Erschieß mich, wenn du ihn siehst.

Text zum Thema Erinnerung

von  ZornDerFinsternis

Die Narben springen mir ins Gesicht. Die alten,
weichen neuen. Wie bei dir.

Am Boden jeder Whiskyflasche klebt dein dreckiges
scheißlächeln. Und ich öffne die nächste.
Damit du gehst.

Aber du kommst.
Auf leisen Wegen, über die Gedankenleiter.
Reißt die Brücken ein, die heimwärts geführt hätten.

Es geht abwärts. Du lächelst.
Ich bin die Nutte. Du der Mann.

Die nächste Kippe steckt in meinem Mund.
Dich macht das geil. Mir verschafft es einen Anflug
von Hoffnung auf ein Ende. Egal, wie jämmerlich ich krepieren werde.
Ich WILL.

Nicht dich.
Vergangenheit schlägt um sich.
Ertrinken. Ja.

Am Friedhofstor verweile ich einen Sekundentakt.
Atme den Zigarettenrauch ein. Breite die Arme zu Flügeln aus.

Ich bin nicht so. Wie du.
Das Messer frisst sich in meine Arme vor.
Durch weiße und bunte Hautschichten, Fett und...
Und was?

Ich senke den Blick, wie du es mir lehrtest.
Nacht um Nacht.
Der Spiegel sieht mich nicht.
Die Zeit liest meine Spuren nicht mehr.

"John...", "ich erinnere mich. So wie gestern."

Grüne, zersplitterte Bierflaschen liegen im Schatten meiner Tränen.

Die Nacht ist leer. Es zieht sich samtig-schmerzend.
Die Sicherung klemmt.

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Kommentare zu diesem Text

KoKa (43)
(28.08.11)
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