Dienstag und Donnerstag waren für ihn besondere Tage. Dann strömten die verlockendsten Gerüche in seine Nase, wohlriechender Käse, fein zubereitete Antipasti, die verschiedensten Wurstsorten - das aller verführerischste aber war für ihn der Duft von gekochtem Pansen und frischen Fleischknochen.
Er wartete. Das einzige, was er tun konnte, war das Warten auf den richtigen Moment, den Zeitpunkt, wo das Kind oder die Frau die Tür öffnen würde, die hinaus in den Garten führte. Dann wurde aus einem träge vor sich hindösenden Hund eine anmutige Gazelle, die mit einem Sprung zur Tür und hinaus in die Freiheit entkam.
Jetzt hatte er Zeit, denn er wusste, das Ziel seiner Wünsche würde noch den ganzen Vormittag und über den Mittag hinaus alle diese Köstlichkeiten bereithalten, die er gerochen hatte.
So sah man ihn gemächlich seines Weges trotten hin zu dem nahe gelegenen Platz, auf dem an diesen Tagen immer der Wochenmarkt stattfand, vorbei an den Blumenständen und den verschiedensten Antipasti- und Wurstsorten. Er schaute nicht links und nicht rechts, sondern steuerte zielstrebig hin zu dem Stand, der es ihm angetan hatte. Auf dem Wagen waren Katzen abgebildet, Wellensittiche und allerlei Getier, eine bunte Vielfalt von Geschöpfen, die dem Menschen Gefährten geworden waren, und die versorgt werden wollten.
Davor hatte der Händler einen Plastikhund gesetzt und genau neben diesem ließ er sich nun nieder, um ihm ein wenig Gesellschaft zu leisten.
Nun ja, und vielleicht ließe sich ja auch eine Menschenseele rühren, die beim Anblick dieses schwarz-weiß gefleckten Stromers mit einem abgeknickten und einem hoch stehenden Ohr, mit seinen aufmerksamen, aber zugleich auch misstrauischen Augen, deren Blick unverwandt auf jene unerreichbaren Köstlichkeiten ruhte, nicht gleichgültig vorüber gehen würde.
Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.
)
