"Regentanz im Flammenmeer"

Bilder liegen mir zu Füßen.
Damals war die Welt noch heil.
Liebespaare, die uns grüßen,
Küsse, die den Tag versüßen,
Du und ICH am Abschleppseil.

Frei von allen Sittenbildern,
zogen wir durch unser Reich.
Lass uns einmal noch verwildern,
pink - auf allen Straßenschildern.
Jede Pfütze wird zum Teich!

Keinen Tag hab ich vergessen.
Keine Nacht will mir entflieh´n.
Manchmal - nach dem Mittagessen,
denk ich an die Politessen,
die uns einst wild angeschrien.

All die Uhren mit den Zeigern,
drehen unsre Zeit zurück.
Keinesfalls werd ich mich weigern,
allenfalls den Müll versteigern,
der uns hindert hier am Glück!

Kennst du noch die kleine Kneipe,
an der Ecke nebenan?
Unsre Zuflucht - unsre Bleibe,
Bierpub ohne Fensterscheibe,
wo wir schliefen - dann und wann!?

Tief in uns sind wir geblieben,
was wir einst gewesen sind.
All die ganzen Jugendlieben,
sind auf Dauer abgetrieben.
Ja, sie zogen mit dem Wind.

Niemand will uns mehr verstehen.
Mit dem Alter kam Verstand.
Keine Chance mehr durchzudrehen,
nachts, in Pfützen barfuß gehen,
sprücheklopfend - Hand in Hand.

Lass uns schräg die Haare stylen.
Reden tun sie sowieso!
Wellen werden wir uns teilen,
und mitunter und zuweilen;
grinsen wir dann schadenfroh!

Du und Ich - wir singen Lieder,
welche längst vergessen sind.
Rote Nelken, weißer Flieder,
Sonnenblumen blühen wieder,
halten stand - dem Gegenwind!

Komm, und reich mir deine Hände!
Viel zu lange ist es her!
Dieses Fieber kennt kein Ende,
und kein Sterben - keine Wende.
Regentanz im Flammenmeer!