer. Es waren so wenige Dinge, die wir mit uns nahmen, dass wir unser Selbst ausnahmsweise in uns trugen.
Wir setzten uns in den Zug und wussten nicht wohin. Wir fuhren einfach. Einfach so. Stundenlang, ich mit meinem Kopf auf deiner Schulter.
Und wenn du sagst „Ich liebe dich“ dann weiß ich, was du meinst.
Wir fuhren vorbei, an Schlössern und Maschendrahtzäunen. Fanden uns in Betonmeeren. Überlebten die Menschenmassen am Tag und streiften nachts umher. Die Stille, die uns dabei umgab, war eigenartig.
Vernunft kann mich mal.
Wir waren einfach ganz weit weg, von all der Scheiße, vor der wir flüchten wollten und Gott, wir hatten es geschafft. Wir waren ganz klein, aber wir hatten es geschafft. Zwei mickrige Gestalten im trüben Licht von Großstadtlampen.
Es hätte besser nicht kommen können, weißt du.
Sie taten so gut, unsere Träume und Ziele. Es tat gut, sie zu haben und noch viel besser zu wissen, dass wir sie umsetzten. Denn wir sind auch Träumer, aber ebenso Verrückte.
Kein Mensch verschwindet einfach so. Aber wir halt schon.
Mit dir wollte ich alles sehen. Den Dom von oben, die glitzernden Schlüssel im Rhein (Ohne Ersatzschlüssel, hmh).
Die bunten Lichter von Las Vegas.
Lass uns doch einfach sein und
Mh, vielleicht einfach bleiben.
Bleibst du?
Bleib.
Am besten für immer.


Anmerkung von Erdbeerkeks:

Look to the stars so that I feel small
And my problems don't seem so big.

Inspiriert. Soso. Dauerkreativ und irgendwie komisch zufrieden.
Künstler haben sie ohnehin nicht mehr alle.
Für halbtätige Gespräche.
Für "Ich mag in deinen Armen schlafen."
Für Mr Surfhair.

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Kommentare zu diesem Text

seelenliebe (52)
(17.08.10)
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Mackie (19)
(15.12.10)
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