Ich schreibe...einen Rosentext? Oder: Schenke mir bitte jetzt keinen Rosenstrauß

Gedanke zum Thema Schreiben

von  Fuchsiberlin

Die Rose..., eine oft verwendete Metapher in Gedichten und Songtexten. So versuche ich dieses Synonym für mal mehr, und mal weniger emotionale Momente in den folgenden Sätzen einzubauen. Ich weiß, Verschonen schaut anders aus, da muss der Leser nicht in die Rose, sondern die unreife Erdbeere beißen, oder er klinkt sich jetzt aus.

Doch dies wird jetzt keine rosige Ich-liebe-dich-Erklärung oder eine Vorsicht-vor-den-Dornen-Beschreibung. Die geöffneten Blätter der Rose, allein für sich betrachtet, kennt schöne Geschichten, aber auch traurige, denn was und wer blüht schon ewig?

So verfasse ich Texte, z.B. (im übertragenen Sinn) von einem Mann, der versucht mit einer Rose in der Hand die Kassiererin am Bankschalter zur Herausgabe von Geld zu „überreden“. Bei diesem Liebesgeldversuch bemerkt er die Blutstropfen am Boden nicht, den Dornen und seiner weichen Haut an den Händen sei Dank. Oder ich schreibe einen Text, bei dem alle Trauernden statt Rosen, der Verstorbenen Sonnenblumen ins Grab werfen. Ich mag Sonnenblumen.

Auf rosafarbenen Rosen bette ich manchmal meine Worte, an die Dornen denke ich dann nicht. In einigen meiner Veröffentlichungen welken nicht nur Gedanken. Gefühle ernähren sich nicht vom Tod, und sterben am Dornenreichen. Dem Pfarrer schenke ich keine Rose, am Markt existiert ein Blumenstand, das Zehner pack der Liebesblume im Angebot.

Blätter zupfend versuche ich alltägliches, fantasievolles, als auch kritisches zum Lesenden zu transportieren. Dabei verliere ich mich schlimmsten falls in Wortbildern, die erdrücken, bedrängen, ja sogar erschlagen können, und beim anderen Fragezeichen verursachen.

Aus dem Bauch heraus ist es nicht immer leicht, Worte zu finden, Sätze zu designen, die im Zug der gefühlten Gedanken den Bahnhof der Wartenden erreichen. Als Mensch kann keiner alles verstehen, ich verstehe mich manchmal auch selber nicht. Menschlich? Beantworte du es mir.

Ich frage mich gerade, mit welchem Satz ich diesen Text abschließen könnte. Hm...“Ich schenke dir eine Rose“, nein das wäre zu platt. Außerdem: Zu viele Rosen mag ich nicht, denn eine Rose sollte einzigartig bleiben.

Zähle doch mal, wie oft das Wort „Rose“ in diesem Text vorkommt...

Ich verschone euch mit weiteren "rosigen" Beschreibungen, denn welche Rose besitzt schon Ecken und Kanten, so wie wir Menschen!?

Ich verzichte auf ein rosiges Ende.


Anmerkung von Fuchsiberlin:

Zu viele Rosen erdrücken.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (14.07.13)
Danke!

Vielleicht ist eine neue Autoren-Liste zu initiieren?

Die Rosenhasser

Die Mitglieder der Autoren-Liste Die Rosenhasser verpflichten sich, keine kitschig-blumigen Floral-Metaphern in ihren Texten zu verwenden.
(Kommentar korrigiert am 14.07.2013)

 Fuchsiberlin meinte dazu am 14.07.13:
Eine nachdenkenswerte Idee, Dieter.
Jeder soll schreiben worüber er mag, und mit welchen Bildern er den Inhalt seiner Texte versieht. Ich denke jedoch, dass gerade die deutsche Sprache einen so großen Schatz an Worten aufweist, dass nicht immer wieder die gleichen Metapherndesigns in Szene gesetzt zu werden brauchen. Doch: Nobody is perfect.

LG
Jörg
(Antwort korrigiert am 14.07.2013)
Pocahontas (54)
(14.07.13)
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 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 14.07.13:
Vielen Dank für das passende Beispiel, Sigrun!

 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 14.07.13:
Aaaah, liebe Sigrun, einen solchen Strauß liebe ich, pure Natur:) Ich mag Märchen und den Glauben an Wunder, denn auch dies half mir in schweren früheren Zeiten, Du weißt...Ich schliesse dann gerne die Augen, und lasse mich voller Hingabe berauschen.

Liebe Grüße
Jörg
Pocahontas (54) äußerte darauf am 14.07.13:
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chichi† (80)
(14.07.13)
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 Fuchsiberlin ergänzte dazu am 15.07.13:
Oh Gerda,
ein Strauß, den ich gerne annehme:)

Ich danke Dir.

LG
Jörg
EikeFalk (60)
(14.07.13)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 15.07.13:
Aah Eike,

das mag der Sonnenblumenliebhaber in mir.

Ich danke Dir.

LG
Jörg
ChrisJ. (44)
(14.07.13)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 15.07.13:
Wenn ich von Dir Blumen bekäme, KoKa, dann würde ich mir ernsthaft Gedanken machen, ob Du es wirklich bist. Schreiben, veröffentlichen, lesen, schauen, das macht meist Autor. Warum jeder (weiter)schreibt, dass muß er für sich beantworten.

Bezüglich der ***-chen-Funktion: Thema verfehlt KoKa (Darum gings nicht in meinem Text), setzen und drüber nachdenken. Aber da Du dies nun in den Raum warfst: Empfehlungen sollten nur dann gegeben werden, wenn einem Texte besonders gut im Gegensatz zu anderen gefallen. Doch auch andere menschliche Motive sind bei mancher ***-chen Vergabe nicht auszuschließen. Es punktet wie es punket.

LG
Jörg
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