Herr Hasimir oder wie er seinen Beruf wechseln mußte

Kurzgeschichte zum Thema Weihnachten

von  tueichler

Herr Hasimir war seit Jahren erfolgreich im Ostergeschäft. Schon im zeitigen Frühjahr, oder besser im Spätwinter, hat Herr Hasimir angefangen Eier zu bemalen und seinen Routenplan festgelegt. So viele Kinder - und für jedes einzelne sollte ein Osternestchen versteckt werden.

So kam es also, dass Herr Hasimir seinen Ei-Finder programmierte - oft mit noch farbfeuchten Fingern - da kaum Zeit zum Händewaschen, geschweige denn zum Ausruhen blieb. Was Herr Hasimir, der nebenbei sehr schöne lange Ohren und ein weißes Stummelschwänzchen hatte, aber nicht wusste, war, welches große Unglück ihn in diesem Jahr treffen sollte.

Ostern war in diesem Jahr wieder mal wirklich früh. Herr Hasimir hatte gerade seine jährliche Runde zum Eierverstecken begonnen. Irgendwo in einer schönen kleinen Eigenheimsiedlung hat er die Osternestchen hinter Büsche und Steine gelegt und war von den Vorbereitungen und den ersten Etappen seiner diesjährigen Reise so erschöpft, dass er sich hinlegte, um auszuruhen.

Er fand dafür einen schönen warmen Laubhaufen und schlief auch prompt ein. Weil Herr Hasimir natürlich nicht auf die Ei-Watch schauen konnte, während er schlief, verging Stunde um Stunde, Tag um Tag und Ostern rückte immer näher.

Mit einem Mal schreckte Herr Hasimir aus seinem Erschöpfungsschlaf auf und wusste gar nicht, wie ihm geschah. Voller Panik sah er auf seine Ei-Watch und seinen Ei-Finder und bemerkte voller Entsetzen, dass er viele Kilometer und viele Stunden hinter seinem Plan lag.

Nun sputete er sich! In der ganzen Eile fielen ihm allerlei Eier aus seiner Kiepe, versteckte er die Osternestchen nur halbherzig, so dass die Kinder diese schon vor Ostern finden mussten und überhaupt ging jetzt alles nur noch schief.

In seiner großen Panik lief er hin und her und her und hin (Hasen machen das ja bekanntlich schon immer so) und bekam nichts mehr geregelt. Ostersonntag kam und Herr Hasimir hatte noch nicht einmal die Hälfte seiner Tour fertig.

Viele Kinder bekamen in diesem Jahr keine Osternestchen und waren ganz traurig. Das aber kam Eileen Ostermänn zu ihren großen Ohren. Empört und außer sich vor Enttäuschung (immerhin war es das erste Mal, das so etwas passierte) zitierte sie Herrn Hasimir zu sich, um ihm gehörig gehörig! den Kopf zu waschen.

"Ich habe mich doch aber so bemüht! Seit vielen Jahren arbeite ich und hetze damit jedes Kind ein Osternestchen bekommt. Aber dieses Jahr war alles viel zu viel für mich. Ich werde auch nicht jünger!"

"Na gut," sprach Eileen Ostermänn, "Dann kannst Du Den Job aber nicht mehr machen. Wie soll das sonst im nächsten Jahr oder im Jahr danach werden?"
Herr Hasimir schaute ganz bedröppelt drein, sah aber auch keinen Ausweg.

Da kam Eileen Ostermänn eine blendende Idee. "Ich wüsste da schon was. Es ist zwar auch ein Verteilerjob aber diesmal mit Dienstwagen. Außerdem ein gemütlicher Chef und viele kleine Kollegen. Na, wie klingt das?"

Herr Hasimir war ganz gerührt, dachte aber schon, dass da irgendetwas faul sein müsste. "Was," so fragt er Eileen Ostermänn, "ist denn der Haken daran?". "Nun ja," sprach Eileen Ostermänn, "zunächst einmal müsstest Du umziehen nach Schweden. Dann arbeitest Du in der dunklen Zeit bis Weihnachten - und das hauptsächlich im Wald. Aber das geht alles noch. Der Haken ist, dass Du im Weihnachtsgeschäft keine Hasenohren haben kannst, die müssten also runter ...".

Herr Hasimir wurde blass, riss die Augen auf und konnte sich schon beinahe körperlich vorstellen, wie man sich an seinen langen Löffelohren zu schaffen macht. Nicht, dass er besonders eitel gewesen wäre. Nein, aber der Vorstellung an den Schmerz, wenn man ihm die Ohren abschnitt, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.

"Dann, also dann, dann werde ich lieber arbeitslos und behalte meine Löffel!" antwortete er schnell. Auch hier hatte Eileen Ostermänn wieder einen Einfall. "Wie,“ fragte sie ihn, „wie wäre es denn, wenn man Deine Löffelohren einfach nicht sehen würde?". "Naja, ginge das denn?", fragte Herr Hasimir. "Klar!" antwortete Eileen Ostermänn.

"Du musst einfach die Ohren verstecken. Zum Beispiel unter einer Kapuze!". Bereitwillig stimmte nun Herr Hasimir zu. Und jetzt, liebe Kinder, wisst Ihr auch, warum Knecht Rupprecht immer eine Kapuze trägt, wenn er an Weihnachten mit seinem Rentierschlitten kommt und Geschenke bringt.

Ach ja, und warum er sich nun Knecht Rupprecht nennt und nicht mehr Herr Hasimir, das könnt Ihr ihn ja mal selbst fragen, wenn er an Weihnachten vor der Tür steht.





Da wäre noch eine Sache, Kinder. Bloß nicht den Knecht Rupprecht an der Kapuze ziehen! Sonst müsste er sich vielleicht bald wieder eine neue Arbeit suchen, wenn DAS rauskommt ...

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (25.11.11)
Akzentuiert holprige Synatx, die nicht gerade Lesenvergnügen bereitet. Ist dieses Nebensatzgestotter Absicht? Nichts für ungut, ich frag' bloß.

 tueichler meinte dazu am 26.11.11:
Tja, war mal ein Versuch...
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