Lebenszeitvergeudung

Text zum Thema Zeit

von  Stone

Zzzzzzzzzhhhhht.Lülülülülülü ,Oooooooohhhhh’, Taps, taps taps, taps; pling; „…treffen sich heute die Koalitionsfraktionen um einen Kompromiss…“. Taps, taps, taps, taps,; pink; schschschschschschschscht. ,Uaaaaaahhhhhh’; tabs,tabs,tabs,tabs,tabs; krk, ssst, tabs,tabs,tabs, ,hier, Murphy , fressen’. Tabs, tabs, tabs, tabs; füüüüüüüüüf. Tabs, tabs,tabs,tabs, schlürf, Mmmmmmmmhhhhhhhh, klick; fuahhh, puuuuh,
bisch, pleng, sst; Geld, Zigaretten, Schlüssel – tschüss Murphy’; bumm. Klack, klack, klack, klack, klack, Klck, klck klck.
„Einsteigen bitte; zurückbleiben bitte.“ Sssssssssssssssssssssssssssssssstttttt.
Tap klack, tap, klack, tap, klack.
“Guten Morgen”. 



Schlafen schlafen, schlafen, aufstehen, waschen, anziehen, sich im Spiegel prüfend ansehen, kann man so in die Menschenwelt gehen? Sich vor allem Unrat zieren, um gleichsam kriecherisch zu vegetieren? Oder doch nur nett, adrett, sich allen anderen präsentieren. Also mittelmäßiges vibrieren; arbeiten, arbeiten, arbeiten, essen trinken, vielleicht rauchen, die Verdauung, die wir brauchen, sich lebendig fühlend – oder nur die perfekte Imitation, Karikatur eines Lebens.
Nase putzen, Sachen kaufen, kopulieren, Haare raufen, schwitzen, frieren;
Sich zum Idioten machen; machen lassen; oder sich als geschmeichelter umschleimter Alleskönner für Augenblicke wo alles zu passen es den Anschein hat.
Und immer wieder essen, trinken, Wäsche und sich selber waschen, um nicht zu stinken, aufräumen, Geld beschaffen; also arbeiten; auf alle Fälle funktionieren , bloß nicht auffallen , alles fremdnormales ignorieren. Sich weiter von sich selbst entfernen, ohne gleich zu implodieren, andere machen doch dasselbe, andere sind die besseren Verleugner, glauben ohne zu leben zu existieren, oder bin ich – bin ICH?



Aus den Träumen herausgerissen,
von meinen Kissen fortgerissen,
fängt der graue Alltag an
Etwas trinken, etwas essen,
Katze füttern nicht vergessen,
taste ich mich der Realität heran
Schnell geduscht und angezogen,
irgendwie um irgendwas betrogen
weiß ich doch nur was ich glaube was ich weiß
Zeit mit freundlichem Verbalschmutz
Hat das ganze doch kein Echtnutz
Wer bestimmt den wahren Preis?

Allen Tätigkeiten die wir machen,
ob wir weinen oder lachen
alles was wir produzieren
bis wir uns im Schlaf verlieren
dann wieder weiter funktionieren
und nach oben/unten streben
wer gibt denn die Richtung an
menschgemachtes, menschgewordenes
treibt uns immer weiter voran
„ducken, treten, kommunizieren“,
andere im besten Falle ignorieren,
weil wir misstrauisch dem Gegenüber
auf ihn unsere Erfahrungen zu projizieren.
Mal ein Hauch von glücklichem Gefühl,
meistens einsam im menschlichen Gewühl;
wir unser Dasein fristen, um erleben zu probieren

Mit viel Einbildung und bewusstlos streben
wir dem Ende dann entgegen
dem Ort bevor der erste Gedanke war gedacht
haben wir uns dann der Lebenszeitvergeudung schuldig gemacht?





…und nun?

Darauf eine Antwort zu geben, geben zu wollen, einfach die Chuzpe zu haben, einige Sätze „hochnäsigkreativschlau“ hin zu schreiben, wäre verlogen, wäre vermessen – also könnt ihr es vergessen.
Jeder muss letztlich selber wissen wie er/sie seine /ihre Zeit zu verbringen/zu leben/zu beurteilen hat.
Nicht für alle bleibt die Zeit zurückzublicken
Für viele ist die Eitelkeit zu ausgeprägt, so dass sie meinen „Ich habe mein Leben sinnvoll und einen Wert hinterlassend verbracht.“
Einige wenige – manche werden Einstein, Schweizer, Luther etc. genannt – andere sind den meisten leider unbekannt – haben – und selbst das ist keine festgemeißelte  These – keine  Lebenszeitvergeudung gehabt.


Anmerkung von Stone:

Dieser Text entstand anlässlich des Jandl-Wettbewerbs".

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