Dein Haus

Gedicht

von  Nostuga

Dein Haus ist ein krankes, aus Blattern und Pest.
Sein Neondach neigt sich; auf Laken darunter
erschwitzt sich dein Leib ein noch kälteres Nest.
Der Herbst dauert an, und er schuldet dir Winter.

Dein Nest ist ein kahles, und kühl ist der Rest.
Das Lakendach legt sich auf Haut, und darunter
erlebt dieser Leib ein nicht endendes Fest.
Der Herbst erntet Dank, dabei schuldet er Winter.

Das Fest ist ein karges, doch reich ist der Gast. 
Sein Knotendach drückt diese Brust, und darunter
ersehnt sich dein Herz eine endliche Rast.     
Der Herbst dauert an, denn er duldet kein Wunder.

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Kommentare zu diesem Text

KoKa (42)
(25.02.11)
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 Nostuga meinte dazu am 25.02.11:
Hey KoKa,
vielen Dank für deine Worte. Freut mich wirklich sehr. :)
Liebe Grüße
Nostuga

 Peer (25.02.11)
Schreiben will ich eigentlich nichts dazu, da du nie antwortest.
LG Peer

 Nostuga antwortete darauf am 25.02.11:
Hallo Peer,
vielen Dank fürs Anstupsen.
Liebe Grüße
Nostuga
Manu (56)
(25.02.11)
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 Nostuga schrieb daraufhin am 25.02.11:
Hey Manu,

klar tut er das. Nur nicht immer.
Oder so. :)

Vielen Dank dir und liebe Grüße
Nostuga

 makaba (25.02.11)
da hat man wieder so viele interpretationen im kopf. wahnsinn, du bist meister, das erwähnte ich schon, oder?

lg makaba

 Nostuga äußerte darauf am 09.03.11:
Nee, ich glaube nicht. :)
Liebsten Dank, Verehrte.

 Vaga (25.02.11)
Meine (möglicherweise konfusen) Gedanken dazu:
Am Neondach blieb ich zunächst hängen und mit (kurzzeitigem) Gedächt reagierte ich kettig: Neon - neu - zwar edel, aber reaktionsträge. So verstehend konnte ich also "beunruhigt" weitergehen durch die Zeilen, die mich keineswegs ruhiger werden ließen im weiteren Verlauf.
Aber was will ich, wenn ich Gedichte (Dichtes) lese? Beruhigt werden? Weit will ich davon entfernt bleiben und werde in diesem Willen bestärkt, wenn ich lese
Dein Haus ist ein krankes
ist ein Sarg, ist ein Gefängnis, ist AbGrund, in dem sich Raum bietet für ein lebendiges Begräbnis.
und darunter erlebt dieser Leib ein nicht endendes Fest.
Das nicht endende Fest deute ich als ein nicht endendes Festhalten an bzw. Festgehaltenwerden in diesem kalten Nest. Der "reiche" Gast verkörpert m. E. die schicksalhafte Aufdringlichkeit bzw. Last, die den Ausweg des Lebendigen (Synonym dafür ist ja das stetig schlagende Herz) aus dem starren, knöchernen Bau versperrt und in der Konsequenz die Sehnsucht nach endlich "befreiender" Rast heraufbeschwört.
LG - Vaga.

 Nostuga ergänzte dazu am 09.03.11:
Mensch, Vaga. Mensch, Mensch, Vaga. Vielen Dank für diesen Kommentar. Besser kann ich mich nicht bedanken. ;)

 Bergmann (26.02.11)
Gefällt mir. Hat Witz. LG, Uli

 Bergmann meinte dazu am 28.02.11:
Ich präzisiere: Mit Witz meine ich nicht Gag oder Scherz, sondern: geistvoll, zündenden und einschlagenden Verstand, gut reflektierte und neuartige Formulierung(skunst). Und so wirkt auf mich das Ganze eben witzig (voll Witz) im Sinne von Lessing und Co. "Witzig" im heutigen (manchmal etwas ärmlichen) Wortgebrauch meint ja fast immer nur so etwas wie Scherz oder lustig, meistens lustig. Wobei auch lustig (lustvoll) semantisch heute abgespeckt hat. Aber das muss dich nicht tangieren. Deine Strophen sind sehr amüsant und unterhaltsam im besten Sinne des Wortes! LG, Uli

 Nostuga meinte dazu am 09.03.11:
Vielen Dank dafür, Uli. Vor allem fürs Konkretisieren. :)

 Dieter Wal (27.03.11)
Kein Scherz: Mir ist der Text zu intelligent. Weißt du, weshalb? Er arbeitet nach meinem Geschmack zu strukturell. Aber das ist mein Problem.

Ansonsten Daumen hoch! Super.
Elias† (63)
(14.07.12)
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Adelheid (54)
(22.06.14)
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