aufgeschottert

Gedicht zum Thema Erinnerung

von  Perry

neu aufgelegt
die schienen eherne stränge
durch kindheitserinnerungen
pfennige platt gewalzt
einen trage ich im beutel
steine dagegen spritzten sirrend
ins gebüsch hinter dem wir in deckung
rauchten was vaters vorrat
hergab ohne aufzufallen

frisch gestrichen
das brückengestänge in dem wir saßen
füße baumelnd uns überfahren ließen
von polternden güterzügen
den feinen staub als trophäe
im gesicht kriegsbemalung
mut den wir brauchten
beim schwarzfischen nicht erwischt
zu werden flüchteten wir radelnd

fahre ich heute
auf der instandgesetzten zeitschleife
winken winterkahle äste
bettelnde kinderhände die astlöcher
leere augen einer aussterbenden rasse
von früheren bekannten
deren namen ich nicht mehr weiß
sie erst mal anonym anspreche
beim klassentreffen

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Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (05.08.13)
Toll aufgeschottert, Perry! Erinnerungen an eine Zeit, die man nicht so leicht vergisst, wie das mit dem Zwischendrin schon leicht passieren kann.

Hab mich gern miterinnert!

Liebe Grüße
Llu ♥

 Perry meinte dazu am 05.08.13:
Hallo Llu,
ja das mit dem Vergessen ist so eine Sache, aber manchmal kommen die Erinnerungen wieder wenn man alte Strecke neu befährt.
Danke fürs Miterinnern und LG
Manfred
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