Bittere Erinnerungen

Gedicht zum Thema Erinnerung

von  Georg Maria Wilke

Erinnerungen haben mich meiner Zukunft beraubt,
Schwere lastet, wo ich einst dem Morgen vertraut,
wohin ich geh, wende meinen Blick,
es treibt mich das Gefühl,
ich schaue nur zurück,
was freundlich schien, mir gefiel,
liegt verborgen an einem fernen Ort,
die ersehnte Freiheit, die ich dort
empfand, ist trostlos –
ist verdunkelt nun –
und jegliches Tun erstarrt,
in dem das Gestern verharrt,
bleiche Bilder treten hervor,
in graue Schatten eingehüllt,
gerahmt mit schwarzem Trauerflor,
der keine Sehnsüchte erfüllt
und Bitternis verklärt jeden Augenblick,
denk ich an vergangene Zeiten zurück.


Anmerkung von Georg Maria Wilke:

Dieses Gedicht ist meinem "jungen" Freund Said gewidmet - möge er lange Zeit Freude daran haben und ihm Kraft für die Zukunft geben. Erinnerungen sind gelebtes Leben und sollte nie den Weg für neue Erfahrungen behindern.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Skandia (43)
(26.06.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 AZU20 meinte dazu am 26.06.11:
Stimmt. LG
Caty (71)
(26.06.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Momo (26.06.11)
Das Gedicht zeigt in eindringlichen Worten, wie sehr Geschehnisse, die als tragisch oder sogar traumatisch empfunden wurden, das Leben überschatten können, bis hin zum Stillstand – bis die Psyche die Verletzung verarbeitet hat und sich wieder öffnen kann.

„die ersehnte Freiheit …
ist verdunkelt nun –
und jegliches Tun erstarrt,
in dem das Gestern verharrt,“

Hinsichtlich der Form muss ich Caty zustimmen, freie Verse brauchen keinen Reim. Hier passen sie nicht so recht zu dem Gedicht, meine ich.

Liebe Grüße, Momo
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram