Blutrote Linden
Text zum Thema Neuanfang/ -orientierung
von Rothenfels
Kommentare zu diesem Text
Das soll es sein. Die "blutrot"-Metapher empfinde ich als sehr abgegriffen, so abgegriffen, das manche Hände gar schon blutrot von ihr sind. ABER: du setzt sie gekonnt ein als Attribut zu etwas Xylomorphem - das wiederum hebt die abgedroschene Wirkung auf. Allein die Repetition macht dem wiederum Konkurrenz - aber hey, es ist das tragende Bild des Gedichts, und es ist gut. Denn gerade die Linde, gelinde gesagt, war eine außerordentlich gute Wahl.
Die Farbenmetaphorik des Roten durchzieht das Gedicht: blutrot, Abendglut, Herzensblut, blutig und ist eng verwoben mit der Xylomorphmetaphorik: Linde, Blätter, Krone, Rinde, Äste, welken, Boden. Leidenschaft im Lebenszyklus.
Dieses Gedicht strotzt nur so vor feinen Platzhalter-Es. In jeder wissenschaftlichen Arbeit ein Graus, aber hier bilden sie ein herrliches Muster zur Eröffnung der Verse.
Und ich weiß nicht was es ist, aber bei jedem Mal lesen, und ich tat es diesen Abend nicht zum ersten Mal, frisst mich die letzte Strophe. Sie hängt mich auf. Und zwar vor allemder letzte Vers. Meine einzigen beiden Erklärungsansätze sind: die eine Silbe zuviel macht das Metrum kaputt: 11 vs 12 im Paarreim ODER die Dopplung von Boden in der Strophe verunglimpft das Ende für mich.
Ehrlich? Ich weiß es nicht, ich weiß nur: mich piekst da was, und macht mich nicht rundum zufrieden.
Die Farbenmetaphorik des Roten durchzieht das Gedicht: blutrot, Abendglut, Herzensblut, blutig und ist eng verwoben mit der Xylomorphmetaphorik: Linde, Blätter, Krone, Rinde, Äste, welken, Boden. Leidenschaft im Lebenszyklus.
Dieses Gedicht strotzt nur so vor feinen Platzhalter-Es. In jeder wissenschaftlichen Arbeit ein Graus, aber hier bilden sie ein herrliches Muster zur Eröffnung der Verse.
Und ich weiß nicht was es ist, aber bei jedem Mal lesen, und ich tat es diesen Abend nicht zum ersten Mal, frisst mich die letzte Strophe. Sie hängt mich auf. Und zwar vor allemder letzte Vers. Meine einzigen beiden Erklärungsansätze sind: die eine Silbe zuviel macht das Metrum kaputt: 11 vs 12 im Paarreim ODER die Dopplung von Boden in der Strophe verunglimpft das Ende für mich.
Ehrlich? Ich weiß es nicht, ich weiß nur: mich piekst da was, und macht mich nicht rundum zufrieden.
Da hast du dir ja eins ausgesucht - eines meiner ersten und ich glaube, das älteste, das ich auf KV gestellt habe. Ja, die Metapher ist alt - so alt wie die Liebe selbst, vielleicht. Für mich war der Zusammenhang zwischen 'Blut - rot - Liebe' eingebunden in die Baum/Lebenszyklus-Metapher dabei wichtig. Ich finde es spannend, wie du "blutrot", aber nicht die Linde als abgegriffen auffässt.
Ich mag das "Es" sehr gern, aber nicht als Platzhalter, sondern als Ausdruck für "Es" eben... das Große, das Ganze, das Leben und die Welt.
Ich weiß, was du mit der letzten Strophe meinst. Es ist alles zusammen. Es ist das zweite "Boden", das sowohl den Rhythmus aufreißt, als auch als Wortwiederholung stört. Ich weiß nur nicht, wie ich es auflösen soll. "und nähr'n ihn für blutrote Linden" würde das Problem lösen, klemmt mir aber zu sehr... und ich will das "nähren" nicht hergeben.
Ich mag das "Es" sehr gern, aber nicht als Platzhalter, sondern als Ausdruck für "Es" eben... das Große, das Ganze, das Leben und die Welt.
Ich weiß, was du mit der letzten Strophe meinst. Es ist alles zusammen. Es ist das zweite "Boden", das sowohl den Rhythmus aufreißt, als auch als Wortwiederholung stört. Ich weiß nur nicht, wie ich es auflösen soll. "und nähr'n ihn für blutrote Linden" würde das Problem lösen, klemmt mir aber zu sehr... und ich will das "nähren" nicht hergeben.
Hm. Und jetzt habe ich doch eine Lösung gefunden.
Besser?
Besser?