Durchgeschüttelt

Schüttelreim zum Thema Aggression

von  Didi.Costaire

Dieser Text gehört zum Projekt    Stilübungen nach Raymond Queneau
Vielleicht kam er aus Bonn – der sah
so seltsam aus, so sonderbar,
stolzierte durch die Weltstadt, staksend,
vom schnellen Geld entstellt statt wachsend.
Das ging nicht gut, denn dieser Rahmen
war vornehm wie Pariser Damen.

Der Kerl jedoch, der rauchend schmollte,
betrat den Bus, der schmauchend rollte,
mit langem Hals. Sein Hut, er blitzte,
als sich sogleich sein Blut erhitzte,
worauf er mit Gequengel drohte.
Im Fahrzeug stieg die Drängel-Quote.

Zwar hat er ohne Sinn gehetzt
und sich am Ende hingesetzt,
doch machte so was sauer, nagte.
Ein Freund sah das genauer, sagte:
„Ein passend’ Knopf ist schwer zu finden.
Hier droht das Laisser-faire zu schwinden.“


Anmerkung von Didi.Costaire:

Die Handlung basiert auf Raymond Queneaus Vorgaben,
wie in der Projektbeschreibung angegeben.

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Kommentare zu diesem Text


 Bergmann (27.11.10)
Gut. Aber: warum hast du nicht ein eigenes Thema aufgestellt?
LG, Uli

 Didi.Costaire meinte dazu am 27.11.10:
Hallo Uli, und danke für dein Lob und den Kommentar. Beim von dir angesprochenen Thema bin ich ich nicht ganz sicher, ob du das über dem Text stehende meinst oder die Handlung, die durch Queneaus Vorgaben bestimmt ist. Bei Ersterwähntem ist es wohl technisch nicht möglich, die Vorauswahl zu überlisten, und warum auch. Zum Zweiten: Eigene Inhalte wählt man doch bei fast jedem anderen eigenen Text, so dass es interessant ist, zur Abwechslung mal fremde Geschichten zu interpretieren.
LG, Dirk

 Bergmann antwortete darauf am 27.11.10:
Dein Wille sei dein Himmelreich!
: - )

 loslosch (27.11.10)
3. Versuch (nach Netzkollaps): Der Schluss ist ja Queneau geschuldet. Ein kösterlicher(er) Abgang wäre gewesen:

Doch hat er ohne Sinn gehetzt
und sich am Ende hingesetzt.

Jetzt mal so gesehen. Lothar

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 27.11.10:
Mensch Lothar, da hat sich wohl viel Schnee auf die Stromleitungen gelegt. Oder war es doch dein Computer, der zu sehr mit den Schüttelreimen mitging?
In der Tat gibt es hier ein Ende vor dem Ende, und das ist so wie bei Queneau. Die nahe Verwandtschaft von Laisser-faire zu Costaire hat mich dann aber bewogen, doch weiterzumachen, auf eigene Art.
LG, Dirk
steyk (57)
(28.11.10)
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 Didi.Costaire äußerte darauf am 28.11.10:
Guten Morgen Stefan, und danke für deinen Kommentar. Ja, Queneau hat mich gepackt und es sind einige ganz verschiedenartige Texte entstanden. Jetzt kommt bei mir in der Richtung wahrscheinlich nicht mehr so viel, und andere sind dran!
Liebe Grüße, Dirk

 plotzn (29.11.10)
Der Titel verbindet passend die Reimform und den Schauplatz, lieber Dirk.
Von den Schüttelreimen fand ich diesen hier besonders originell:
stolzierte durch die Weltstadt, staksend,
vom schnellen Geld entstellt statt wachsend.

lg Stefan

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 30.11.10:
Hallo Stefan, ich finde es immer wieder besonders schön, den Kopf zu schütteln und dabei Schüttelreime mit ganz unterschiedlicher Schreibweise entstehen zu lassen - einige davon wie der von dir bevorzugte sind in diesen Zeilen drin.
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Dirk
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