freie sicht

Gedicht zum Thema Natur

von  Perry

da ist eine leere in der landschaft, die nur sieht,
wer sie von früher kennt, als sie noch standen

in reih und glied, stamm an stamm als bollwerk
gegen den wind, schattenspender und begleiter

auf dem weg ins unendliche, jenem punkt,
wo sich ihre äste die hände reichten, damals

als die straße noch den beinamen allee hatte.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

SCHWARZERLEU (27)
(11.03.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Perry meinte dazu am 12.03.11:
Hallo LÖWE,
Beinamen gibt es sicher noch, wenn auch immer weniger Alleen.
Danke fürs Verstehen und die Empfehlung.
LG
Manfred

 Songline (11.03.11)
Es gibt sie noch, auf Rügen, in Mecklenburg-Vorpommern, selbst ein paar seltene bei uns. Oben die grünen Kronen, unten viele bunt beblümte Kreuze.

 Perry antwortete darauf am 12.03.11:
Hallo Songline,
ein Argument Alleen abzuholzen ist oft die Verkehrssicherheit. Überspitzt könnte man sagen, dass die Bäume zuoft vor die Autos springen, wobei es natürlich umgekehrt ist. Ich wäre für Geschwindigkeitsbeschränkungen, wenn nicht sogar dafür, die wenigen Alleen, die wir noch haben unter Natur-/Denkmalschutz zu stellen.
Danke für deine differenzierte Sicht.
Da ich nicht nur lyrische Bildbeschreibungen erstelle, sondern damit auch übertragene Inhalte transportieren möchte, will ich noch anmerken, dass die Bäume hier auch als Metaphern für wegbrechende menschliche Begleiter auf unserem Weg ins Unendliche interpretiert werden können.
LG
Manfred
(Antwort korrigiert am 12.03.2011)

 Didi.Costaire (11.03.11)
Hallo Manfred,
gerade in dieser Woche wurden die Grünanlagen hinter unserem Mietshaus plattgemacht. Büsche, Bäume und Klein- bzw. Kleinstgärten verschwanden.
Die Situation ist in gewisser Weise vergleichbar: Der Blickwinkel hat sich erweitert, man sieht aber eigentlich nichts.
In diesem Gedicht kommt deine gute Beobachtungsgabe mal wieder zum Tragen.
LG, Dirk

 Perry schrieb daraufhin am 12.03.11:
Hallo Dirk,
ja die freie Sicht ist nicht immer nur positiv zu werten, denn oftmals erreichen wir sie nur, indem wir Liebgewonnens oder Vertrautes aufgeben. Ich vermute mal, dass wir denn Weitblick des Lebens bzw. das Verstehen des Sein, erst im bzw. nach dem Tod erfahren.
Danke für die "gute Beobachtungsgabe" und die Empfehlung. LG
Manfred
(Antwort korrigiert am 12.03.2011)
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram