Blutsbande oder: Ich bin du, du bist Ich

Gedankengedicht zum Thema Vater/ Väter

von  Seelenfresserin

Ein Raum. Ein Tisch.
Nur du. Nur ich.
Zwei Personen.
Ein Gedanke?

Ein Spiegel in der Mitte,
kein Spiegelglas in ihm.
Ich sehe nur dich.
Du erkennst nur mich.

Die Worte beißen sich,
einem Parasiten gleich,
durch Ohr, Seele und Hirn.
Kommen nicht an, wollen es nicht.

Der Kopf neigt sich, fragend,
den Worten lauschend.
Die Augen blicken dich an,
kein Verständnis liegt in ihnen.

Ich seh dich an, sehe mich.
Nur Älter... und nicht weiblich.
Deine Augen sind die meinen,
dein Gesicht ist das meine.

Nun seh ich kein Verständnis.
Wie du zuvor bei mir.
So trennen uns wieder Welten...
und ich mich von dir.

So kreuzen sich unsere Wege,
doch wir haben kein Ziel.
Leben nebeneinander her,
doch nicht miteinander.

Blutsbande ist kein Bindungsgrund.
Familie bedeutet mir alles und nichts.
Ich bin du, du bist ich...
und doch sind wir nicht eins.

So trennen wir uns,
Vater und Tochter, Familie,
um irgendwann einen Neuanfang zu wagen.
Oder uns nie mehr zu sehen.


Anmerkung von Seelenfresserin:

Das Verhältnis zu meinem Vater. Irgendwie sehr... Komisch und Kompliziert, was sich hoffentlich nicht auf das Gedicht übertragen hat.

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Kommentare zu diesem Text


 Kontrastspiegelung (28.08.10)
Ja, da wären wir bei Vater und Tochter....
Wir sind biologisch verwandt, doch verstehen tun wir uns nicht...
Mit gründen, die uns evtl. auseinander bringen, bis man sich nicht mehr kennt.

Das spiegelt untern anderem auch meine Situation.


mlg Konti
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