Fre[und]?

Gedicht zum Thema Wertschätzung

von  Diablesse

Ich multiplizierte mich vielfach
- Du wolltest einfach sein

An meiner Herzperipherie
Zweifelt dein Braun
Schmeckt nach Um- oder
Abbruch

An deiner spröden Brust
Fing ich mir Splitter ein
Splitter, die nun unsicher
Werden lassen, was eben
Noch unantastbar war

So frage ich mich im
Stillen und auch laut
Was ist von Freund
Noch übrig als ein Und?


Anmerkung von Diablesse:

[...]

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Kommentare zu diesem Text

Jack (33)
(15.01.13)
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 Diablesse meinte dazu am 12.06.13:
Die Enjambements sind bewusst gesetzte Stilmittel, die dem Rezipierenden Lesepausen und modulare Informationshäppchen anbieten, die die Kohärenz des Textes nach und nach aufbauen und dabei die semantische Interpretation gemäß der Polyvalenz sukzessive erweitern.

Das lyrische Ich wollte der AutorIN keinerlei Gefallen tun, denn die Autorin betrachtet sich als die schöpferische Gestalt. Das lyrische Ich will gar nichts. Es ist lediglich ein von der Autorin gewählter Funktionsträger.

Die Atmosphäre, die das Wortspiel "Freund - und?" kennzeichnet, ist in von wehmütigem und vielleicht gar anklagendem Charakter. Der Abbruch (durch Initialverkürzung) des (vermeintlichen) Morphems "Freund" kennezeichnet den Abbruch/Umbruch der vom lyrischen Ich beklagten Freundschaft und ist in anderen Versen wiederzufinden und aufgenommen worden.

Ich fürchte deine Interpretation ist dem Text mitnichten gerecht geworden. Anscheinend hast du den sprachlichen Zeichen keine Situationskennzeichung zugetraut, die über naive Charakterzeichungen hinausgeht. Schade!
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