Spekulativ

Kurzprosa zum Thema Geld

von  Didi.Costaire

Dieser Text gehört zum Projekt    Stilübungen nach Raymond Queneau
An der Frankfurter Börse, zur Haupthandelszeit. Ein Broker von etwa zweiundsechzig Jahren, Toupet anstelle von Optionen, zu gieriger Hals, als könne er ihn nicht voll kriegen. Insider steigen aus und gehen nach Hausse. Der erwähnte Finanzjongleur  ist über seine Nachbarn hergefallen. Er wirft ihnen vor, jedes Mal, wenn sie liquide sind, neue Schulden anzuhäufen. Gehässiger Ton, der bösartig klingt. Als er ein schnelles Geschäft wittert, stürzt er sich drauf.
Zwei Stunden später sieht man ihn am Römer, im Restaurant „Zum Schwarzen Stern“. Er ist mit dem Agenten Junk Bond zusammen, der zu ihm sagt: "Du hast deinen Kopf verloren" und es ihm zeigt: „Darauf habe ich bereits Wetten laufen.“


Anmerkung von Didi.Costaire:

Mit Anleihen von und bei Raymond Queneau, siehe Projektbeschreibung

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Kommentare zu diesem Text


 Songline (05.09.11)
Didi, das ist genial! Tolle Idee, tolle Umsetzung, das gefällt mir sehr.
Liebe Grüße
Song

 Didi.Costaire meinte dazu am 05.09.11:
Danke für das dicke Lob, Song, und liebe Grüße. Dirk
Nimbus (35)
(05.09.11)
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 Didi.Costaire antwortete darauf am 05.09.11:
Hallo Heike, es freut mich, wenn mir eine gelungene spöttische Darstellung von Börsianern gelungen ist, und das mit Queneau.
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Dirk
fdöobsah (54)
(05.09.11)
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 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 05.09.11:
Hallo fdöobsah,
dein Stutzen an manchen Stellen kann ich gut nachvollziehen, habe ich doch versucht, einen vierundsechzig Jahre alten Kurztext, der in Paris spielt und bei dem es um eine Busfahrt und um einen Überzieher geht, möglichst wenig zu ändern und als Brücke zu nutzen, heutiges Geschehen an der Börse darzustellen.
Danke für deinen Kommentar und schöne Grüße, Dirk

 AZU20 (05.09.11)
Gute Beschreibung dieses spekulativen Raums.LG

 Didi.Costaire äußerte darauf am 05.09.11:
Danke, Armin. Es war spannend, den Raum auf diese Weise zu betreten.
LG, Dirk

 Dieter_Rotmund (05.09.11)
Stilübung von Schüler Didi ordentlich erbracht, Lehrer Queneau wäre zufrieden!
...ich hätte auch mal wieder Lust, eine schöne Stilübung zu schreiben!

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 05.09.11:
Danke, Dieter. Dieser Text kam zustande, weil der große Meister seit den ersten Übungen immer irgendwo im Hinterkopf herumgeistert.
Schöne Grüße, Dirk

 EkkehartMittelberg (05.09.11)
Ohne Stilübungen keine Könner. Sie halten in Form.
LG
Ekki

 Matthias_B meinte dazu am 05.09.11:
Toupet anstelle von Optionen

Warum ein Toupet? Weil er die Stirn hat, unser Steuergeld zu verzocken?

 Didi.Costaire meinte dazu am 05.09.11:
Lieber Ekki, diese Stilübungen nach Queneau sind auf jeden Fall eine Bereicherung des Schreibens.
@ Matthias: In der Vorlage trägt der Protagonist einen Hut. Das hat Dr. Mabuse während seiner (fiktiven) Börsenmanipulationen auch noch getan (es war ein Zylinder), heute ist das wohl nicht mehr üblich. Daher habe ich ein Toupet gewählt, und ich sehe es als eine Art Maskierung, ein Stück Falschheit.
Danke für eure Kommentare und viele Grüße, Dirk

 harzgebirgler (18.03.17)
der hochfrequenzhandel setzt noch einen drauf / mit wahnsinnig schnellem entscheidungsverlauf. beste abendgrüße aus goslar von henning

http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/computer-internet/hochfrequenzhandel-der-turbo-algorithmus-im-boersennetz-11972699-p2.html

 Didi.Costaire meinte dazu am 20.03.17:
Ja, diese Art der Hochfrequenz
gefährdet unsre Existenz...

Trotzdem vielen Dank und beste Grüße, Dirk
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