Gespielin

Ballade zum Thema Fassade

von  Prinky

Die Liebende besah sich ihre Rose,
und sah dann hin zu jenem Mann.
Er lächelte wie viele Männer,
weil seine Liebschaft jetzt begann.
Sie nahm ihn mit zu sich nach Hause,
er spürte schon die nahe Zeit.
Sie stand vor einem alten Ofen,
und schlüpfte aus dem engen Kleid.

Das Kleid war leider schon zerschlissen,
sie jedoch war noch recht jung.
Schmutzig waren die Gedanken,
und das hielt auch sie in Schwung.
Ganz edel wohl war nicht ihr Zimmer,
und emsig kniete sie sich hin.
Ihm als Herr aus gutem Hause
schoss da ins Hirn ein Lustgewinn.

Die Rose schwebte auf den Boden,
und Lust beherrschte kurz den Raum.
Minuten ohne Etikette
veränderten die Zukunft kaum.
Noch wähnte sich sich nah des Himmels,
und roch an jener Rose, die
dem Raum der unzähligen Wünsche
den Duft der Malediven lieh.

Sie zog sich an den alten Plunder,
und er war wieder auf und weg.
Das Zimmer lag in einem Gutshaus,
und jenes in des Schlosses Eck.
Er sah sie wieder schon am Morgen,
als sie den Kindern Worte lieh.
Sie war schon lange Gouvernante,
nur so begehrt war sie noch nie.

Man sah sich auf den langen Fluren,
und war dem Himmel öfters nah.
Man wahrte stets die Etikette,
was nicht besonders einfach war.
Die Lust kam immer öfter wieder,
bis das er sie dann doch erschlug.
Nur weil sie eine Frucht der Schande,
wie er empfand, im Bauche trug.

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