Chopin, Winter auf Mallorca

Gedicht

von  Georg Maria Wilke

Schwarze Schwalbenflügel zittern,
tastend schlägt der Hammer an den Stahl,
Fensterflügelwind ergreift den warmen Fittich,
das Schweigen wird tonal,
gleitet aufwärts ins verschlossene Reich der Töne,
regt sich im Flug, der in der Luft zerstäubt
und wie betäubt hämmert Ton an Ton
entlockt den festen Saiten nimmermüden Schlaf.

Tastend tänzeln filigrane Finger,
durch das Fenster flüstert eisig Masanella
kalte Verse in den Raum,
belebt den Schmerz der Brust,
ein seltsam leichtes Lied spielt mit dem Leiden,
die Zeit bleibt stehen für einen Augenblick,
die Finger gleiten sanft zur Tastatur zurück.


Anmerkung von Georg Maria Wilke:

Masanella ist der zweithöchste Berg auf Mallorca.

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Kommentare zu diesem Text


 Peer (07.02.12)
George Sand hätte es nicht besser verdichten können.;-)
LG Peer

 AZU20 (07.02.12)
Der Blick, den er hatte, war freilich überwältigend. Half aber wohl nicht. LG
magenta (65) meinte dazu am 07.02.12:
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