Der (un)wirkliche Besuch

Ballade zum Thema Traum/ Träume

von  Prinky

Die Treppe hoch kam es geschlichen,
es war so dunkel wie die Nacht.
Ich stand alleine in der Türe,
und eigentlich hab ich gedacht
Vater käme nun nach Hause,
also rief ich laut "Hallo!?"
Doch ich hörte keine Antwort,
kam er denn incognito?

Plötzlich sah ich seine Augen,
ich erkannte ihn sogleich.
Dieser Blick gehört zum Vater
wie das Wasser in den Teich.
Ich ging wieder in die Wohnung,
und die Tür, die ließ ich auf.
Schließlich kam er ja nach Hause,
kam ja alle Treppen rauf.

Ich lag wieder vor der Glotze,
und die Zeit verging im Flug.
Niemand sonst kam in die Wohnung,
und da hatte ich genug.
Wieder ging ich hin zur Türe,
doch es war nur dunkel, still!
Keine Schritte aus dem Dunkel,
mich beschlich da ein Gefühl.

Ängstlich schloss ich dann die Türe,
fragend kauerte ich nun.
Auch im Bett war ich alleine,
hatte geistreich viel zu tun.
Als die Sonne mich dann weckte,
sprach der Vater, heimgekehrt:
Heute Nacht war ich am träumen,
und ich habe dich beehrt.

Ich bin Nachts ganz kurz nach Hause,
stand allein im kalten Flur.
Oben kamst du aus der Türe,
standest dort dann aber nur.
Hast dann "Hallo" laut gerufen,
doch die Stimme schwieg mir da.
Surreale Nachtbesuche
sind nicht wirklich wunderbar."

"Vater, dich hab ich gesehen,"
sagte ich zu ihm, ganz ernst!
""Eigentlich bist du gestorben,
wenn du dich aus dir entfernst!"
Langsam schwand uns unser Glaube,
wir vergaßen was geschah.
Heute schreibe ich es nieder,
denn Vergesslichkeit ist nah.

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